Šmartno pri Cerkljah na Gorenjskem. Poznoantične in zgodnjesrednjeveške najdbe
Abstract
Zwei km östlich von Cerklje in Gorenjsko (Oberkrain) ist in einem im Flachland gelegenen Dorf die Tochterkirche des Hl. Martin, orientiert Süd— Nord. Im Dorf befand sich vor dem 12. Jahrhundert eine Urpfarre. Im Jahr 1968 wurde auf der Westseite des Kirchenschiffes der teilweise erhaltene Grundriss einer Sakralarchitektur entdeckt (Mauer B), der nach Konstruktion und Bautechnik sowie nach dem Fund des zerstörten Pflasters aus schwarz[1]weissen Mosaiksteinchen und des Ziegelpflasters, wie sie auch in Emona entdeckt worden sind, in den Zeitraum der späten Antike gehört (4. Jahr[1]hundert). Auf der Ostseite aber wurde eine Grabkammer entdeckt (Abb. 1, 2), er[1]baut aus grösseren Bruchsteinen (Gr. 1,95 X 1,85 m, Tiefe 1,20 m) und darin waren 15 Verstorbene bestattet. In der oberen Schicht befanden sich Kinder[1]skelette, in der unteren aber erwachsene Männerskelette und am Boden ein Frauenskelett. Die Bestattung war in zeitlicher Reihenfolge vor sich gegan[1]gen. Die Richtung der Skelette ist W—O und sie haben Rückenlage, nur eines ist in Hockerlage. Die Grabbeigaben an den Skeletten sprechen zugun[1]sten der Köttlacher-Kultur. Bisher wurden ausgegraben: bronzene Schläfen[1]ringe, zwei Ohrringe des Belo-brdo-Typs und ein Fingerring aus Bronze. Das Gräberfeld hat einen grösseren Umfang. Das ausgegrabene Material bezeugt, dass diese Stätte in der späten Anti[1]ke von Bedeutung war, obwohl sie abseits von Mittelpunkten und Verkehrs[1]wegen lag. Im späteren Zeitraum spielte sie eine Rolle im geistigen Leben der Bevölkerung und in der Festigung der kirchlichen Organisation in diesem Bereich. Die Bautechnik der Grabkammer und die Funde darin sprechen für die präromanische Zeit. Die Bestattungen verraten schon einen starken Ein[1]fluss des Christentums, obwohl dieses tolerant noch die alte Bestattungs[1]richtung zulässt, die der christlichen Orientierung beim Gebet gleicht. Die Bestattungsweise von altslawischen Skeletten in einer gemauerten Grabkammer ohne Särge ist bisher in Beschreibungen von Grabkonstruktio[1]nen nicht bekannt. Es erhebt sich die Frage nach einer neuen zeitlichen Ein-Ordnung und die Frage des Verhältnisses zur antiken oder romanischen Archi[1]tektur, die beide in überwiegendem Ausmass unaufgedeckt geblieben sind. Vielleicht wird das Problem der Kontinuität zwischen der älteren spätantiken und der späteren frühmittelalterlichen Periode gelöst werden, die durch das Erscheinen des slowenischen ethnischen Elements, das sich nur langsam ein[1]lebte und den christlichen Lebensformen anpasste, unterbrochen wurden ist.
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