Rimsko steklo Slovenije

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  • Sonja Petru

Povzetek

Erste Glaserzeugnisse in Slowenien kennen wir bereits aus prähistorischer Zeit. Die Schalen mit Griff, gewöhnlich gerippt und aus zweifarbiger Glasmasse hergestellt, gleichen völlig den antiken Exemplaren aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, weil sie technologisch und formal gesehen die gleichen Eigenschaften haben. Trotz eines langfristigen Intervalls können wir Kontinuität und Vermittlung aus der Hallstattkultur vermuten, wohin auch der Glasbelag der Fibeln gehört, der für den jugoslawischen Alpenraum charakteristisch ist, auch die Glasperlen in Tierkopfform. Mit dem technologischen Fortschritt Ende des ersten Jahrhunderts vor unserer Zeitrechnung tauchen auf dem Markt verhältnismäßig billige Erzeugnisse auf. Sie werden im frühantiken Zeitalter größtenteils in Formen gegossen. In späterer Zeit gibt es zahlreiche Formen geblasener Gefäße aus grünem und mehrfarbigem Glas, die gegen Ende der Antike oft mit Schleifarbeit verziert sind. Unter den Erzeugnissen in der einen und anderen Technik gibt es in Slowenien auch einmalige Stücke. Die beiden ältesten Schalen mit spiralartigem, verschiedenfarbigem Muster stammen aus römischen La-Tene-Gräbern in Mihovo unterhalb der Gorjanci und aus Formin bei Ptuj. Sie sind gerippt und mit einen andersfarbigen Spirale verziert. Die aus Formin können wir mit Rücksicht auf das übrige dort gefundene Gut in die Zeit von Tiberius bis Domitianus einordnen. Genauer datiert ist eine Gruppe von Gegenständen, die bei Polhov gradeč gefunden wurde. Neben den bekannten Bronze-Askosen und der Hydra mit den geschmückten Griffen und neben den Artikeln aus Terra sigillata wurden hier zahlreiche Glasgefäße gefunden, die aus mosaikartigem dunkelroten und gewöhnlichen grünen Glas gemacht worden sind. Darunter befinden sich auch zwei Gefäßfragmente aus dem netzartigem Reticella-Glas. Für die kleinen gerippten Schälchen und die größeren kraterähnlichen Stücke aus Mosaikglas sind Analogien in Norditalien zu finden, von wo sie in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts hierher kamen. Viel interessanter sind allerdings Schalen aus dunkelrotem durchsichtigen Glas, für die man bisher in Slowenien und den norditalienischen Gebieten leider keine Analogien kennt. Sicher ist jedoch, daß sie als Erzeugnisse fremder Werkstätten zu uns kamen. In diesen frühen Zeitabschnitt gehören auch der Götterbecher gefunden in Črnelo und eine Kopfflasche aus Podgraj. Das Trinkbecher besteht aus vier formgegossenen Teilen, die nach Art des Säulenschmucks verbunden sind. Aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich um sidonischen Import, und es sind hierzu Analogien zu finden im Trinkglas von Eremitage und in einigen Bruchstücken größerer Sammlungen. Das Fläschchen in Form eines Kopfes mit Gesicht stammt laut Harden aus derselben Zeit. In die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts und in den Anfang des zweiten lassen sich der Becher mit Fuß aus Buntglas und das konische Trinkglas aus Ptuj mit dem eingeschliffenen Wabenmuster einordnen. Für das Fundgut aus dem 2. Jahrhundert ist charakteristisch, daß das einfarbige grünliche Glas die vorherigen verschiedenfarbigen Produkte verdrängt hat und viereckige Gläser zu dieser Zeit überwiegen mit senkrechten oder leicht gewölbten Wänden, sowie birnenförmige Flaschen mit Griff und eiförmige Urnen. Dazu können noch barocke Fläschen in Vogelform gerechnet werden. In diesen Zeitraum, in seine früheste Phase, gehören auch die beiden Faltengläser aus Bobovk bei Kranj und aus Emona, und die gelbe, zonal verzierte Situla mit den zwei Griffen, ein Becher aus hellbraunem Glas mit zwei tordürten Griffen, ein formgegossenes Trinkglas mit Blättern und Weintrauben. Im dritten Jahrhundert haben Glasgegenstände sowohl im Hinblick auf die Form als auch auf die Qualität eine spürbare Veränderung erfahren. Manchmal begegnen wir sehr oberflächlich gegossenen Stücken neben höchst wertvollen und harmonischen Formen. Aus Emona wären da aus dieser Zeit die charakteristische Form der Delphin-Flasche zu erwähnen, die neben zwei Ampullen an der Karlovška cesta gefunden wurde, eine dunkelgrüne runde Flasche mit geschliffenen konzentrischen Ringen und eine flache Flasche aus Milchglas. Die Formen des 4. Jahrhunderts sind zahlreicher vertreten. Hier müssen vor allem folgende Stücke erwähnt werden: ein grünliches Trinkglas aus Emona, das mit dunkelblauen Pünktchen verziert ist, ein kegelförmiges Glas mit sanft nach außen gewölbter Öffnung und eingewölbtem Boden aus Ravno brdo zwischen Grosuplje und Litija, die beiden runden Flaschen mit verengtem zylindrischen Hals aus Celje und ein Trinkglas mit Wabenmuster aus Pristava bei Trebnje. Erwähnenswert sind auch die beiden Fragmente von Gefäßen mit Goldlamellen- oder Goldfadenverzierung, die in Ptuj gefunden wurden. Das Verzieren von Gefäßen mit Goldlamellen ist aus der Zeit vom 2. bis zum 4. Jahrhundert bekannt. Das Motiv auf dem einen der Fragmente — ein liegendes Lamm — spricht in unserem Fall für das 4. Jahrhundert. Einen besonderen Platz nimmt das Glas mit geschliffenem Muster aus Bršljin bei Novo mesto ein. Das farblose Trinkglas ist mit geschliffenen Linien verziert, die das Gefäß in vier Streifen aufgliedern, die mit geometrischer und stilisierter Pflanzenverzierung ausgefüllt sind. Der obere Streifen trägt eine eingeschliffene griechische Inschrift. Wegen der Schlifftechnik setzen wir das Trinkglas in breiterer Datierung in das 4. Jahrhundert, und es stellt ein kostbares Beispiel spätantiker Trinkgläser mit Schliff und Inschrift •/.al l; &pa; bei uns dar. Im Hinblick auf die Herstellungszentren läßt sich mit Sicherheit behaupten, daß auch in Slowenien Bedingungen für eine solche Tätigkeit vorhanden waren. Wir können die Vermutung von F. Fremersdorf durchaus unterstützen, diese Gegenstände müßten — wenn man nach den Formen und zahlreichen Varianten von den mehrfarbigen, ja sogar von den einmaligen Glasstücken urteilt — in der frühen Antike in den Werkstätten von Aquileia, in Istrien und im Raum bis Emona hergestellt worden sein. Für die Herstellung in unseren Gebieten sprächen vielleicht auch eine größere Glasmasse aus Vrhnika, Kahles Feststellungen und Vergleich der Zusammensetzungen von antikem Glas und Kieselgur aus der Umgebung von Juenna.

Prenosi

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Biografija avtorja

Sonja Petru

Narodni muzej, Ljubljana

Prenosi

Objavljeno

1974-03-01

Kako citirati

Petru, S. (1974). Rimsko steklo Slovenije. Arheološki Vestnik, 25. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9727

Številka

Rubrike

Antično steklo v Jugosalviji