Ganimedov relief iz Šempetra v Sivinjski dolini

Authors

  • Josip Klemenc

Abstract

Zu Ende des A ussgrabungsjahres 1954 fanden w ir nebst anderen D enkm älern einige A schenkisten aus Sandstein. Noch tie fe r als diese und schon ganz im G rundw asser lag das M arm orrelief des G anym edes m it dem A d ler (Abb. 1). Die rechteckige M arm orplatte (119 X 91 X 24 cm) ist am oberen u n d unteren R ande beschädight u n d zw ar an d er Stelle d er Löcher fü r die B indestifte. Die V orderseite ist in zw ei F eld er geteilt. U nten u n d an den Seiten lä u ft ein dreifach p ro filierte r Rahm en. D as 23,5 cm breite, rech te F eld w ird von einem O rnam ent von A kantusblättern ausgefüllt. Dieses O rnam ent findet m an sehr häufig auf den R eliefen aus Šem peter. D en oberen R and dieses Feldes b ild et ein schw ach au sg ed rü ck ter Bogen. Das linke, b re ite re F eld (68,5 cm) ste llt G anym edes dar. D ie profilierten R änder gehen oben in zw ei 14 cm Bögen ü b er, die sich in der M itte vereinen. D er V erfasser m eint, dass m an in diesen Bögen am oberen Rande die V orgänger d er norisch-panonischen. Volute sehen k an n . G anym edes ist als n ac k te r Jün[1]gling dargestellt, n u r an beiden Seiten u n te n sieht m an den M antel, d er am H als m it einer ru n d en Schnalle zusam m engehalten w ird und ihm ü b er den R ücken bis zu den K nien h erabfällt. D ie B esonderheit dieses R eliefes ist aber die, dass G enym edes in der au sg estreck ten L inken einen n ach unten hängenden Bogen hält. D ie R echte a b e r liegt, den A dler um fassend, auf dessen rechten F lügel. D er A dler seinerseits um fasst ihn m it seinen K rallen z a rt und h eb t ihn in die Luft. E benfalls rech ts von G anym edes sitzt auf dem Felsen ein nicht eben k le in er H und und b lic k t trau rig seinem entschw ebenden G ebieter nach. Im R aum u n ter dem herab h än g en d en Bogen ist eine H irtenflöte abgebildet, die den D argestellten als H irten kennzeichnet. Diese Marmorplatte mit Ganymedes-Relief bildet die schmälere Seitenfläche einer Aschenkiste. Wir finden ihrer mehrere in Šempeter. Eine von diesen Grabkisten hat an der Vorderseite ein Relief, wo Herakles, Alkestis aus der Unterwelt herausführend, dargestellt wird. Die beiden Seitenflächen zeigen einerseit einen Jäger mit Vögeln, anderseits einen solchen mit Hasen. Eine weitere Aschenkiste hat auf ihrer längeren Fläche das Relief Europas auf dem Stier, auf der anderen längeren Fläche aber das Urteil des Paris. Die kürzere Seitenfläche zeigt das Relief eines Satyrs mit der Nymphe. Im Quadrat B-I fanden wir eine weitere solche Platte von beinahe gleichen Dimensionen wie Ganymedes. Ihre Vorderseite ist ebenso in zwei Felder geteilt, deren schmäleres dasselbe Akantusornament aufweist, wie bei Ganymedes. Die breitere Fläche ist aber leer. Diese beiden Platten, die mit Ganymedes und die zuletzt beschriebene, waren Bestandteile (Seitenwände) einer weiteren Grab[1]kiste, deren grössere zwei Vorderplatten uns noch fehlen. In Zagreb befindet sich im Archaeologischen Nationalmuseum eine Gany[1]medes-Statue aus der Nugent-Sammlung (Abb. 2), deren Zweck man nicht sicher feststellen kann. Sie ist aus dem karrarischen Marmor und stark nachträglich restauriert. Das Ganymedes-Relief aus Šempeter bezeugt uns sicher mit seinem Ma[1]terial, Stil u. s. w., dass es mit Künstlerhand von Steinmetzen aus der benach[1]barten Celeia hergestellt wurde

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Published

1956-07-15

How to Cite

Klemenc, J. (1956). Ganimedov relief iz Šempetra v Sivinjski dolini . Arheološki Vestnik, 7(3). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/10296