Žgano srednjelatensko grobišče v Metliki
Abstract
Beim Baggerausschachten der Fundamente für das neue Schulgebäude auf dem »Pungart« in Metlika stieß man auf Brandgräber aus dem mittleren La-Tène. Von nur 37 Grabeinheiten wurden die Funde gerettet. Die Grabschächte lagen in der Regel in einer Lehmschicht und zwar in einer Tiefe von 0,5 bis 2,8 m unter der heutigen Oberfläche. Die Gründe für die heute unterschiedliche Tiefe ist im ungleichmäßigen Ablagern von erodiertem Material von den Hängen des Berges »Ve[1]selica« zu suchen, der oberhalb einer Terrasse liegt, die der »Pungart« genannt wird. Die höher gelegenen Gräber befinden sich an der Innenseite der Terrasse und die tiefer gelegenen an der Außen[1]seite. Außer dem Fundgut aus den Gräbern gibt es noch zahlreiche sporadische Funde, die wir aber den zerstörten Grabeinheiten zuschreiben. Keramikgefäße gab es in neun Gräbern, und sie gehören in der Regel drei verschiedenen Typen an: der erste hat eine gerade Standfläche, einen niedrigen, ringförmigen Fuß, einen allmählichen Übergang zum größten Umfang hin und einen zylindrischen Hals. Analogien dazu findet man im nahen Novo mesto, an Fundstätten des pannonischen Raums und in der Tschechoslowakei. Der zweite Gefäßtyp hat eine ebene Standfläche, einen niedrigen Fuß und einen jähen Übergang zum größten Umfang hin. Ähnliche Beispiele kennen wir bei den tschechischen Oberflächengrabstätten. Auf dem »Pungart« befand er sich in den Gräbern 15, 24, 37 und 55. Der dritte Typ hat eine ebene Standfläche, die in einen fast senkrechten Umfang übergeht. Diese Form müßte man der Situlenart beiordnen. Sie wurde in den Gräbern 34 und 37 gefunden. Das ist der allgemein bekannte Opidum[1]Typ. Es gibt zwölf Fibeln, sie werden in vier Gruppen aufgegliedert : 1. In den Gräbern 2,14 und 22 gab es Fibeln des »Ornavasso«-Typs. 2. In den Gräbern 5, 15 und 51 fand man Fibel-Fragmente, die man nicht mit Sicherheit rekon[1]struieren kann. 3. In den Gräbern 51 und 55 befand sich eine Fibel aus dem mittleren La-Tène aus Draht, bei der der Fuß fast unmittelbar über der Sprungfeder am Boden befestigt ist. Analoge Beispiele dazu kennen wir auf allen benachbarten La-Tène Grabstätten. 4. Aus den zerstörten Grabeinheiten stammt die Fibel mit der Rosette am Bogen. In Grab 51 befand sich ein Armband-Fragment aus durchsichtigem Glas mit drei Rippen und einem grünen Überzug auf der Innenseite. Schwerter wurden in den Gräbern 28, 44 und 48 gefunden, dazu gehören noch 4 Stücke aus den zerstörten Grabeinheiten. Alle Schwerter sind verbogen bis auf eines. Alle gehören in die Moberg[1]Gruppe »V«, eines jedoch in die Moberg-Gruppe »U«. Analogien gibt es auf allen einheimischen La-Tène Grabstätten. Was die Schildhalter betrifft, so fand man nur einen bandförmigen Griff mit viereckigen Erwei[1]terungen an den beiden Enden. Es scheint, daß er zu einem bandförmigen Schildhalter gehörte. Ebenso wurde nur ein Kampfmesser gefunden Es handelt sich um einen Typ mit gebogenem Griff, einem kleinen Ring am Ende und einem stark profilierten Knopf unmittelbar vor dem Übergang in die Schneide. Identische Messer gibt es auf Formin und Mokronog.Die 28 Lanzenspitzen werden ihrer Form nach in 4 Gruppen eingeteilt: Weidenblatt, langes schmales Blatt, breites Blatt und kleines Weidenblatt. Zu all diesen Typen kennen wir Analogien auf den benachbarten La-Tène-Fundstatten in Dolenjsko. Aber die Spitzen allein bieten uns keine Möglichkeit für eine genauere Zeitangabe. Die einzige Ausnahme wäre vielleicht die Breitblatt[1]spitze, die man als allgemein bekannt in das zweite Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung setzen könnte. Zur Chronologie der Grabstätten auf dem »Pungart« Bei der typologischen Analyse haben wir festgestellt, daß alle Fibeln zum D-Typus gehören. Aber sie umfassen eine Zeitspanne vom Horizont der Breitblattfibel mit rosettengeschmücktem Verschlußfuß bis zum Horizont der »Ornavasso«-Fibel als jüngerer Zeitgrenze. In den so gege[1]benen Zeitrahmen gehört auch das übrige Inventar aus den Gräbern auf dem »Pungart«. Der Ho[1]rizont der Breitblattfibel mit der Rosette am Fuß wird durch die kleine Breitblatt-Lanzenspitze vervollständigt, und der Horizont der »Ornavasso«-Fibeln durch das Schwert der »U«-Form. Die typologische Analyse des Fundguts vom »Pungart« hat zutage gebracht, daß es für das ganze Material Vergleiche in Mokronog gibt. Auf dem »Pungart« sind nur die frühesten Elemente aus Mokronog nicht zu finden. Beide Fundstätten sind zeitlich im großen und ganzen parallel anzuset[1]zen und haben den gleichen Habitus. Bei der Notwendigkeit, zum Gräberfeld auf dem »Pungart« den entsprechenden zeitlichen und kulturellen Rahmen zu finden, hat sich ein Bild von den Beziehun[1]gen zwischen den La-Tbne-Fundstätten von Bela krajina und Dolenjsko zusammengefügt. In diesem Raum hat man mindestens vier verschiedene Erscheinungen aus der Zeit des frühen La-Tène in Betracht zu ziehen: 1. Eine mögliche Phase keltischer Skelettbestattung, für die es noch nicht genügend geprüfte Indizien aus Valična vas und Vinji vrh gibt. 2. Valična vas, Mokronog, Brežice und Dobova dürften — an Formin gemessen — eine Fund[1]stättengruppe darstellen mit gemeinsamen Zügen und gemeinsamem Nenner, der in diesen Gebieten in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung aufgetaucht ist. 3. In den Funden aus Kronovo, Vinji vrh, Metlika und Podzemelj sehen wir eine jüngere Gruppe von Fundstätten, deren Anfänge erst in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung zu suchen sind, deren Tätigkeiten jedoch noch im 1. Jahrhundert vor unserer Zeit[1]rechnung zu spüren sind. 4. Vinica wird als Erscheinung eingeordnet, die nicht unmittelbar an die Träger der bereits erwähnten Fundstättengruppe geknüpft werden kann. Der Leitfaden für die Formentwicklung der Filip-Horizonte — bzw. der nach Filip benannten Horizonte — ist in seiner vertikal-relativen Beziehung wahrscheinlich unbestritten, dafür kann aber das zeitliche Limit dieser Horizonte nur als Rahmen erfaßt werden. Genauer bestimmbar ist nur die untere Grenze, die an die Erscheinung der »Ornovasso«-Fibel geknüpft ist. Der klassische Typ dieser Fibel ist nur auf einige norditalieni[1]sche und schweizerische Fundstätten begrenzt. Die Fibel, die von Frau Patek und danach von Frau Hunyadi als ein Derivat der »Ornavasso«-Fibel bezeichnet wurde, unterscheidet sich vom italischen Beispiel wesentlich. Wir können sie als formell fortschrittlicher betrachten. Ein Derivat dieser Fibel ist im Krka-Tal am stärksten verbreitet, vor allem in Mihovo, wo alle Variationen und Entwicklungsstufen der »Ornavasso«-Fibel vertreten sind. Deshalb meinen wir, es wäre richtig, sie die Mihovo-Fibel zu nennen. Außer bei uns wurde ein Exemplar im pannonischen Raum ge[1]funden. Für die Einschätzung des Zeitraums, in dem sie bei uns auftaucht, ist der Fund aus Regöly maßgebend, wo neben der Mihovo-Fibel auch die »ad arpa«-Fibel gefunden wurde. Wir sind der Ansicht, daß sie der unmittelbare Anlaß für die Formierung der Mihovo-Fibel war. Die »ad arpa«- Fibel bzw. die Mihovo-Fibel taucht bei uns nach der glatten Fibel auf. Damit geraten wir freilich schon tiefer in die erste Hälfte des ersten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung hinein. Der »Pungart« lebt in der Zeitspanne von den Anfängen des zweiten bis zu den Anfängen des vierten Jahrhunderts, was nach Filip der Konsolidierungszeit des Keltentums in Mitteleuropa“entsprechen würde. Obwohl der »Pungart« mit seiner unteren Grenze so spät liegt, enthält er keinè Elemente des späten La-Tène außer der »Ornavasso«-Fibel. Das können wir aber als oberen Mark[1]stein setzen für das späte La-Tène im Kolpa- und Krka-Tal. Im Vergleich mit den anerkannten zeitlich-kulturellen Aufgliederungen, die für den mitteleuropäischen Raum gültig sind, stellen wir fest, daß der »Pungart« mit den Anfängen der C- und den Anfängen der D-l-Stufe in Manching oder, nach Hachmann, mit der frühen Phase und den Anfängen der frühen mittleren Phase im östlichen Teil Mitteleuropas einzuordnen ist. Der Zeit des »Pungart« entspricht die Periode II-B in Donja Dolina, oder, nach Marič, »die dritte Phase der keltischen Einflüsse auf Bosnien und Herze[1]gowina«. Dieser Vergleich aber gibt uns nur ein zeitliches Verhältnis zweier benachbarter Fund[1]stätten-Gruppierungen, jedoch ohne die richtige inhaltliche Verbindung. Die vorliegende Analyse trachtet nicht nach einem detaillierten Umriß des inneren Bildes der kulturellen Tragweite oder der historischen Darstellung der Zeit, in der die Träger der »Pungart«- Funde auftauchen, sie sollte uns nur die relative Beziehung zu den übrigen Manifestationen des mittleren La-Tène in der engsten Umgebung aufzeigen. Aber auch bei einem so knapp angesetzten Rahmen erkennen wir in den Trägern vom »Pungart« unschwer Vertreter jener Gruppe, die bisher als synonym für das mittlere La-Tène im Krka-Tal gegolten hat.
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