Starokrščanska svečnika iz Rogoznice v Ptuju
Abstract
Da die zwei Bronzekandelaber aus Rogoznica in Ptuj in der Fachliteratur bereits mehrmals behandelt worden sind, geht der Autor zur Stilanalyse ihrer einzelnen Elemente über. Die Kandelaber bestehen aus einem Zapfen zum Befestigen ans Gestell, aus einem Christogramm in der Mitte und einem blütenförmigen Teil als Kerzenhalter (T. 1: 1, 2). Der grössere Leuchter hat zwei an beiden Seiten des Christogramms angebrachte Kerzenträger, befestigt mit einem Zapfen, den zwei mit dem Christogramm in einem Stück gegossene Hände halten. Ausser der Inschrift auf dem Christogramm ist der kleinere Kandelaber noch mit punzierten Kreispunkten und am Rand mit Silberkügelchen verziert, während der grössere zwischen den Inschriftsbuchstaben oben zwei silberne Halbkugeln aufweist. Obwohl in der Fachliteratur für die zwei Kandelaber keine Analogien angeführt werden, ist der Autor der Ansicht, dass die zwei blütenförmigen Kerzenträger mit dem gleich gestalteten Abschluss oder Griff der bronzenen »Öllampe« aus Salona analog sind (T. 1: 3). Da diese keine Bodenfläche hat, wurde sie schon vorzeiten als Teil eines Kandelabers eingeordnet. Ausser im Louvre wird auch im Museum in Kairo eine Reihe solcher Kandelaber verwahrt, von denen einige aus Gräbern der sog. Gruppe Ballana-Qostor stammen (T. 2: 1). Im Rahmen diser Gruppe findet der Autor Analogien für das Detail der Menschenhände auf der in die Silberplatte der 17. Grabkammer aus Qostor eingravierten Sphinx, das eines der uralten Elemente der ägyptischen Kultur repräsentiert. Die zwei Christogramme haben Analogien in den Labarien aus Emona und den Škocjanske jame (die Höhlen von Škocjan), die mit Hinsicht auf ihre Monogrammform für die 1. Hälfte des 4. Jahrhunderts charakteristisch sind. Die Chronologie der Kandelaber aus Rogoznica lässt sich schwer genauer bestimmen, denn wie die Fundgegenstände der Ballana-Qostor-Gruppe überhaupt waren sie lange Zeit in Gebrauch. Vergleiche haben jedoch ergeben, dass die zwei Kandelaber Erzeugnisse von Werkstätten aus dem ägyptischen Bereich sind (T. 2: 2, 3). Der Autor vertritt die Ansicht, dass die Kandelabersockel aus Metall verfertigt waren. Stilistisch äussert sich in den Standleuchten eine kennzeichnende plastische Note, vor allem in den auf altägyptischer Überlieferung beruhenden Elementen, im Unterschied zum verhältnismässig Flächigen des Kreises mit Christogrammen. Die zwei Christogramme lassen dagegen vermuten, dass die Verfertiger der zwei Kandelaber Werkstätten angehörten, die unter griechischem Einfluss standen (vielleicht aus Alexandria). Auf Grund der Tatsache, dass in den slowenischen Fundorten ziemlich viele Objekte an den Tag gekommen sind, die Erzeugnisse dieser östlichen Kreise sind, wie auch solche, für die wir annehmen, sie stammen von dort, können wir in diesen Erörterungen ohne Zweifel die Frage aufwerfen, wie diese Beziehungen von Poetovio mit den Ländern des Orients beschaffen waren. Angesichts dessen, dass es bestimmte historische, durch literarische und viele andere Quellen übermittelte Tatsachen gibt und dass es sich bei diesen Kandelabern um liturgische Objekte handelt, darf nicht die Möglichkeit übersehen werden, dass vielleicht auch die frühchristliche Gemeinde Poetovios unter einem gewissen Einfluss des koptischen liturgischen Rituals und seiner Hagiographie stand, wie dies D. Rendić-Miočević für Salona annimmt. Der Meinung des Autors nach öffnen die zwei Kandelaber etwas Neues in der Geschichte des alten Poetovio.
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