Od kod ketlaške najdbe v Furlaniji?
Abstract
Das aus friaulischen Fundorten stammende und der Köttlach-Kultur angehörende Fundgut wurde im vergangenen Jahrzehnt von einer Anzahl von Archäologen verschiedener Interessensrich[1]tung untersucht und bearbeitet. Für die italienischen Geschichts- und Altertumforscher warFundgut ein Beleg für die Verbreitung der Köttlach-Kultur. Einige behandelten das Problem der es vorallem ein Beweis der slowenischen Besiedlungskultur in Friaul, anderen wiederum war das Chronologie, denn das friaulisch-köttlacher Fundgut ist mit Migrationsströmungen verbunden, von denen wenigstens einige in chronologischer Hinsicht dokumentiert sind. In unserer Abhandlung befassen wir uns mit der detaillierteren Typologie anhand der halbmondförmigen Ohrgehänge und Broschen, da uns so die Rekonstruktion der Migrationszüge, ihrer Ausgangspunkte, Wege und Endziele möglich wurde. Die eingehendere Analyse ermöglichte ferner die Datierung einzelner Migrationszüge. Wir fassen nun die erlangten Resultate zu folgenden Feststellungen zusammen: 1. Die geschmiedeten Ohrgehänge diesen Typus, wie sie in den Fundorten Clavais, Andrazza, Luicinis und Mossa gefunden wurden bilden eine typologische Sondergruppe, die an ähnliche Ohrringe anknüpft, die aus Fundorten in Kärnten, Krain, Steiermark und im Raum des sloweni[1]schen Küstenlandes und Istrien stammen. Diese Ohrgehänge stellen den unmittelbaren Übergang in die köttlacher Kulturgruppe dar und gehören zum grössten Teil dem 8. Jahrhundert an. Obwohl wir auch diese Ohrringe als slowenisch bezeichnen, müssen wir doch die Möglichkeit zulassen, dass bei ihrer Gestaltung und Anwendungsweise auch das ethnische Element der Ursiedler zum Ausdruck kam. Schon bei der Wertung dieser Ohrgehänge konnten wir feststellen, dass ihr Entstehen an einen beträchtlich grösseren Raum gebunden ist als es das Einwirkungsgebiet der Köttlach[1]Kultur ist und man könnte sogar die Behauptung aufstellen, dass diese Ohrringe mit der Entwick[1]lung der späteren köttlacher halbmondfförmigen Ohrgehänge in Verbinfung standen. Diese Fesstel[1]lung allerding trifft für Gebiete ausserhalb der Köttlach-Kultur nicht zu. 2. Die Gruppe der Ohrgehänge aus Turrida samt des Exemplars aus Tarcento bilden eine Sonder[1]gruppe mit zur Gänze einheitlichem Stil- und Zeitcharakter. Sie knüpfen ferner umnittelbar an derartige Funde im Raum von Kärnten und noch mehr in Krain an. Wir reihen sie in die Zeit um die Mitte des 9. Jahrhunderts ein, bzw. in die Zeit in der die Ohrringe mit Grubernemail erscheinen. Wir müssen weiters noch hervorheben, dass die Funde aus Turrida unmittelbar mit dem Fundgut aus dem Gräberfeld an der Pfarrkirche in Kranj in Verbindung stehen. Da sich die friauler Funde auf einen Fundort d. i. Turrida beschränken sind wir wohl zur Annahme berechtigt, dass es sich nicht um den handelsmässigen Vertrieb von Erzeugnissen der Werkstätte in Kranj handelt sondern um die Frage eines direkten Migrationszuges aus dem Raum von Krain nach Friaul, vorallem in das Gebiet von Turrida. 3. Auch für die köttlacher Funde aus Aquileia stellen wir fest, dass sie eine typologisch einheitli[1]che Gruppe darstellen, die eine unmittelbare stilistische Verbindung mit den geschmiedeten Ohrrin[1]gen aus den villacher Gräberfeldern zeigen, für die wir ebenfalls feststellen können, dass sie Eigen[1]tümlichkeiten aufweisen, die für eine lokale Werkstätte im Raum von Villach sprechen. Die Funde aus Aquileia bilden eine zeitlich und stilistisch abgegrenzte Gruppe, die aber (mit der stilisierten Darstellung des Lebensbaumes) lediglich eine spätere Entwicklungsstufe der villacher Ohr[1]ringe ist. Die Weiterführung der Entwicklungstufe, die wir an den Ohrgehängen von Aquileia warneh[1]men, stellen wir auch in den villacher und den benachbarten Fundorten in Kärnten und Steiermark fest. Das halbmondförmige Ohrgehänge mit dreieckigen Emaille-Einlagen, ebenfalls aus Aquileia, spricht dafür, dass sich das gesamte, dem köttlacher Kulturkreis angehörende Material hier sehr spät einfindet, wohl erst in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Für eine derartige zeitliche Einreihung spricht der Fund der Rundbrosche mit der Darstellung des Opferlammes. Auch für die Gruppe der Funde aus Aquileia können wir die Behauptung aufstellen, dass sie im Rahmen der friaulisch-köttlacher Fundorte eine eigene Gruppe darstellt, deren Ursprung wir im villacher Fundbereich festlegen können. Wir sind ferner der Meinung, dass es sich auch hier nicht lediglich um Zeugenschaften von Handelsbeziehungen handelt, sondern um den Beleg einer Abwanderung aus dem villacher Raum in die Umgebung von Aquileia.4. Die Analyse der beiden Ohrgehänge aus Corno di Rosazzo erwies ihre Herkunft aus kraini[1]schen Werkstätten. Somit bekunden sie eine abermalige Abwanderung im 10. Jahrhundert in den Raum von Corno di Rosazzo. In diesem späten Zeitabschnitt wäre ferner auch die Brosche aus Torcello und der Ohrring aus Caporiacco einzureihen, wobei aber erstere noch, nicht endgiltig beur[1]teilt wurde. Anhand dieser Analyse stellten wir fest, dass im friaulischen Raum vier, zeitlich und stilistisch, unterschiedliche Gruppen des protoköttlacher und köttlacher Kulturmaterials vorliegen. Ein Blick auf die Landkarte Friauls bekundet ein interessantes Verbreitungsbild der Fundorte. Die Fundoter mit dem frühesten Material — 8. Jahrhundert — liegen verhältnismässig dicht gruppiert am Ober[1]lauf des Tagliamento stellen so eine geographische Einheit dar. Turrida — ein in das 9. Jahrhundert datierender Fundort — liegt am Mittellauf des Tagliamento. Die übrigen Fundorte liegen — mit Ausnahme des wohl jüngeren Caporiacco, das näher zu Tagliamento und Godo liegt — am Unter[1]lauf des Isonzo-Flusses. Von den Fundorten im Raum des Unterlaufes des Isonzo ist auch das Gräberfeld von Mossa als jünger einzustufen. Bei der Analyse des köttlacher Kulturgutes aus dem friaulischen Raum drängten sich stets die Analogien aus Kärnten und Krain auf. Hiemit deutet sich auch das Kanaltal als der Weg, über den die Funde nach Friaul kamen an. Auf gleiche Weise ist auch das köttlacher Gräberfeld aus Tolmin erklärbar. Es ist zeitlich ohne Zweifel in die frühe Gruppe einzureihen.“ Die geographische Verbreitung lässt Migrationszüge erkennen, die von unseren und den italienischen Geschichtsforschern angedeutet wurden. 5. Obwohl wir bei der typologischen Wertung der einzelnen Fundstücke Analogien aus dem slowenischen Küstenland und Istrien heranzogen, stellen wir dennoch eine Abhängigkeit der friau[1]lisch-köttlacher Fundorte von dem bereits erwähnten Raum von Kärnten und Krain fest. Weiters, sie haben kein entsprechendes Gegebild in der Siedlungs- und Kultursituation am linken Ufer des Isonzo, d. i. im Raum des slowenischen Küstenlandes. Dies bringt uns der These von Abwande[1]rungszügen aus dem Raum von Kärnten und Krain näher. 6. Die Gruppe der Fundorte am Isonzo-FIuss in Richtung Caporiacco entspricht dem Ver[1]lauf des langobardischen Limes. Es sind Geschichtsquellen vorhanden, die von einer slowenischen Besiedlung von Friaul zur Zeit der ungarischen Einfälle (899—942) sprechen.67 Italienische Ge[1]schichtsforscher erwähnen hingegen auch eine Besiedlung der alpinen Hangregionen und Fluss[1]täler, die vom Kapitol in Cividale organisiert und gefördert wurde. Besonders stark war die Besied[1]lungsgruppe im Tal des Natisso-Flusses und seiner Zuflüsse. Sie war in Gefechtseinheiten zur Vertei[1]digung der Alpenpässe organisiert.68 Die Migrationszüge aus dem slowenischen Raume nach Friaul in der Zeit nach 987 wurden wahrscheinlich durch die neue Verwaltungsstruktur begünstigt, da zu diesem Zeitpunkt Friaul in das Gefüge von Grosskarantanien eingegliedert wurde.69 Die angege[1]benen Geschichtsdata klären erheblich die Wanderungszüge im 10. Jahrhundert auf. Für die Funde aus den früheren Zeitabschnitten z. B. aus dem 8. und 9. Jahrhundert, müssen wir eine Erklärung im Anschluss des langobardischen Raumes an das fränkische Staatengebilde (774) suchen, da in Verbindung damit auch alle Verschiebungen, vom Ende des 8. und während des 9. Jahrhunderts, stattfanden. Die vorliegende Abhandlung werten wir vorallem als Beitrag zur Erforschung der Migrations[1]züge nach Friaul. Denn im unterschiedlichen Charakter der einzelnen Fundorte liegt die Beant[1]wortung der Fragen hinsichtlich der Chronologie und der Ausgangspunkte der Abwanderungen. Zum Unterschied zu dem übrigen köttlacher Kulturraum, wo wir fast nirgends auf konkrete Mö[1]glichkeiten für eine eingehende chronologische Bewertung stossen, bieten sich bei dem friauler Kulturgut im Zusammenhang mit geschichtlichen Vorgängen die Möglichkeiten zur Festlegung von Zeitabläufen. So konnten wir das Fundgut aus Turrida in den ersten Migrationszug — in die Zeit der ungarischen Einbrüche am Beginn del 10. Jahrhundert — einorden. Ebenson schwie[1]rig ist eine Vorstellung der slowenischen Bewaffnung in Friaul und der slowenischen Besatzungen an den Bergübergängen vor der Angliederung Friauls an Grosskarantanien. In diesen Zeitabschnitt wäre wohl auch das Material von Aquileia, Corno di Rosazzo und Caporiacco einzuordnen. Die gleiche Werdung gilt wohl auch für die Fundorte längs des langobardischen Limes. Die Bewer[1]tung des Fundgutes aus Luincis, Clavais und Androzza ist jedoch von diesem Gesichtspunkt schwie[1]rig. Mit der vorliegenden Analyse schnitten wir die Fragestellung über die Slowenen in Friaul an. Eine Weiterforschung ist nur möglich anhand der Bearbeitung der Gräberfelderkomplexe und der Beziehungen zwischen den slowenischen und langobardischen Fundorten. Wir sind uns ferner bewusst, dass Aquileia, Grado, Cividale eine grosse Rolle in den geschichtlichen und kulturellen Prozessen im Einflussbereich der Köttlach-Kultur hatten. Dies stellt einen neuen Gesichtspunkt dar, von dem aus die typologischen Geschehnisse in der köttlacher Kultur zu werten wären. Neben den Arbeiten von P. Korošec und Brozzi ist dies lediglich ein weiterer Beitrag zur Klärung aller ener Elemente, die sozusagen zur gemeinsamen Kultursprache des friaulischen und dem über[1]wiegenden Teil des köttlacher Kulturgebietes beitrugen
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