Terra sigillata iz emonskih grobišč

Authors

  • Iva Mikl Curk

Abstract

Der Aufsatz nimmt Stellung zu den bisherigen Bearbeitungen der Sigillaten in Slovenie (Anm. 1—3), und erörtert anschliessend weitere Anhaltspunkte zur Datierung (Anm. 4_ Daraus ergeben sich die ersten chronologischen Daten über das Alter vereinzelter in Emn nenser Gräbern gefundener Gefässe. Mittels der Grabeinheiten und vor allem auf Grund de' zerbrechlichen Begleitmaterials hat man das Fundgut dann präziser datiert (Anm. 13). s Nach Aufstellung einer Liste über das Alter der vereinzelten Gefässe konnte man di einzelnen Formen bearbeiten. Daraus liess sich folgendes schliessen: Ha 12 kommt haupf sächlich in claudischen Gräbern vor. Auf Grund des Fundguts von Emona kann kein Urteil über Details einer typologischen Entwicklung abgegeben werden. 1 Drag 36 findet man noch in claudischen Gräbern, hauptsächlich in flavischen und auch noch in postflavischen. Es scheint, dass die tieferen Gefässe ein Merkmal für die Flavierzeit sind, das Dekor ist aber bereits voll entwickelt in claudischer Zeit zu finden. Drag 4/23 scheint in Emona nur in der tiberischen Zeit vorzukommen. Ha 15 müsste in Emona ein Gefäss der 30er Jahre sein. Der zylindrische Teil des Gefässes war jedenfalls zuerst ganz senkrecht und regelmässig und neigte sich erst ganz allmählich nach aussen. Ha 11 kommt nur ausnahmsweise und in frühtiberischen Gräbern vor. Die halbkugeligen Schälchen sind ein Merkmal für die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts Es scheint, dass die Gefässe im Laufe der Zeit flacher wurden. Weiter wird zu einigen Formen Stellung genommen, die nur ausnahmsweise auftreten nicht zu den Sigillaten gehören oder jedenfalls sekundär in die Grabeinheiten geraten sind! In der Folge werden noch Teller behandelt. Hier werden sorgfältig die Kombinationen mit den Schalen beobachtet. Es ergibt sich, dass Ha 4 hauptsächlich in die Einheiten der 30er Jahre gehört, dass Ha 2 mit Applikationen auch in Emona eine claudische Form ist und dass Ha 2 und Ha 3 in Emona nicht gleichzeitig ihre Blütezeit hatten. Auch Ha 3 der Emonenser Gräber dürfte eher eine Form der 30er Jahre sein. Weiter wurden die Gefässe nach den einzelnen Meistern geordnet und betrachtet. Hierbei kamen nur solche Manufakturen in Betracht, deren Grabeinheit sichere Anhaltspunkte zum Datieren lieferte. Als Novum ist folgendes zu vermuten: Die Manufaktur AGATHO verkaufte ihre Artikel erst in ihrer Spätphase nach Emona; ALBAN hat auf jeden Fall noch in der späten tiberischen Zeit produziert; ASSARIO ist vielleicht ein Stempel der Gruppe der Serii; die Werkstätte FESTI (mit unklarer Verbindung zur Gruppe der Serii) kennt eine charakteristische Profilierung des Ha 3; die Werkstätte des Gellius, die ohne Praenomen signiert, kennt bessere Herstellungsverfahren und verfügt über grösseren Formenschatz. Zum Schluss konnte nochmals festgestellt werden, dass die Datierung der älteren Grabeinheiten mit der ältesten datierten Schicht im Stadtzentrum übereinstimmen (Anm. 25) und dass in Emona etwa zwei Generationen lang Sigillaten gekauft und gebraucht wurden. Weiter wird nochmals darauf hingewiesen, dass Emona, was den Sigillatengebrauch anbelangt, mehr an Norditalien als an Pannonien erinnert (in Poetovio sind in der erste Hälfte des 1. Jahrhunderts nur die Stempel der Aretiner bekannt, in Emona dagegen die frühen padanischen Meister in grosser Zahl). Auch kommen in Emonenser Gräbern Kombinationen (Teller und eine Schale oder zwei) häufiger als Einzelstücke vor. Nach der Faktur (Anm. 27) kann man mehrere Gruppen aussondern. Besonders für eine, die nur mit einem Namen signiert und undekorierte Gefässe liefert, könnte man annehmen, dass es sich um eine Gruppe kleinerer Faktoreien handelt, die im östlichen norditalischen Raum in den 30er Jahren des 1. Jahrhunderts und für einen begrenzten Abnehmerkreis gearbeitet hat. Die Gruppe der Serii hat auch über ein relativ einheitliches Herstellungsverfahren bzw. über einheitliche Rohstoffquellen verfügt. Es ist auch interessant, dass die Gefässe der Arentiner in der erste Hälfte des 1. Jahrhunderts in Emona nur in reicheren Gräbern Vorkommen. Über die Entwicklung der applizierten Reliefs kann man relativ wenig sagen; die Erzeugnisse der CT-Gruppe zeigen qualitativ hochwertigere Applikationen. Sehr interessant ist die Beobachtung, dass die Gräber mit Sigillaten immer in Gruppen auftreten und dass die seltenen Erzeugnisse sogar in Gräbern nahe beieinander gefunden wurden. Zuletzt Hesse sich noch feststellen, dass vor allem die Formen des Ha 12 — Drag 24 und Drag 36 in anderen Techniken nachgebildet waren.

Downloads

Download data is not yet available.

Author Biography

Iva Mikl Curk

Zavod SR Slovenije za spomeniško varstvo, Ljubljana

Published

1979-01-05

How to Cite

Mikl Curk, I. (1979). Terra sigillata iz emonskih grobišč. Arheološki Vestnik, 30. Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9449

Issue

Section

Roman small finds in Slovenia