Najdbe novcev v Sloveniji

Authors

  • Efrem Pegan

Abstract

Im August 1962 wurde in Ptuj (in dem römischen Poetovio) in einem Topf ein Fund römischer Münzen gehoben. Er bestand aus über einhundert Münzen: Assen, Dupondien, Sesterzen und Denaren, von denen 80 der wissenschaftlichen Bearbeitung zugänglich geworden sind. Die jüngsten Münzen, die durchweg nur ganz geringe Abnützungsspuren aufweisen, gehören zu den 134—138 geprägten Emissionen des Hadrian; diese sehr starken Emissionen konnten bisher innerhalb der genannten vier Jahre chronologisch noch nicht genauer geordnet werden. Anderseits spricht das Fehlen der am Anfang der Regierung des Antoninus Pius so zahlreichen Emissionen dafür, dass der Schatz noch während der lezten Regierungsjahre Hadrians (und nicht erst nach seinem Tode) vergraben worden ist. Das Fehlen historischer Ereignissse und die mangelnde Überlieferung aus jener Zeit legen eher private als politische Gründe für die Hortung des Schatzes nahe. Die dakische Krise des Jahres 145 passt zeitlich keineswegs. Bekanntlich weilte Hadrian 134 in Rom. im nächsten Jahre zog er ins Feld nach Judäa. Damit könnte die Hortung des Schatzes in Verbindung stehen, doch wäre es zu gewagt, den Abzug des Kaisers auf den judäischen Kriegsschauplatz als Ursache für ir[1]gendwelche Unruhen in Italien anzunehmen; zum mindesten hätten wir darüber keine Nachricht. Hier verhelfen uns die anderen Münzfunde jener Zeit zu einem etwas klareren Bild. In Italien selbst kennen wir aus Castagnaro in der Provinz Verona2 einen grösseren Fund, der 1129 Denare und 20 Aurei zählte. Die lezten Münzen gehören den hadrianischen Emissionen aus den Jahren 134—138 an, die zu den anderen Prägungen des Fundes im gleichen Verhältnisse stehen wie in unserem Münz[1]schatze. Es liegt also nahe, dass jene Hortung gleichzeitig mit der unseren geschah, Merkwürdig ist, dass auch dort keine einzige Münze von Antoninus Pius dabei ist. Da der Fund aus Italien stammt, wo die neu emittierten Münzen unseres Wissens stets schon in wenigen Monaten massenhaft in den Münzumlauf eintra[1]ten, haben wir im Münzfund von Castagnaro einen sicheren Anhaltspunkt für die Datierung, gleichzeitig aber auch einen Beweis für die Vergrabung unseres Schatzes noch vor dem Regierungsantritt des Antoninus Pius. Poetovio, welches in regem Verkehr mit Italien und selbst mit Rom stand, hatte sicher keine we[1]sentlich andere Zusammensetzung des Geldumlaufes. Eine zweite Parallele bietet ein kleiner Münzfund aus dem Militärlager aus Brigetio, dessen jüngste Provinzialmünzen in den Jahren 132—234 emittiert worden sind.3 Auch er ist zusammen mit den beiden erwähnten Funden zu be[1]trachten. Dass hier die lezten Emissionen Hadrians aus den Jahren 134—138 nicht vertreten sind, liesse sich aus dem geringen Umfang des Depots und aus seiner provinziellen Herkunft erklären. Es könnte sich darin aber auch eine zeitliche Folge von Ereignissen spiegeln. Barkóczi, der mehrere ähnliche Depositen nennt, meint, dass die Hortung mit einem bisher unbekannten historischen Ereignis Zusammenhänge: er weistdaraufhin, dass in der zweiten Hälfte der Regierung Hadrians um 154 di Quaden in der Umgebung des Limes bei Aquincum und Brigetio kleine Einfälle versuchten, -die als Vorspiel zu den späteren Markomanneukriegen zu betrachten sind. Den Fund von Castagnaro erwähnt Barkóczi nicht. Das ist wegen der geographischen Entfernung verständlich. Erst unser Fund aus Poetovio bringt ihn in eine nähere Verbindung mit den pannonischen Hortungen. Es wird aber dabei sofort klar, dass in Italien mit einer Quadengefahr keineswegs so früh zu rechnen ist. Es wird sich vielmehr um innere Unruhen, wohl als Ursache und Wirkung der quadi[1]schen Drohungen handeln, wie ich an Hand des Fundes von Strmica zu begrün[1]den versucht habe (derzeit noch im Manuskript). Der Fund aus Ptuj ist also hauptsächlich in historischer Hinsicht bedeutsam. Eine weitere Betrachtung der Münzfunde aus den lezten Jahren der Regierung Hadrians bis zum Aufkommen der severischen Dynastie wäre sehr erwünscht, denn sie könnte über weitere noch unbekannte Ereignisse dieser Zeit aufklären, Ereignisse von viel eher innen — als aussenpolitischer Bedeutung.

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Published

1967-04-14

How to Cite

Pegan, E. (1967). Najdbe novcev v Sloveniji . Arheološki Vestnik, 18(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9973