Staroslovanski grobovi v Brezju pri Zrečah
Abstract
t die altslawischen Gräber, die auf der antiken Skelett[1]grabstätte im Weiler Brezje westlich unterhalb der urgeschichtlichen und antiken Ansiedlung auf Brinjeva gora im oberen Dravinjatal entdeckt worden sind. Während der Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1954—55 wurden dort unter 44 Gräbern auch acht verläßlich altslawische Beerdigungen festgestellt, u. zw. in zwei vermutlichen Gruppen im Nord- und im Südteil der Grabstätte in der Parzelle 531/5 der Katastergemeinde Brezje, vor Gorenjaks Haus in Brezje Z. 13. Die Grab[1]gruben dieser Beerdigungen haben teilweise antike Gräber beschädigt, ohne sich im übrigen wesentlich von diesen zu scheiden; sie waren größer und tiefer, in zwei Fällen mit Steinen belegt, und ziemlich einheitlich orientiert, nämlich vier Gräber west-östlich mit Abweichungen von 4 bis 11° und vier Gräber WNW—OSO = lieh, ebenso wie die meisten antiken Gräber. Die altslawischen Skelette waren länger als die antiken (1,70—1,95 m), lagen ausgestreckt auf dem Rücken m it den Armen den Leib entlang, und wahrschein[1]lich waren deren fünf männlich, mindestens eines weiblich und mindestens eines von einem Kind. Alle hatten Beigaben: eines hatte sechs, zwei je vier, zwei je drei, zwei je zwei Gegenstände und eines nur einen Gegenstand. Der Autor läßt die Möglichkeit zu, daß jenem Zeitabschnitt auch noch das eine oder andere der son-stigen Gräber ohne Beigabe m it ähnlicher Bestattungsorientierung angehört, doch kann der Autor das nicht mit Sicherheit entscheiden. Bei der jetzigen Anzahl alt[1]slawischer Gräber ist die überdurchschnittliche Zahl von Gräbern m it Beigaben sehr bemerkenswert, ferner die beträchtliche Ausgeglichenheit der beigegebenen Gegenstände und die Abwesenheit des typischesten altslawischen Schmuckes — Schläfenringe und Ohrringe. Die Beigaben waren: Grab 3: Topf. Messer, Spinnwirtel: Grab 7: Topf, Messer. Feuerstein. Sporn; Grab 13: Topf. Messer, (Vogelknochen); Grab 23: Glasperle; Grab 24: Messer, Pfeilspitze, Gürtelschnalle und Beschlag; Grab 29: Topf, Messer, Feuerstein, (Vogelknöclien) ; Grab 38: Messer, Feuerstein, Gürtelschnalle, Ring, Kamm, beinerner Köcher, (Vogelknochen); Grab 39: Topf, Messer, (Vogelknochen). Die Keramik ist von typisch frühaltslawischem Aussehen (schlanke hand[1]gefertigte Töpfe m it Wellenlinien und Kreisabdrücken auf dem Boden) und der Autor datiert sie ins späte V III. oder die erste Hälfte des IX. Jh. In die Gräber wurden nur zwei ganze Töpfe gelegt, die restlichen drei waren m it Absicht zer[1]schlagen und jeder lag an einer anderen Stelle neben dem Skelett. Verschieden gelagert waren auch die Eisenmesser — sieben an der Zahl — , im großen ganzen von einheitlicher, normaler Gestalt. Die drei Feuersteine, in verschiedenen Lagen vorgefunden, zeigen jüngere Formen, der vereinzelte Sporn ist ein Nietensporn und war augenscheinlich eine symbolische Beigabe. Von Normalgestalt sind auch beide Gürtelschnallen; seltene Funde sind die Pfeilspitze und der eiserne Gürtelbeschlag. Desgleichen eine Seltenheit ist der beinerne Kamm m it Schutzumkleidung (Etui) merowingisclien Typs, mehr noch als chronologisch dadurch interessant, daß er in dieses bescheidene Gebirgsdorf seinen Weg gefunden hat. Zeitlich ausdruckslos sind auch die übrigen Funde: ein schlichter Beinköcher, ein Bronzering m it rhom[1]bisch verbreitertem Mittelteil, eine beerenförmig gegliederte Glasperle von blauer Farbe und ein bikonischer Spinnwirtel.
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