Najdbe novcev v Sloveniji, II
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Im J a h r 1954 w urde unw eit von Sečovlje (Bezirk P iran) in Istrien ein spätröm isches G rab entdeckt. In einer steinernen U rne lagen neben A schen resten fünf alexandrinische T etradrachm en und eine w eitere — auch zum Grab gehörige — lag ausserhalb d er U rne. Obwohl der F und n u r sechs M ünzen zählt, ist er bedeutend. Vorläufig können w ir, wegen m angelnder M ünzfundevidenz, nur w enige analoge M ünz[1]funde fü r den B alkan nennen und fü r Istrie n selbst keinen sporadischen Fund dieser M ünzgattung. W egen der w irtschaftlichen und m onetären Sonderstellung der Provinz Ägypten und nicht zuletzt wegen ih rer geographischen E ntfernung sind auf dem B alkan und in den östlichen und nördlichen Gebieten des Römischen Im perium s Einzelfunde von A lexandrinern vor dem 3. Jh. sehr selten. Ersi Ende des 3. Jh. w erden sie häufiger. W ir kennen solche aus A pulum , Vimi[1]nacium, Poetovio, Serbien, K roatien, d er Steierm ark, sogar aus Böhm en und M ähren und dem europäischen Russland. D er A utor e rk lä rt sich das plötzliche A uftreten dieses N om inals (welches ursprünglich n u r fü r Ägypten vorgesehen w ar, aber auch in anderen Teilen des Im perium s, vorw iegend in den östlichen Provinzen und nördlich der Bal[1]kanhalbinsel, vorkom m t) durch die spezifischen V erhältnisse, als im Zusam m enhang m it der diokletianischen M ünzreform einheitliche Zahlungsm ittel für das ganze Im perium eingeführt und zahlreiche Provinzialprägungen abge[1]schafft w urden. Als näm lich 293 gleichzeitig im ganzen Im perium die M ünzreform Dio[1]kletians durchgeführt w urde, konnte m an Ägypten, wo die letzte griechisch[1]röm ische Provinzialprägung m it m eh rh u n d ertjäh rig er T radition noch stark verankert war, nicht so rasch zur röm ischen W ährung übergehen. D azu kommt noch, dass die relativ stabile W ährung in Ä gypten sehr beliebt w ar. Man m usste trotz der gross angelegten und g u t durchdachten radikalen diokletiani[1]schen M ünzreform in Ägypten die A usm ünzung der alten W ährung noch ein ganzes Ja h r w eiterdulden. Es h a t den A nschein, dass die neuen reform ierten Folles den alten B illon-T etradrachm en gleichgestellt wurden, so w ie das ver[1]m utlich m it den A ntoninianen d er F all w ar. F ü r eine solche D eutung spricht bei den A ntoninianen das bekannte X X I-Zeichen, w elches auch bei einigen frühen Folies-Em issionen in A lexandria und Siscia vorkom m t. Ebenso spre[1]chen dafür einige grosse Folies-Funde, die auch A ntoniniane enthalten. Es w äre ja unerklärlich, wieso ein m ilitärisches Gelddepot u n ter T ausenden von Folles auch noch einige beigem engte A ntoniniane enthält, wie in den Funden Seltz, K oper (unveröffentlicht; N ationalm useum Ljubljana) und anderen, w enn die A ntoniniane nicht bereits ein Ä quivalent w ären. Nach dem G resham schen Gesetz w äre beim G leichw ert d er Folles m it den A ntoninianen fü r die letzte[1]ren kein Platz in den Funden, da die A ntoniniane ja viel leichter sind. Und so ist es auch: sie sind n u r noch vereinzelt in Folies-H ortfunden beigem engt. Dass sie trotzdem noch w eiter im U m lauf blieben, braucht keines besonderen Be[1]weises. Noch in m ehrere Jahrzehnte jü n g eren H ortfunden (als d er Folis schon längst w ieder im Gewicht ganz gesunken war) tauchen vereinzelte A ntoni[1]niane im m er noch auf. Die A ntoniniane d er aurelianischen R eform gingen also nach der diokletianischen R eform n u r selten in M ünzhorte, überlebten aber im kleineren M ünzum lauf die R eform und blieben in U m lauf bis w eit in die konstantinische Zeit hinein, auch w enn sie seit A nfang der diokletiani[1]schen M ünzreform w ohl m assenhaft eingeschm olzen und um geprägt w urden.Was die A lexandriner betrifft, w aren sie dem Gew icht w ie dem Gehalt nach m inderw ertig, verglichen m it den neuen Folles. Wie sie im Nom inalw ert zu diesen, standen, wissen w ir noch nicht m it Sicherheit. A llerdings sprechen für eine Gleichsetzung im W ert die M ischfunde aus Ä gypten u n d nicht zuletzt auch die m erkw ürdigen M erkm ale aus der M ünzprägung, aus denen gewisse Zusam menhänge der beiden M ünzserien beim Em ittieren in d er M ünzstätte A lexandria hervorgehen. Abgesehen von der Richtigkeit d er obigen A usführungen ist die V erbreitung der alexandrinischen M ünzgattungen ausserhalb der G renzen Ä gyptens über den Balkan und die Ostprovinzen nach N orden bis w eit ins sarm atische Gebiet m it Sicherheit festzustellen. Das ist noch besonders auffällig zu einem Zeit[1]punkt, als D iokletian durch die M ünzreform die völlig z e rrü ttete n V erhält[1]nisse in den Reichsfinanzen sanieren wollte. Die sporadischen Funde alexan[1]drinischer M ünzen m ehren sich bereits um die W ende des 3. Jahrhunderts erheblich. Die Emissionen der letzten zwei Jahrzehnte des 3. Jah rh u n d erts treten stark hervor, also hauptsächlich die Münzen, die in Ä gypten zur Zeit der diokletianischen M ünzreform b ereits im U m lauf w aren. Da frü h ere Funde alexandrinischer Münzen ausserhalb Ä gyptens nur ganz vereinzelt Vorkommen, kam es zu dieser plötzlichen V erbreitung des alexandrinischen M ünzum laufs zu einem Zeitpunkt, da dieses lokale N om inal einen allgem eineren C harakter bekam. Eine so w eite V erbreitung ab e r konnte eine lokale M ünze n u r dann h a[1]ben, w enn sie allgem eine A nerkennung und ein einfaches und k lares W ährungs[1]verhältnis zu r Reichsprägung hatte. So eine radikale E ntw ertung oder aus[1]nahmsweise auch A ufw ertung, also eine W ertangleichung von Lokalprägungen an stadtröm ische Em issionen w ar n u r bei einer so grossangelegten M ünzreform wie es die diokletianische w ar, durchführbar. W egen der darauffolgenden rap i[1]den G ew ichtsreduktionen des reform ierten Folis, die schon 307 zu verzeichnen sind, und d er Inflation, die bald den H öhenpunkt erreichte u n d erst gegen 310 aufgehalten w erden konnte (in Ä gypten dauerte si übrigens im krassen Gegen[1]satz zur früheren, m ehrere Ja h rh u n d e rte dauernden S tabilität d er Provinzial[1]w ährung w eiter) kam es bald so w eit, dass selbst die Folles w eit u n te r das Gewicht der alten noch kursierenden A lexandriner fielen. D arau f folgte, dass m an die (ohnehin überlebten) A lexandriner einzog und um m ünzte. W ir haben dam it einen Z eitpunkt für das A usscheiden der A lexandriner aus dem M ünz[1]um lauf gewonnen. D er U m lauf alexandrinischer T etradrachm en ging späte[1]stens m it dem Ende des ersten Ja h rz eh n ts im vierten Ja h rh u n d e rt zu Ende. Später kam en diese Nom inale n u r noch vereinzelt im U m lauf vor. Da dieses Nominal m indestens fü r den östlichen Teil des Im perium s frei[1]gegeben w urde, lassen sich heute nach dem V orkom m en dieser M ünznom inale auch gewisse w irtschaftliche, m ilitärische und soziale S tröm ungen in diesem Teil des Im perium s am Ende des 3. Ja h rh u n d e rts verfolgen. D ie K lärung des Problems, ob sich daraus auf H andelsrichtungen, m ilitärische Bew egungen oder sogar auch auf A nsiedlungen ausgedienter Soldaten schliessen lässt, muss der Archäologie und verw andten W issenschaften überlassen w erden. Aus un[1]seren num ism atischen und m ünzgeschichtlichen Ergebnissen geht allerdings hervor, dass diese Ereignisse m it ziem licher G enauigkeit in die zwei J a h r[1]zehnte um die W ende des 3. Ja h rh u n d e rts anzusetzen sind.
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