Grob s čelado s Trbinca pri Mirni

Authors

  • Stane Gabrovec

Abstract

Im Jahr 1973 wurde in Trbinc2"3 beim Sandgraben zufallig ein Helmgrab entdeckt, das erst im J. 1977 in die Evidenz des Nationalmuseums (Narodni muzej) in Ljubljana gelangte. Durch nachtragliche Erkundigungen lieBen sich die genaue Stiitte des Grabes (Abb. 1) und die Fundumstande feststellen. Das Museum erhielt aus dem Grab auBer dem Helm (Abb. 3^1; 6) noch ein Lochbeil (Abb. 7: 2), eine Eisenlanze (Abb. 7: 1) und Fragmente zweier GefaBe, von denen sich nur eines zeichnerisch rekonstruieren laBt (Abb. 7: 3). Im Grab sollen auBerdem mehrere Phaleren gewesen sein (eine davon ist erhalten geblieben) (Abb. 7: 6). Am Fundort selbst sollen schon friiher auch das Fragment eines hohlen FuBrings (Abb. 7: 5) und ein Ring gefunden worden sein (Abb. 7: 4). Der letzte gehort schon nicht mehr in den Zeithorizont des Grabes. Inwieweit das Gesamtinventar des Grabes evidentiert wurde, laBt sich nicht mehr uberpriifen. Der Helm selbst ist bereits haufig veroffentlicht worden4; dank U. Schaaff5 ist auch seine chronologische und kulturhistorische Einordnung gut bekannt. Zeitlich setzt er ihn ans Ende des 4. Jh. v.u.Z. Diese Datierung stimmt gut auch mit den Beigaben des Grabes von Trbinc uberein.6 Die Datierung des Grabes von Trbinc ist klar, dagegen ist seine kulturhistorische Einordnung nicht geklart. 1st das Grab noch hallstattisch und gehort es zur letzten, der Negauer Stufe der Hallstattzeit in Dolenjsko, oder ist es schon latenezeitlich und also in die erste Stufe der Mokronoger Gruppe zu setzen, womit wir in Dolenjsko die Zeit nach dem Verfall der Hallstattkultur bezeichnen? Damit schneiden wir die noch manchmal unerhellte Frage des tlbergangs der Hallstattkultur in die latenezeitliche an, den wir in Slowenien eben in die Zeit unseres Grabes stellen, das ist in die Zeit um das J. 300 v.u.Z. Der Obergang war in der Dolenjsko-Gruppe zwar scharf, er ist ja sowohl durch die veranderte Bestattungsweise als auch durch veranderte Grabbeigaben gekennzeichnet. Die friihere Skelettbestattung im Familien- Grabhiigel mit aller charakteristischen hallstattischen Struktur bricht pldtzlich ab, zur Geltung gelangt die Brandflachbestattung mit keltischer Struktur. Die neuen Grabbeigaben sind vorwiegend keltischen Ursprungs, und zwar des ostkeltischen.2'1 Doch sind die Neuheiten erst mit der Stufe Mokronog 2 gut dokumentiert, das heiBt in der Periode nach dem J. 250 v.u.Z., wie ihr Beginn von Božič gut begriindet worden ist. Dagegen ist in der Stufe Mokronog I die Situation noch verhaltnismaBig unklar. Božič konnte in diese Stufe lediglich 6 Graber einreihen.15 In unserem Fall ist bedeutsam, daB sich der Helm von Trbinc nicht an den ostkeltischen Raum bindet, wie dies fiir die Mokronoger Gruppe gilt, sondern an den Siidalpenraum (Abb. 2), und das ist der Kontaktraum der junghallstattischen Kultur in Dolenjsko und nicht der Mokronoger Kultur. Da der Helm aller Wahrscheinlichkeit nach als Import zu betrachten ist, miissen wir ihn aus dem Siidalpenbereich vermuten, mit dem die Hallstattkultur von Dolenjsko in dieser Zeit starke Verbindungen unterhielt. Ahnliches gilt ebenfalls fiir den Helm aus Bela cerkev (Abb. 5, Typ Filottrano nach U. Schaaff)5, dessen Parallelen vor allem in Picenum vertreten sind, was wiederum ein primarer Kontaktraum der hallstattischen und nicht der latenezeitlichen Kultur ist. Demnach gehort das Grab von Trbinc hochstwahrscheinlich noch dem Negauer-Horizont der Hallstattkultur in Dolenjsko und den Tragern der Hallstattkultur an, obwohl der Helm yon unserem Typ in solchem Zusammenhang eine Neuheit darstellt. Der Autor versuchte in Zusammenhang damit im slowenischen Text das Problem des Obergangs von der hallstattischen zur latenezeitlichen Mokronoger Kultur zu beleuchten. Der Helm aus Bela cerkev9 kann bei dieser Analyse nicht behilflich sein, weil die Fundumstande zu karglich sind. Er gehorte zu einem Skelettgrab.14 Die Kahnfibel des mittellatenzeitlichen Schemas11, die nach Dežman in der Nahe gefunden worden sein soli, ist nicht keltisch, sondern japodisch. Trotz ihres mittellatenezeitlichen Schemas ist sie nur aus spatlatenezeitlichen bzw. sogar friihromischen Grabern nachgewiesen.12 Desgleichen sind alle iibrigen aus dem Bereich des Grabes bekannten Funde spatlatenezeitlich bzw. bereits romisch.13 Ebenso kann auch der Helm aus Grab 1655/58 aus Mihovo7 nicht helfen, obgleich er demselben Typ zugehort wie der Helm aus Trbinc. Das Grab gehort namlich in die spatlatenezeitliche Stufe, was aus dem runden Schild im Grab ersichtlich ist. Der Helm ist indessen deshalb wichtig, weil er gut darauf hindeutet, daB die friihlatenezeitlichen Helme im Gebiet, wo der hallstattische Kern sowohl in dessen Kultur als auch in dessen Bevolkerung lebendig blieb, bis zum Spatlatene im Gebrauch beharrten bzw. in der Spatlatenezeit neu auftauchten. Dies gilt fiir samtliche Siidalpenbereiche von Ticino und Tirol bis zu den Ostalpen, wie auch fur die japodische Kultur. Fiir alle diese Regionen sind charakteristisch Retentionen der Hallstattkultur sowie im Spatlatene Renaissance-Erscheinungen einiger kennzeichnenden reprasentativen Gegenstande der Hallstattkultur, z.B. der Negauer Helme. Aus diesem Standpunkt ist auch die Datierung der anderen Exemplare von Eisenhelmen des Typs Trbinc aus dem Siidalpenraum (z.B. aus Sanzeno) zweifelhaft, da ihr Fundzusammenhang nahezu unbekannt ist. Es ware gut moglich, daB sie auch noch spater, sogar auch im Spatlatene, im Gebrauch blieben, wie dies in Mihovo und jedem Schein nach auch in Bela cerkev der Fall ist.

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Author Biography

Stane Gabrovec

Hajdrihova 24, YU-61000 Ljubljana

Published

1990-09-16

How to Cite

Gabrovec, S. (1990). Grob s čelado s Trbinca pri Mirni . Arheološki Vestnik, 41(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9015