Okvirna časovna in tipološka klasifikacija gradiva iz južne nekropole v Bobovku pri Kranju
Abstract
Die Nekropole in Bobovk bei Kranj lag in der Nähe der Wegkreutzung antiker Strassen Bohinj—Naklo— Kokrica—Predoslje und der Strasse über Jezersko nach Kärnten, wie auch an dem Wege zu der Fliehburg Baselj. Römische Gräber sind in Gorenjska (Oberkrain) nur sporadisch gefunden worden, so in Ribnica bei Bled, Brezje, Medvode, Sv. Ambrož pod Krvavcem u. eine grössere Nekropole in Bobovk (Vergl. Anm. 16). Bisher fand man in Bobovk nur Brandgräber, die sich in rechteckigen und runden Gruben befanden. Bei den rechteckigen Grä[1]bern befand sich am Rande eine starke Schichte von Holzkohle und der Autor vermutet danach, dass die rechteckigen Gruben mit Holzbalken umrahmt waren. Im Grabe 1 befanden sich die Beigaben in einer Kiste (Abb. 2), die an den Ecken beschlagen wurde. Der Eisenbeschlag war mit kleinen halbkugelköpfigen Nägeln befestigt. Von der Kiste sind die beiden Henkel, Scharniere und die Sperrvorrich[1]tung erhalten. Durch die Grabstätte scheint an der niedrigsten Stelle, die vom nahen Bach öfters überschwemmt und deshalb mit Kieselstein bepflastert war, ein kleiner Pfad geführt zu haben. Unter den Lampen, die man auch auf dem Grabe gefunden hat, war nur eine mit Relief verzierte, alle anderen sind Firmalampen der Form Loeschke IX, X, die mit Stempeln ATIMETI, FORTIS, DESSI und VIBIANI versehen sind. Die Faltenbecher, Urnen, Fläschchen und das Baisamarium stammen aus dem Ende des I. und der ersten Hälfte des II. Jahrhunderts. Zu gleicher Zeit waren nach den Analogien auch die ausgegrabenen Fibeln in Gebrauch. Die Keramik aus der Nekropole von Bobovk kann man in zwei grosse Gruppen teilen. Die erste umfasst Gefässe aus Italien oder Pannonien, die auf der Töpfer[1]scheibe erzeugt wurden. Interessanter als diese Gruppe ist eine grosse Anzahl von freihändig erzeugten Töpfen, unter ihneij befand sich auch ein vorgeschichtlich anmutender Topf (Streufund, T. XXIV, i) und ein kleines Fragment aus dem Grabe (T. XIX, 3). Die Form dieser Gefässe entwickelte sich aus den irdenen, in die La[1]Tene Zeit zurückreichenden Situlen mit kurzem zylindrischem Halse. In der rö[1]mischen Epoche lebten diese Formen weiter, wie auch das typische Ornament, der s. g. »Kammstrich«, der nach den jetzigen Ergebnissen, so wie die freihändig erzeugte Keramik, bis ins II. Jahrhundert andauerte. Wie bei der Keramik, so wurden auch unter den eisernen Erzeugnissen sowohl importierte als auch einheimische Formen von Gegenständen gefunden. Insbeson[1]dere galt dies für die langen einschneidigen Messer, die sich formell aus den kel[1]tischen Hausmessern mit ovalem Endring entwickelt haben. Da das Gräberfeld aus dem Ende des I. und aus der ersten Hälfte des II. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung stammt, muten die Formen der Gefässe und der Haumesser sehr archaisch an. Die Haumesser konnten auch als W affe dienen, und der Autor antwortet auf die Frage, wem die langen Messer gedient haben konnten, mit dem Zitat des Varro, II, 10, 1: itaque in saltibus licet videre iuven[1]tutem, et eam ferre armatam. Weiter meint er, dass in der Nähe des Friedhofes ein Gutshof war, der den Hirten, die den Sommer hindurch auf dem Bergrücken derKukovnica ihre Herden weideten, als Winterquartier diente. Von den archaeolo[1]gischen Punkten auf den Bergen zitiert der Autor Tunjice, Kranjski Rak, Kokrška dolina, Ljubelj, Davča, Lipanca und Sv. Ambrož pod Krvavcem. Einige unter diesen Fundstätten sind erst nach dem Jahre 1945 entdeckt worden. In Davča wurde eine Wasserleitung (T. 2, 3) aufgefunden, die aber zeitlich nicht näher bestimmt werden kann. Auf der Lipanca hat V. Sribar mehrere Feuerstellen aus[1]gegraben, die schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzt wurden. Genau so fand man unter dem Berggipfel Krvavec ein römerzeitliches Brandgrab (Abb. 3), dem ein kleines Gefäss in einem grösseren beigegeben war (T. 1, 1, 2). Alle diese Funde illustrieren die römische Kolonisation der Gorenjska, doch sind sie derzeit noch immer zu spärlich, um die Almwirtschaft dieser Gegend in der römischen Epoche voll erhellen zu können.
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