Ostanki rimske ceste v Veleniku pri Pragerskem
Povzetek
Dieser Vorbericht bespricht denjenigen Abschnitt der Römerstrasse Celeia—Poetovio, der die hügelige Gegend des Velenik-Waldes streift. Der Verlauf der Strasse hier vorbei wurde schon bei R. Knabl verzeichnet, bei F. Ferk besprochen und zuletzt bei B. Saria auf der Karte 1: 100.000 ziemlich genau eingetragen.1-5 Darauf anknüpfend begann man im Jahre 1968 mit der Katasteraufnahme dieser Strassenlinie und nachfolgend mit dem Ausgraben der Querprofile, von denen insgesamt 35 auf je 50 m Entfernung gemacht wurden, worüber Teilberichte vorliegen.7,13 Im Rahmen der Aufteilung der Römerstrassenreste nach ihren oberflächlichen Erscheinungsformen, die für den Abschnitt zwischen Dravinja bei Slov. Konjice und Trnava ander slow.-kroat. Grenze kürzlich unternommen wurde, entfallen auf den Velenik-Wald folgende Streckenteile: 500 m im direkten Einschnitt, 530 m im Seiteneinschnitt und 110 meist unsichtbar verlaufende Strasse.9 Die Strassenführung auf dem Damm ist hier infolge der Geländeverhältnisse nicht vorhanden (Beil. 1). Die Römerstrasse tritt in den Velenik-Wald vom SW ein, nachdem sie vorher in 500 m langen schrägen Richtung das Devinatal übersetzt hat. Zuerst lehnt sie sich an die flachen Abhänge des Hügelrückens an, wo sie meistens — mit einigen kürzeren Unterbrechungen — am Terassenrand angelegt wurde (Abb. 2—3). Dann erreicht sie die Ebene des Quertales, wo ihre Reste unter der Überschwemmungsschichten liegen und wo sie ein kleines Bächlein überschritten hat. Ihre sekundäre Spuren sind erst am Westabhang des östlichen Kammes wieder sichtbar, wo ein heute tief eingesenkter Einschnitt ihren einstigen Verlauf deutlich gekennzeichnet. Nach dem Überschritten des Kammes gelangt sie, nachdem ein gleicher Einschnitt die vorherige Situation wiederholt (Abb. 4), in die Ebene des Draufeldes, wo sie geradeaus an Pragersko vorbei gegen Osten zieht. Als Beispiel der Erbauung und Erhaltungszustandes des Strassenkörpers werden sieben charakteristische Profile beschrieben und auf der Beilage 2 dargestellt. Das Profil Nr. 3 zeigt die Situation ineinem Seiteneinschnitt, wo für die Anlegung der Strasse der innere Terrassenrand ausgenützt wurde. Vom Strassenkörper sind nur noch die untersten 20 cm der üblichen 7 m breiten Schotterschichte erhalten, das Übrige wurde begrab abgeschwemmt, wie eine breite Sandschichte unterhalb der Strassenlinie es bezeugt. Profil Nr. 10 stellt eine ähnliche Situation vor, jedoch ist hier die Eintiefung weniger ausgeprägt und das Gelände fast eingeebnet. Die Strassenreste sind ähnlich karg und unterhalb der Strasse wurde in diesem Streckenteil ein breiter Graben — zum Abfuhr des Regengusswassers? — entdeckt. Profil Nr. 11 schildert den Strassendamm aus dickerer Schotterschichte an der Überquerung eines kleinen meist trockenen Quertales, wo zum Ausgleich der Höhenunterschiede die Strassenunterlage verstärkt wurde. Da ein Durchlass für zeitweilig vom Tal abfliessendes Wasser offensichtlich nicht errichtet worden ist, wurden die Sand- und Staubschichten von der Strasse allmählig abgeschwemmt und zum Teil auf der ebenen Fläche neben der Strasse aufgelagert. Diese Sandschichte ist an der Strasse noch 1.2 m hoch, verjüngt sich aber am Abhang und verschwindet nach 25 m (Abb. 5). Profil Nr. 16/2 erklärt, wie die Strasse in der Talebene zuletzt auf einer sandigen Unterlage ausgebaut wurde. Die Sandschichte ist hier 0.8 m hoch, wird aber talabwärts verjüngt. Unterhalb der Strassenlinie reicht sie zwischen den Profilen Nr. 16/1 und 18 über die Talebene, wo sie zum Teil auf einer dünner Schotterschichte gelegen ist (Abb. 5). An beiden Seiten des Tales, wo die Strasse wieder auf den Abhang angepasst ist, wird der Sand nur noch an der unteren Seite der Strasse, als Abgeschwemmungsprodukt, beobachtet. Die Anlegung des schotterigen Strassenkörpers auf Sandunterlage wurde auch in der benachbarten Sp. Nova vas beobachtet, die Vermengung des Sandes im Strassenkörper mit Schotterschichten kommt aber auch in den Profilen östlich von Ormož vor.11-15 Da in diesem Tal die abfliessende Wassermenge, besonders in den Regensperioden, bedeutender ist, wird hier ein Wasserdurchlass bzw. eine Holzbrücke vermutet, was aber, wie auch sonst nirgendswo, nicht gefunden wurde. Profil Nr. 23 bezeugt die Lage im Einschnitt des Westabhanges des Ostkammes, wo von dem Strassenkörper wegen der langdauernden Strassenbenützung in der nachrömischen Zeit sowie der vernichtenden Wirkungen des Regengusswassers nur noch der 1.5 m breite innere Rand erhalten blieb. Profil Nr. 24 bringt die Situation am Scheitel des Ostkammes. Die heute noch 12 m breite und 10—20 cm starke Schotterschichte in seichtem Einschnitt wurde von den am Kammrille angeschwommenen lehmigen Massen 1 m hoch überdeckt (Abb. 7). Profil Nr. 28 zeigt die Römerstrassenreste am Ausgang des Osteinschnittes. Ausserhalb des Waldes wird die Schotterschichte wieder stärker und erreicht im Profil Nr. 29 am Waldrand (Abb. 8) die Dicke von 35 cm. Im weiteren Verlauf quert die Römerstrasse unterhalb der heutigen Ackerflächen zuerst eine Mulde, die als das vorrömische Bachbett der Polskava anzunehmen ist. Wegen des weichen Bodens wurden hier dem Schotter die Eichenstämme unterlegt, die nach Methode C-14 mit den Werten 2085 — 2135 datiert sind. Der Strassen dämm wurde dann allmählich erhöht und reicht — 1.4 m dick — zur heutigen Oberfläche (Abb. 9). Nach Überquerung dieser Mulde erhebt sich der Strassenkörper wieder um sich gleich danach wieder zum antiken Talboden des Polskava-Baches zu senken. Hier wird eine Brücke vermutet, sie kann aber nicht nachgewiesen werden, da wahrscheinlich ca 60 m des Strassenkörpers fehlen und verschiedene Umstände die Nachforschung verhindern, östlich des Baches steigt die Römerstrasse wieder und bleibt dann dicht unter der heutigen Oberfläche bis Ptuj. Die im Velenik-Wald gemachten Beobachtungen vermehren die bisherigen Kenntnisse über die Erbauungs- und Zerstörungsformen der Römerstrassen in Nordslowenien.1,-21 Die hiesigen Schotterschichten des Strassenkörpers sind gegenüber jenen am Ptujsko polje und östlich von Ormož, die — viel dicker — noch im Mittelalter als »Hochstrasse« bemerkt wurden, stärker abgetragen, wurden aber schon zur Römerzeit, wahrscheinlich wegen mangelhaften Baumaterial, spärlicher aufgeschüttet. Daher haben sich die Benützung dieses Verkehrsweges bis zum 18. Jahrhundert, als die Josephinische Commerzialstrasse nebenan am Waldrande ausgebaut wurde, sowie die schädlichen Wasserwirkungen hier viel stärker ausgewirkt. Die Verquickung der angelegten Strassenschichten und natürlichen Auflagerungen, die hier besonders auftritt, verlangt — in Hinkunft — engere Zusammenarbeit der Archäologen und Naturforscher. Die hier gemachte petrographische Untersuchung der Schottermuster blieb auf halbem Wege, da die Umgebung in dieser Hinsicht nicht untersucht ist. Dem neuzeitlichen Strassenerbauer kommt auch selten vor, dass die Römer hier manchmal so wenig Wert auf die Wasserabführung gelegt haben, wenn sie gleichzeitig sehr genau die möglichst geradelinige Strassenführung angeslrebt haben. Auf Grund der Vermessungen, die auf gütliche Weise dr. Paul Leber — im Kärnten selbst ein Römerstrassenforscher — verrichtete, konnten ein Hauptprojekt 1 : 1000 sowie das entsprechende Längsprofil, die dem Endberichte Vorbehalten sind, erfolgreich hergestellt werden. Die Erbauungszeit dieses Strassenabschnittes konnte im Velenik-Wald kaum nach unmittelbaren Funden festgestellt wurden. Die Scherbenreste (beim Prof. Nr. 25), Eisengegenstände (Prof. Nr. 10 und 28), Mahlsteinfragment (Prof. Nr. 24) sowie Ziegelbröckel haben noch keinen genauen Aussagewert. Obwohl die neulich aufgedecktten Bautenreste in Sp. Grušovje und Slov. Bistrica westlich von da erst dem Ende des 3. und dem 4. Jahrhundert angehören25 deuten eine Commodusmünze im Strassenprofil von Pragersko sowie zwei Öllampen vom Typus Loeschke I ans dem Hügelgrab an der Römerstrasse von benachbartem Sp. Nova vas, auf frühere Zeiten hin. Wenn man bedenkt, dass auch der Marmor von Pohorje (Umgebung von Šmartno), der in Poetovio vom Anfang an verarbeitet wurde, auf diesem Wege dorthin verfrachtet werden musste, wird man der Velenik-Strasse wohl ein frühes Alter zuweisen dürfen. Die naheliegenden Grabhügel und aufgedeckten Baureste am Ostkamm, die offensichtlich mit dem Strassenverkehr in Verbindung stehen, werden nach ihrer Erforschung gewiss dazu beitragen.
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