Pregled i razvitak rimskog stakla u Crnoj Gori

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  • Aleksandrina Cermanović Kuzmanović

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Das römische Glas in Montenegro stammt aus drei Nekropolen; zwei davon sind systematisch ausgegraben (Doclea, Komini) während nur Teile der dritten systematisch erforscht sind (Budva). Auch in Hinsicht auf das Glas lassen sich diei Kulturzonen festeilen: die erste befindet sich an der Küste und ist am frühesten mit der antiken Kultur in Berührung gekommen (Budva) ; die zweite Kulturzone grenzt an die erste, reicht aber tiefer in das Binnenland (Doclea), während die dritte, tief im Innern, am spätesten in Berührung mit der römischen Kultur gekommen ist (Komini). Das älteste Glas stammt aus Budva aus der frühen Kaiserzeit. Die Glasformen sind zahlreich vertreten, besonders Salben- und Parfümfläschchen, meistens orientalischen Ursprungs, wie die sydonischen Glasfragmente zeigen. In der späteren Zeit, dem 2. und 3. Jahrh. verringert sich der Formenreichtum wie auch die Zahl der Glasgegenstande. Charakteristische Importstücke fehlen, und ein gewisser Aufstieg ist am Ende des 3. Jahrh. zu beobachten. In Doclea finden wir frühes Glas aus dem 1. Jahrh., doch ist es nicht so zahlreich vertreten wie in der Spätzeit. In der Frühzeit sind Salben- und Parfümfläschchen am zahlreichsten, ferner Urnen, dann Becher und Trinkgläser, ln der späten Kaiserzeit sind konische und halbkugelige Becher und Trinkgläser am zahlreichsten, dann Krüge und Fläschen. Das Glas aus den beiden Nekropolen des Municipiums S. (Komini) ist weder zahlreich noch besonders interessant. Auf der älteren Grabstätte ist es äußerst selten (nur zwei Gefäße), während es auf der jüngeren etwas zahlreicher vertreten ist und hauptsächlich dem 3—4. Jahrh. angehört. Auf Grund der Glasformen sowie der Grabbeigaben können wir folgendes feststellen: Das älteste Glas in Crna Gora stammt aus Budva und gehört schon in die erste Hälfte des 1. Jahrh., wenn auch die Möglichkeit besteht daß einige Exemplare älter beziehungsweise jünger sind. In der Frühzeit sind in Budva Salben- und Parfümfläschchen am zahlreichsten. Weiter im Binnenland, d. h. in Doclea, ist Glas erst von der zweiten Hälfte des 1. Jahrh. d. h. von der Zeit der Flavier an, reicher vertreten. Weitergehend in das Binnenland können wir feststellen, daß frühes Glas aus dem 1. Jahrh. nicht vorhanden ist. Anderseits ist zu beobachten, daß sich im Laufe des 2. Jahrh. der Formenreichtum verringert, während das Glas im Binnenland jetzt zahlreicher wird. Auf der anderen Seite müssen wir feststellen, daß auf allen Fundstätten in Montenegro, in gewissen Perioden, ein kleiner Aufstieg bemerkbar ist, im Formenreichtum sowie in der Zahl der Glasgegenstände. Dieser Aufstieg ist am sichtbarsten in Doclea. Weiter können wir feststellen, daß einige Glasformen allen drei Fundorten eigen sind: das sind im 1. bis 2. Jahrh. die Urnen (Budva, Doclea), mehrere Formen früher Salbenfläschchen, sowie Becher und Trinkgläser. In der Spätzeit sind es wieder einige Formen von Salbenfläschchen, saugheberartige Gefäße, bauchige Fläschchen für Öle und Salben, konische Becher (Doclea, Komini), halbkugelige Trinkgläser (Budva, Doclea, Komini) usw. Anderseits ist es interessant festzustellen, dass jeder Fundort seine eigenen charakteristischen Glasformen hat : in Budva sind es die Salbenfläschchen in Kopfform und das sydonische Glas, in Doclea die Gläser aus Kölner Werkstätten. Was die Herkunft des Glases betrifft, so können wir in den meisten Fällen nur feststellen, dass es sich um Importstücke handelt. Das Glas aus Budva aus dem 1. Jahrh. hat alle Eigenheiten der orientalischen Werkstätten, doch können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um orientalischen Import aus Alexandrien und Sydon handelt, oder um Werke orientalischer Meister, die schon Anfang des 1. Jahrhunderts in italischen Werkstätten arbeiteten. Die Importstücke kommen nach Budva über Aquileia, doch ist es nicht ausgeschlossen, daß sie auch über einen anderen Ort an der Adriaküste nach Budva gelangten. Ähnlich steht es mit dem frühen Glas aus Doclea, welches ebenfalls importiert wurde. Etwas sicherer sind wir in der späten Kaiserzeit, wo wir für einen Teil der Glasgefäße sicheren Ursprung aus Kölner Werkstätten feststellen können. Kölner Import finden wir auch am Anfang des 2. Jahrhunderst; norditalischer Import gehört dem Ende des 2. und dem 4. Jahrh. an. Der orientalische Import ist zweifelhafter; vielleicht alexandrinischen Ursprungs sind ein Becher und eine Schüssel, die in einen Skelettgrab gefunden wurden. Das Glasmaterial des Municipiums S. ist sicher Import, und es scheint daß die meisten Exemplare aus dem Westen stammen, während ein Goldglas orientalischen Ursprungs ist. Nach alldem können wir sagen, dass das Territorium der heutigen Republik Crna Gora Verbindungen mit den östlichen sowie den westlichen Provinzen hatte. Allen Anschein nach waren die östlichen Einwirkungen im 1. Jahrh. stärker; im Laufe des 2. Jahrhs. gingen sie verloren, während die westlichen Einflüsse stärker wurden, und im 4. Jahrh. vorherschten. Die Frage nach Heimat-Werkstätten, die bestimmt existierten, bleibt auch fernerhin offen. Erst weitere Ausgrabungen werden eine Antwort auf diese Frage geben.

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Biografija avtorja

Aleksandrina Cermanović Kuzmanović

Beograd, Filosofski fakultet

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Objavljeno

1974-03-02

Kako citirati

Cermanović Kuzmanović, A. (1974). Pregled i razvitak rimskog stakla u Crnoj Gori. Arheološki Vestnik, 25. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9737

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Antično steklo v Jugosalviji