Pregled i tipologija keramike u jugoistočnom delu rimske provincije Dalmacije u doba carstva

Avtorji

  • Aleksandrina Cermanović Kuzmanović

Povzetek

Die Keramik aus dem südöstlichen Teile der römischen Provinz Dalmatien stammt von zwei grossen Gräberfelder im heutigen Montenegro, welche in letzter Zeit systematisch erforscht wurden; es handelt sich um das Gräberfeld von Doclea und den Gräberfeldern des Municipiums S... im Dorfe Komini bei Pljevlja. Die zahlreichste keramische Form in Doclea sind die Urnen; wenn auch zahlreich, sind sie nur ein eintöniges Wiederholen derselben Form, denn es besteht kein Unterschied zwischen ihnen im Bezug auf die Form, die grobe Faktur, die rötlichbraune Farbe der Erde. Die ältesten Urnen, mit Münzen des Klaudius gefunden, geben gleichzeitig auch die zwei wichtigsten Urnenformen in Doclea: die bauchige Urne, dessen Körper sich verlängern kann (Taf. 1,1,4; T. 2,6), und die bikonische Form (Taf. 1,1). Die meisten Urnen haben einen Omphalos am Boden; die jüngste Urne stammt aus der Zeit des A. Severus und ist birnenförmig. Eine kleine Anzahl feiner, dünnwandiger Becher, mit Einritzungen oder plastischen, vegetabilen Ornament verziert ist durch Münzfunde sicher datiert in das I/II Jahrhundert, von den Flaviern bis Hadrianus (Taf. 1,2). Relativ zahlreich sind in Doclea Teller vertreten, in zwei Hauptformen; die erste Form ist in die Zeit des Antoninus Pius datiert, doch die grössere Zahl ist in späten Skelletgräbern gefunden und gehört meistens dem IV. Jahrhundert an. Ziemlich früh ist eine Schüssel (Taf. 2, 8; T. 3, 11, 12). In Doclea wurde auch eine kleine Anzahl Teller gefunden, mit specifischer Ausschmückung, die der sg. späten Sigillata angehören. Das Reichtum der Formen und der Ausschmückung sind Zeichen einer späteren Zeit, und das Datieren in das III/IV. Jahrhundert ist durch andere Grabbeigaben gesichert. Nicht zahlreich vertreten sind Krüge; der älteste gehört der Zeit des Domitianus, die spätesten dem Ende des III. und dem Anfänge des IV. Jahrhunderts (Taf. 2,5,; Taf. 3, 9,10). Ausserordentlich selten ist in Doclea die bemalte Keramik, die dem III/IV. Jahrhundert angehört. Töpfe mit einem Henkel, profilierten Rand und kleinem ringförmigen Fuss sind ebenfalls selten in Doclea; sie wurden in Brandgräbern gefunden und durch Münzfunde in die Zeitspanne zwischen Trajanus bis Sept. Severus gesichert (Taf. 2, 7). Eine besondere Topfart ist nur im einen Grabe vertreten, grober Faktur, handgemacht, sicher eine einheimische Produktion (Taf. 1,3). Neben den genannten keramischen Formen, fand man in Doclea vereinzelte Exemplare, so ein Becher mit Figurenkomposition, welcher dem Typus der späthellenistischer Becher angehört, dann eine grosse Amphora die von der athenischen Agora bekannt ist, und ein spätes Gefäss mit zwei Henkeln. Die Keramik aus dem Municipium S... im Dorfe Komini bei Pljevlja stammt aus zwei Gräberfeldern, dem älteren aus dem I. Jahrhundert, und dem jüngeren aus dem II—IV. Jahrhundert. Sicher datierte keramische Funde sind selten; zu den frühesten aber auch zahlreichsten keramischen Formen in Komini gehören die Urnen. Die Urnen der beiden Gräberfelder unterscheiden sich beinahe gar nicht, der einzige Unterschied besteht darin, dass auf dem jüngeren Gräberfeld die handgemachten Urnen in Minderheit sind, ihr Verhältniss zu den auf der Töpferscheibe gedrehten ist wie 7 : 16. Die auf der Töpferscheibe gedrehten Urnen gehören zu den herkömlichen Typen der römische provinziellen Keramik; sie sind haupsächlich grauer Farbe, gut gebrannt, besserer oder gröberer Faktur. Sehr selten sind sie geschmückt mit gestempelten Ornamentik. Ihre Hauptformen sind: bikonische Urne, dann eine zahlreichere Form mit gewölbten Bauch und flachen Rillen verziert, und die dritte Form ist eine zyllindrische Urne (Taf. 4,13 ; Taf. 5,18, 21). Die handgemachten Urnen sind haupsächlich schlechter Faktur mit dicken Wänden; nach der Form kann man drei Haupttypen unterscheiden: kugelförmige Gefässe, dann mehr oder minder langgestreckte, birnenförmige Urnen mit plastischen hufeisenförmigen Henkeln und die bikonischen Urnen, die gewöhnlich besserer Faktur sind und meist geglättete Wände haben (Taf. 4,14,15; Taf. 5, 22; Taf. 6, 24). Die meisten Analogien zu den handgemachten Urnen führen uns zu den illyrischen und japodischen keramischen Material aus den Gräbern der V. und VI. Phase nach Marie, der Zeit zwischen 35. vor uns. Zeitrech, und 110 uns. Zeitrechnung. Die zweite relativ zahlreich vertretene Form sind Becher, die in grösserer Zahl in der älteren Nekropole entdeckt wurden. Der grössere Teil ist auf der Töpferscheibe gedreht, grauer Farbe und besserer Faktur; auch hier kann man mehrere Arten unterscheiden; eine seltenere Abart sind bikonische Becher welche die Form der Sigillatabecher und Nigrabecher nachahmen (Taf. 4,17; Taf. 6,25, 26). Becher mit zwei Henkel welche über die Oeffnung ragen, sind eine zahlreiche Form im Komini ; ihre massige Variante ist spät, denn sie durch Zwiebelkopffibeln sicher datiert wurden (Taf. 5, 23; Taf. 6, 27). Handgemachte Becher und Schüsseln sind seltener in Komini, auch hier kann man drei Varianten aussondern, konische halbkugelige und bikonische Schüsseln (Taf. 5, 19, 20). Eine besondere Art stellt die bemalte Keramik dar, die von dem jüngeren Gräberfeld bekannt ist. Ihr Schmuck ist haupsächlich aus gitterförmigen Motiven zusammengesetzt und in dunklerer Farbe ausgeführt. In einen Falle ist das Ornament nur eine Nuance dünkler als der lichtgelbe Grund. Zeitlich sind diese Gefässe spät; III/IV. Jahrhundert. Es ist vollkommen klar, dass im Dalmatien drei Kulturkreise bestehen; der erste kontaktierte sehr früh mit der römischen Kultur und Zivilisation, ist auch ihren Ausstrahlungen mehr ausgesetzt: das ist das Küstengebiet von Dalmatien. Der zweite Kulturkreis befindet sich tiefer im Innern, es handelt sich um Doclea, wo die Verbundenheit mit der römischen Kultur später anfängt. Der Import der Keramik in Doclea fängt schon im I. Jahrh. an, und dauert bis zum IV. Jahrh; besonders muss man den Import aus Nordafrikanischen Werkstätten hervorheben, doch leider ist es nicht immer möglich die Herkunft des keramischen Materiales in Doclea mit Sicherheit festzustellen. Ein Teil wurde sicher aus Norditalien importiert. Die einheimische keramische Tradition ist in Doclea nur ausnahmsweise vertreten, was auf einen starken Einfluss der römischen Kultur und Zivilisation deutet. Der dritte Kulturkreis befindet sich im kontinentalen Teile, ganz im Innern Dalmatien; im Municipium S ... ist das nichtrömische, also illyrische Element besonders stark und maasgebend. Die Keramik ist handgemacht, in alter eisenzeitlicher Art und Weise. Importstücke sind selten, die römische Luxuskeramik fehlt vollkommen; die ganze Produktion ist lokaler, einheimischer Herkunft, welche genügte die Forderungen dieser konservativen Bevölkerung auszufüllen.

Prenosi

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Biografija avtorja

Aleksandrina Cermanović Kuzmanović

Filozofski fakultet, Beograd

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Objavljeno

1975-02-24

Kako citirati

Cermanović Kuzmanović, A. (1975). Pregled i tipologija keramike u jugoistočnom delu rimske provincije Dalmacije u doba carstva. Arheološki Vestnik, 26. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9672

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Ob 9. mednarodnem srečanju društva Rei cretariae Romanae fautores