Keltska osobna imena u antičkoj Sloveniji

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  • Radoslav Katičić

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en sloweni[1]schen Fundorten gegeben. Sie enthalt diejenigen Namen, deren Zugehorig[1]keit zu einer bekannten nichtkeltischen Nameng·ebung nicht festgestellt werden kann, und die selber oder deren Namensippen in Gallien, Britannien, Norditalien oder Norikum als Kerngebieten ihrer Verteilung belegt sind. An Fundstellen, wo die groBe Mehrheit der einheimischen Personennamen diese beiden Bedingungen erfiillt, werden auch diejenigen Namen als keltisch betrachtet, die nur die erste Bedingung erfiillen. An den meisten epigraphischen Fundorten in Slowenien ist die weit iiberwiegende Mehrzahl aller nichtromischen Namen keltisch. Nur in Emona und Ig sind neben vielen keltischen auch zahlreiche solche Namen vertre[1]ten, die zur nordadriatischen (venetisch - istrisch - liburnischen) Namengebung gehoren. In der Umgegend von Lož gehoren alle nichtromischen Namen dieser Namengebung an, und auch die Gegenden von Aegida (Koper) und Tergeste weisen keine keltischen Namen auf. Weiter werden verschiedene Typen der raumlichen Verteilung von keltischen PN festgestellt und ihr Vorkommen an den einzelnen Fundorten untersucht. Die Menge der keltischen Namen an jedem Fundort wird in vier Untermengen aufgeteilt. Es gibt Namensippen, die in Gallien, oder in Britannien, oder in Norditalien oder in mehreren der genannten Lander belegt sind, aber nicht in Norikum (Untermenge G). Uinder belegt sind (Untermenge N) . Namensippen konnen schlieRlich sowohl in einem (oder mehreren) der genannten Lander als auch in Norikum belegt sein (Untermenge GN) oder weder in den genannten Landern noch in Norikum (Untermenge 1). Der Beleg wom jeweils untersuchten Fundort wird dabei nicht in Rechnung gezogen. Es wird dann die Zahl der Namen jeder Untermenge fiir die einzelnen Fundorte fest[1]gestellt und ihr Anteil an der Gesamtzahl der keltischen Namen wird in Prozenten ausgedriickt, damit die Angaben von verschiedenen Fundorten folgerichtig mitei[1]nander verglichen werden konnen (vgl. S. 1M). Es fallt auf, daR die Angaben von Ig und Emona sich ihrer Groflenordnung nach von den anderen deutlich abheben. Dieser Unterschied wird noch deutlicher, wenn die Zahl des Vorkommens von je zehn Prozent fiir die vier Untermengen fiir Ig und Emona einerseits und fiir alle anderen slowenischen Fundorte anderseits in einer Matrix angegeben wird (S. 16·2). Dabei wird ersichtlich, daR alle slowenischen Fundorte trotz dem verhaltnismaflig wenig zahlreichen Material eine stark ausgepragte statistische Gesetzmafligkeit auf[1]weisen, da die Streuung des Vorkommens der zehn Prozent bei den einzelnen Untermenge verhaltnismaflig gering ist. Die Anteile der Untermengen in der kel[1]tischen Namengebung von Ig und Emona sind ausgesprochen Yerschieden von den iibrigen Fundorten in Slowenien, was schwerlich auf Zufall beruhen kann. Um das Verhaltnis des keltischen Bestandteiles in der Namengebun.g von Ig und Emona zur keltischen Namengebung der anderen Fundorte in Slowenien weiter zu priifen, wird jetzt der Anteil zweier weiterer Untermengen untersucht. Es sind das die keltischen Namensippen, die an den slowenischen Fundorten auBer Ig und Emona mehr als einmal belegt sind (Untermenge S) und diejenigen, die in Nori[1]kum mehr als dreimal belegt sind (Untermenge N) . (Vgl. die Listen der Namensippen auf. S. 1'63.) Es wird zuerst die Zahl der zu den Untermengen gehorenden Namen an jedem untersuchten Fundort festgestellt und dann vergleichshalber in Prozentenausgedriickt. (V gi. S. 164.) Danach wird wieder eine Ma tri x aufgestellt, welche die Zahl des Vorkommens von je 10 Prozent hei den Untermengen fiir Ig und Emona einerseits und fiir alle anderen slowenischen Fundorte andererseits angiht. (V gl. S. 164.) Auch hier zeigen alle Fundorte eine stark ausgepragte statistische Dherein[1]stimmung, nur die Gegend von Emona weicht ah. Auch diese Abweichungen konnen schwerlich dem Zufall zugeschrieben werden. Ganz unmoglich aher ist die Annahme, dafl alle die festgestellten Ahweichungen in der keltischen Namen[1]gebung von Ig und Emona auf Zufall beruhen. Mit sehr grofler Wahrscheinlich[1]keit darf man schlieflen, daf! der keltische Bestandteil in der einheimischen Namen[1]gebung von Ig und Emona einem anderen Typ angehorte als die keltische Namen[1]gebung der iibrigen slowenischen Fundorte. Will man~ diese onomastische Feststellung geschichtlich deuten, so mufl man von dem Umstand ausgehen, dafl man zwar auch in anderen Teilen des nord[1]adriatischen Namengebietes, namentlich in der venetischen Namengebung, einem keltischen Anteil begegnet, der aber bei weitem nicht so bedeutend ist wie in Ig und Emona. Daraus kann geschlossen werden, dafl die keltischen Namen nicht zusammen mit der nordadriatischen Namengebung aus siidlicheren Gegenden in das Moor von Emona gebracht worden sind, sondern auf Beriihrungen zwischen Tragern der nordadriatischen Namengebun.g und Kelten im Ostalpenraum zuriickgehen. Diese Kelten hatten aber eine Namengebung, die von jener der norischen und pannonischen Kelten, wie wir sie aus den Inschriften der slowenischen und auch der norischen und pannonischen Fundorte kennen, deutlich verschieden ist. Es liegt nahe, in der Namengebung von Ig die Spur einer alteren anthroponymischen und wohl auch dialektlichen Schicht der keltischen Bevolkerung in den Ostalpen zu sehen, die in diesem Raum vor den geschichtlich erfaf!baren Tauriskern und Boiern siedelte.

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Biografija avtorja

Radoslav Katičić

Filozofski fakultet Sveučilišta, Zagreb

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Objavljeno

1966-04-21

Kako citirati

Katičić, R. (1966). Keltska osobna imena u antičkoj Sloveniji. Arheološki Vestnik, 17(1). Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9998

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