Poskusna izkopavanja rimske ceste v Slovenski Bistrici

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  • Stanko Pahič

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Die Erforschung der Teilstrecke der Römerstrasse Celeia—Poetovio wurde von den Archäologen in den Museen von Celje, Maribor und Ptuj schon seit dem Jahr 1953 geplant, sie blieb aber aus verschiedenen Gründen nur auf kleinere Untersuchungen zwischen Slov. Konjice und Pragersko beschränkt.1 Erst seit dem Jahr 1970 hat man im Raum von Slovenska Bistrica — mit den Mitteln der Föderalen Strassengemeinschaft, im Rahmen der Forschungsaufgabe »Römerstrassen in Slowenien« — mit einer eingehenderen Untersuchung der Römerstrasse begonnen. Auf Grund der Erfahrungen, die bei der Probegrabungen an der Römerstrasse östlich von Ptuj gewonnen wurden,2 war es nun möglich für künftige mehrjährige Arbeit eine entsprechende Arbeitsmethode vorausbestimmen. Die Zielstrebung war, einen entscheidenden Übergang von den bisherigen meist spekulativen Festlegungen der Römerstrassen zur archaeologischen Behandlung und somit genaueren Kenntnis wenigstens einiger bedeutenderen Strassenabschnitte zu erlangen. Als Grundstock dieser ersten Grabungen wurden aus den Quergraben gewonnene Profile 1: 20, farbig gezeichnet und genau beschrieben (Beilage 1) des Strassenkörpers gewählt, deren ausreichende Dichte, — hier durchschnittlich auf alle 70 m, — ermöglicht hat, genügende Daten über den einstigen Strassenbau, das Schicksal der Strasse in der Gebrauchsperiode und ihr Untergang in späteren Zeiten erfassen zu können. Gleichzeitig wurden die entsprechenden Messwerte für die Ausarbeitung der Situationspläne 1: 1000—1: 5000 sowie der entsprechenden Längsprofile ausgenützt.4 Da eine solche Bearbeitung die ständige Mitarbeit eines Messfachmanns bedingt, wurden zur Vermessungsarbeiten zum Teil Archäologe Ing. P. Leber, zum Teil ein Geometer der Geodet. Verwaltung von Slov. Bistrica herangezogen. Das nicht fertig Gemachte wurde nach den bestehenden Unterlagen eigens nachgeholt, um somit die bisher bekannten Teilpläne sowie die noch ausstehende Gesamtdarstellung wenigstens skizzenartig fertigstellen zu können.5 Während der Grabungen stellte es sich heraus, dass die durch die Natureinwirkungen entstandene Überschichten auf dem römischen Strassenkörper, der selbst nur eine reine Schotteraufschüttung ist, insoweit überwiegen, dass auch den Bodenforschern ein dankbares Feld für die Mitarbeit erteilt werden könnte. Dies ist aber nicht zum gewünschten Mass erreicht worden, da von den — nicht genügend — eingeladenen Fachleuten einige nicht mitarbeiten konnten, und andere sich dazu ablehnend verhielten. Somit steht eine geologisch-pedologische Verwertung der Profile noch aus, nur die petrographische Untersuchung der Schotterproben ist gemacht worden.8 Der Verlauf der Römerstrasse über die Ebene bei Slov. Bistrica ist schon seit Langem bekannt.11 Sie ist hier auf einer spätpleistozänen (Riss) Terasse mit dem bis 4—5 m dicken Lehmboden angelegt worden.12'14 Die anfängliche Bewaldung wird vermutet, da die Anzeichen für eine vorrömische Rodung fehlen.16 Die Strassenerbauer mussten somit zuerst den entsprechenden Waldstreifen freiiegen und die Unterlage für die meist geradlinig verlaufende, nur bedeutungslosen Höhenschwankungen ausgesetzte Strasse vorbereiten (Abb. 1). In den Profilen auf der Terassenebene fanden sich beiderseits der Strasse breite und seichte Vertiefungen (Tiefe bis 0,4, Breite von 5 m aufwärts) vor, von denen wenigstens jene auf der höheren nördlichen Seite gewiss künstlich ausgehoben wurden, um das Regenwasser aufzufangen und Strassendamm zu erhöhen (Beil. 2).18 Das Material für den eigentlichen Strassenkörper stammt nach der petrographischen Untersuchung aus zwei Hauptquellen : von den Kiesablagerungen im Bachbett der nahen Bistrica (Profil 26/2: Abb. 2) und von einer Abtragung der stärker mit Gneiss vermengten Steinablagerung, die auf der Strasse eher verwitterte (Profil 12: Abb. 3).20 Ursprünglich hat man wahrscheinlich nur eine Schichte von 10—15 cm aufgeschüttet. Nachträgliche Ausbesserungen wurden vollzogen, konnten aber auch im Profil 15 mit der Schotterdicke von 1 m (Abb. 4) nicht ausgesondert werden.21 Grössere Steine als Unterlage oder Seitenbegrenzung sind nicht beobachtet worden, obwohl sie gelegentlich Vorkommen.22 Es handelt sich also um die einfache, auf dem lehmigen Grund aufgebaute Schotterstrasse (Abb. 5), die nur in Ausnahmefällen stärker unterbaut wurde. Dies geschah hier nur in der Querniederung mit zum Teil weichem Boden, wo man dem Schotter die Eichenbalken unterstellte (Profil 15: Abb. 6).23 Die auf der Fahrbahn entstandenen Staub- und Sandschichten wurden durch Regengüsse und etwaige Überschwemmungen in verschiedenen Richtungen abgespült. Somit entstanden beiderseits der Strasse Sandauflagerungen, die nach ihrer Lage, Begrenzung und Zusammensetzung unzweifelhaft auf ihren Ursprung hinweisen, obwohl sie bodenkundlich nocht nicht untersucht wurden. Meistens sind sie auf der Strassenseiten mit zerstreuten Rollsteinen durchsetzt. Es konnte man auch feststellen, dass solche Sandschichten allmählig die Strassenhöhe erreicht haben und bei Neuaufschüttung des Schotters zum Teil auch mitbedeckt wurden. Die Breite der Schotterschichte beträgt am Grund 4,8—8,0 und oben 4,8—6,6 m, was den Durchschnittswert von 6,3 bzw. 5,5 m ergibt (Abb. 7).25 Nur in wenigen Fällen gab es grössere Breiten (bis 12,0 m), die die Feststellung der Strassenmitte erschwerten, obwohl die Strasse meistens geradlinig verläuft. In der Strassenachse wurden für den Längsprofil drei Werte genommen, von denen diejenige von Schotteroberfläche lediglich dem heutigen Erhaltunszustand entsprechen. Auch der ursprüngliche Boden fehlt in jenen Fällen, wo die Strasse am Terassenrand in den Einschnitt vertieft wurde. Östlich vom Profil 28 bzw. der Kolodvorska cesta hat der einstige Lauf des Baches Bistrica die Römerstrasse fast zur Gänze vernichtet. Das ehemalige Flussbett liegt hier nun bis 2,7 m tief und ist mit den Kies-, Sand- und Lehmschichten überdeckt.27 Von der Römerstrasse ist hier zum Teil nur der südliche Rand des Strassenkörpers erhalten (Profil 30: Abb. 11). Durch Zufall und anschliessende Beobachtungen kamen an der Römerstrasse auch Siedlungsreste zum Vorschein.31 Der Bau der neuen Autobahn und das neue Umackern der Felder forderten zur gleichen Zeit die Notuntersuchung der römischen Baureste, die zur Aufdeckung zwei gemauerter Häuser führte.32'33 Das Haus A ist am östlichen Terassenrand aufgebaut worden und ist 13 m von der Strasse entfernt. Ziemlich grosses Gebäude (31,5 x 20,3 m) hat sieben Räume, die an den Längsseiten den 24,5 x 8,5 m grossen Innenhof umgeben (Abb. 8—10).34 Einfache Wand sperrt die NW-Seite, an anderem Ende scheint der Eingang mit einem vestibulum versehen zu sein. Wenige Funde datieren das Gebäude mit nur einer Bauperiode ins 4. Jahrhundert und man glaubt in ihm eine Strassenstation — mutatio vermuten zu dürfen.36'37 Unweit davon, unterhalb der Terasse, wo der lehmige Boden an den weichen Überschwemmungs schichten aufhört, stand eine weitere Gruppe von gemauerten Häusern und Holzbauten. Von ihnen wurde bisher das westlichste Gebäude B im Grundriss festgestellt (19,8 x 19,8 m), das um einen Innenhof von 8,5 x 5,8 m Grösse elf Räume aufgereiht hat (Abb. 11—12). Meist am Ostrand aufgemengte Funde stammen aus dem späten 3. und 4. Jahrhundert und scheinen samt dem Gebäude einer villa rustica anzugehören. 39'40 Beide bisher aufgedeckten Bauten sind den pannonischen Villen mit Mittelkoridor am ähnlichsten.41 Zu den Bewohnern dieser Siedlung gehören wahrscheinlich auch die bisher in Slov. Bistrica in zweiter Lage entdeckten Römersteine.42 Die Siedlungsverhältnisse an der hiesigen Römerstrasse in den früheren Jahrhunderten sind aber noch völlig im Dunkel. Anhang Profil Nr. 20 b (Beilage 1) Ausgegraben in der Richtung NW—SO (335°) auf der Wiese Parz. Nr. 737/1, K. G. Slov. Bistrica; am 773,2 m des Abschnittes Slov. Bistrica, 24,5 m nach dem Profil Nr. 19 und 75,5 m vor dem Profil Nr. 21 ; H. des heutigen Bodens 275,00, antiken Bodens 274,60 und der Schotteraufschüttung 274,85 m. Die Oberfläche der Wiese — ehemaliger Äcker ist hier um 1,3% gegen SO geneigte Ebene der Terasse. Der Verlauf der Strasse war zur Zeiten der früheren seichteren Bodenbearbeitung als Schotterstreifen sichtbar, und ist heute noch als dem Damm ähnlicher niedriger Rand zwischen der horizontalen Ebene auf der Nord- sowie des leicht geneigten Bodens an der Südseite zu verspüren. Grundboden im 14 m langen Profilgraben ist gelblich brauner pleistozäner Lehm, der in hiesiger feuchteren Gegend etwas grünlich vorkommt. Seine Oberfläche ist durch antike Abtragungen wellenartig umgewandelt und liegt somit 0,4—0,6 m unter dem heutigen Boden. Antropogener Eingriff ist hier die Abgrabung des Lehm, wahrscheinlich nur auf der linken — nördlichen Seite der Strasse. Obwohl es auch hier — im Vergleich mit anderen Profilen — wahrscheinlich zutrifft, dass der ausgegrabene Lehm für die Strassenunterlage verwendet wurde, ist dies in der einheitlich grünlicher Lehmschicht nicht zu unterscheiden. Schotter wurde 5,5 m breit aufgeschüttet und ist heute noch 0,25 m hoch erhalten. Er ist ziemlich mit Sand vermischt, hell brauner Farbe und unten ausgeprägt braun. Die Rollsteine sind meistens vom 3—5 cm Durchmesser. Der Schotter reicht auf beiden Seiten unter die Sandschichten, überdeckt sie aber oben zugleich, was auf eine spätere Nachschüttung hinweist. Graben befand sich offensichtlich nur auf der linken — nördlichen Seite. Es ist dies eine 5 m breite und ursprünglich 0,4 m tiefe Aushebung mit rundlichen Boden, die sich beiderseits gleichmässig erhebt. Auf der rechten — südlichen Seit gibt es ebensolche, 9 m breite und gleich tiefe Mulde, die zur Strasse ausgeprägt schief ansteigt, an der anderen Seite aber fast waagerecht zur leicht geneigten Ebene übergeht. Für die Wasserabfuhr wurde hier nördlich der Strasse nicht genug besorgt, da auf dem ebenen Boden das Wasser kaum entfliessen konnte und deshalb der lehmige Grundboden feuchter ist. Obere Schichte ist in dem ganzen Profilgraben dunklerer gräulich brauner humusartiger Lehm — ehemals Ackerland, bis 0,3 m dick und durch das einstige Pflügen mit Rollsteinen des zerstörten Strassenkörpers vermengt. Oberhalb der Strasse überdeckt er den Schotter, seitwärts aber die Sandschichten. Diese sind miteinander verschieden und bis 0,4 m dick. Auf der linken — nördlichen Seite bildet heller bräunlich grauer sandiger Lehm die untere Lage, darüber befindet sich bleich brauner lehmiger Sand. Die Rollsteine liegen in der ganzen Schichte zerstreut. Der grössere Anteil der Tonteilchen in der unteren Lage könnte man mit der Absetzung in stehendem Wasser erklären. Auf der rechten — südlichen Seite ist der Sand am Boden hell grau und lehmartig, in der gleich dicken Oberschicht des bleich braunen Sandes sind die Tonteilchen schon ausgewascht. Auch hier liegen die Rollsteine in allen Höhen, die Oberfläche der Sandschichte ist aber der heutigen gegenüber mehr geneigt. Da hier dem abfliessenden Wasser nichts im Wege stand, gibt es in der Sandschichte keine graue und braune horizontale Streifen, die auf der anderen Seite der Strasse sonst Vorkommen. Archaeologische Funde gab es nicht. Die Strasse verläuft hier über den niedrigeren Teil der Ebene auf dem Damm aus (Lehm und) Schotter. Der Strassenkörper ist am Grund 5,5 an der heutigen Oberfläche ungefähr 5 m breit. Die Schotterschichte war insgesamt 0,4 m dick. Nachträgliche Aufschüttungen gelang es nicht auszusondern, doch spricht die beiderseits die Sandschichten überdeckende Schotterlage für eine gründlichere Strassenerneuerung. Die Abspülung des Strassenkörpers geschah auf dem hiesigen fast ebenen Boden wahrscheinlich nur in den beiden Querrichtungen ziemlich gleichmässig und nur bei Überschwemmungen vorwiegend gegen Süden. Die Strassenachse liegt in der Linie mit jenen zwischen den Profilen Nr. 16 und 25. Messfläche zwischen den Profilen 19—20 zwischen den Profilen 20—21 heutiger Boden heutige Schotteroberfläche Schottergrund —0,13 m = 0,55% —0,14 m - 0,57% + 0,10 m = 0,40% + 0,24 m = 0,32% + 0,52 m = 0,68% + 0,46 m = 0,60% Fast horizontal verlaufende Strasse ist kaum merklich gegen Osten geneigt. Ihre Grundlage liegt ein wenig höher von jener in beiden Nachbarprofilen. Diese Stelle mit der Römerstrasse wurde im Jahre 1974 beim Bau der Zufahrtstrasse zur Autobahn gänzlich abgetragen.

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Objavljeno

1976-02-23

Kako citirati

Pahič, S. (1976). Poskusna izkopavanja rimske ceste v Slovenski Bistrici. Arheološki Vestnik, 27. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9662

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