Alpes Iuliana

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  • Jaroslav Šašel

Povzetek

Der Quelle des Anonymus Ravennas nach ist Carneola das obere Savetal, nebst dem östlich vorgelagerten Krainer-Feld und wenigstens einem Teil des südlich anschliessenden Karstgebietes von Cerklje und von Innerkrain mit dem Birnbaumerwald. Die so umrissene geographisch-politische Einheit steht der bekannten antiken Verwaltungsentwicklung fern. Die Angaben — von der Ueberliefe[1]rung völlig losgetrennt — scheinen eine neue politische Situation widerzu[1]spiegeln. Zwei Verbindungsfäden sind meiner Meinung nach noch vorhanden und lassen das Zerrissene miteinander verbinden. Alpium Iuliarum claustra reichen vom liburnischen sinus Flanaticus bis zum Forum Iulii jenseits der Julischen Alpen. Wenn wir Carneola und Libur[1]das gesamte Territorium, das mit den spätantiken organisch angelegten Wehr[1]nia Tarsaticensis des Anonymus Zusammenlegen, erhalten wir genau, erstens, anlagen Italien im Nordosten systematisch abschloss, und, zweitens, das ge[1]samte Territorium der antiken Alpes Iuliae. Des Anonymus Bezeichnung Carneola quae et Alpes luliana antiquitus dicebatur passt also genau auf die Phase der Alpium Iuliarum claustra. Carneola hat sich nach der »Alpes luliana« - Zeit formiert und die Quellen, welche der Anonymus für dieses Kapitel benutzte, sind erst nach dieser Verwaltungsphase entstanden. Einiges zur absoluten Zeitbestimmung kann man aus der Zuweisung Emonas zur Media provincia erschliessen. Während der römischen Herrschaft wurde Emona nämlich niemals von Ober[1]krain und Karst verwaltungstechnisch abgetrennt. Mit einer Abtrennung kann man erst zur Zeit der ersten fränkischen Besetzung der Ostalpen rechnen. Es folgen die Quellenangaben. Darüberhinaus deutet dies auch Prokop (b. G. IV 26, 18) an mit der Erwähnung, dass das byzantinische von Dalmatien nach Venetien in breiter Front vordringende Heer im Jahre 552 die Franken um Einlass ersuchte. Die Genehmigung wurde nicht erteilt, die Pässe verammelt. Die Wege von Sirmium bis zu den Julischen Alpen (inclusive der Stadt Emo[1]na, wie dem Ravennas seine Quellen angaben; es ist dies die einzige Möglich[1]keit, die Abtrennung Emonas von Oberkrain historisch zu bekräftigen) und bis zur ostnorischen Grenze waren also in den Händen der Byzantiner, deren militärisches Vorhaben, den Landübergang — über die claustra Alpium Iulia[1]rum — nach Italien zu erzwingen, zwischen beiden Weltreichen die gesamte damalige Ostalpen-Politik bestimmte. Das Gebiet der claustra Alpium Iuliarum war — bis zum langobardischen Einbruch ins Friaul —• zuerst in gotischen und nachher in fränkischen Hän[1]za to pokrajino, iz srede 6. stoletja. Vprašanje o zanesljivosti pisca te geo[1]grafije je bilo ponovno postavljeno in pozitivno odgovorjeno (na primer, B. H. Stolte, De Cosmographie van den Anonymus Ravennas, een studie over de bronnen van boek II—V ('1949]). Kontrolo rokopisov smemo smatrati po edi[1]cijah Pinder in Parthey (1860) ter Schnetz (1942) kot zaključeno. Mislim, da računam upravičeno z navedbami v Anonimovem delu kot z dejstvi, ki jih je treba interpretirati. Manjka pa seveda še jezikovna in stilna analiza, detajlna in analitična kartografska obdelava, uvrstitev dela v geografsko-administra[1]tivno in poučno literaturo zgodnjega srednjega veka.den. Eben diese Situation notierten die Quellen, die der Anonymus Ravennas für die Beschreibung von Carneola benutzt hat, was er — schliesslich —■ auch selbst angibt, wenn er beteuert, die »gotischen Philosophen« gelesen und exzerpiert zu haben. Dass die von Anonymus für nordöstliche Regionen Ita[1]liens benutzte Quellen v o r dem langobardischen Einbruch 568 niederge[1]schrieben wurden, dafür spricht überdies die Tatsache, dass Gradus (it. Grado, slov. Gradež, ein bis in die Spätantike unbedeutendes Fischer- und Hafennest) nicht erwähnt ist, was nach der durch Kriegsereignisse bedingten Über[1]tragung des erzbischöflichen Stuhles Aquileia’s — ein lang und breit wider[1]hallendes Ereignis — schier unmöglich wäre. Vgl. die Anmerkungen im slov. Text, beide Karten und RE Suppl. XII (1970) Sp. 1569—1575, und den Aufsatz in den Akten »Roman Frontier Studies 1967« (1971) 171 ff.

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Biografija avtorja

Jaroslav Šašel

Slovenska akademija znanosti in umetnosti, Ljubljana

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Objavljeno

1971-04-02

Kako citirati

Šašel, J. (1971). Alpes Iuliana. Arheološki Vestnik, 22(1). Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9914

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Kolokvij o zgodnjem srednjem veku