O krašenju predmetov iz grobišča v Dravljah-Ljubljana

Avtorji

  • Marijan Slabe

Povzetek

Der vorliegende Text ist eigentlich eine Ergänzung der Monographie (Situla 16, 1975) über die Nekropole aus der Völkerwanderungszeit, die in der Umgebung von Ljubljana in pravlje freigelegt worden ist. In dieser komplexen Abhandlung werden in Verbindung mit der archäologischen typologischen Analyse auch einige wesentliche Ausführungstechniken der Fundobjekte vorgesitellt, namentlich des Verzierungsmotivs, wie sie für diese hinsichtlich ihrer Aktionsgegenständlichkeit so verwickelte Zeitspanne charakteristisch sind. Doch sind die Ausführungstechnik bzw. die Verzierungsweise der Gegenstände weder genügend vertieft noch auf angemessene Weise vorgestellt, dass sich aus der Übersicht und Gesamtdarstellung die Schaffenskraft auch in dieser Gattung der menschlichen Betätigung voll erfassen liesse. Bei den 49 dokumentierten, nach der ziemlich zuverlässigen Analyse jedoch ungefähr 60 Bestattungen in der Nekropole wurden (ohne die Perlen zu berücksichtigen) etwa 100 Gegenstände geborgen. Das Fundgut besteht aus unterschiedlichem Material. Als basische Rohstoffe dienen vor allem Bronze, Eisen und Knochen. Ferner sind noch Glas, Paste, Bernstein, Silber und Gold vertreten. Die Fundobjekte aus Metall sind in verschiedenen Techniken ausgeführt: durch Guß, gewöhnliches Schmieden und unterschiedliche Goldschmiedeverfahren. Beim Knochenmaterial wurden hingegen der Einschnitt, das Heraussägen und das Einbrennen verwendet. An den Grabbeigaben aus Metall treten als Verzierung die Technik der Kannelierung oder des tiefen Einschnitts sowie das Inkrustieren im breiteren Sinn auf, die noch ergänzt werden durch Abdrücke, den flachen Einschnitt — das Stempeln, das Gravieren und das punzieren. Bei vereinzelten Beispielen treten die eben angeführten ergänzenden Techniken auch selbständig auf. Das Kannelieren erscheint im Inventar der Dravlje-Nekropole auf gegossenen massiven Stücken und auf aus gegossenem Blech verfertigten Gegenständen. Bei den erstgenannten Erzeugnissen sind die Verzierungen reiner und klarer, da das Ornament im Groben bereits beim Guß mitgeschaffen und dann nachträglich nur noch feiner ausgearbeitet bzw. ziseliert wurde. Vergleiche: die zwei Fibeln aus Grab Nr. 1 (T. 1: 5), die Fibel aus Grab Nr. 41 (T. 1: 7), die Kreuzapplike aus Grab Nr. 44 (T. 1: 3). Bei den Gegenständen aus Silber- bzw. Bronzeblech sind einige Ornamentsmotive, wie auch schon die Form des Gegenstandes selbst, wahrscheinlich nach einer Vorlage gestaltet, bzw. wurde der Gegenstand bloß mit teilweisem Ornament oder sogar ohne in einem Model gegossen und später bearbeitet. Diese Verzierung ist nicht so klar, was für ein Erzeugnis, das gänzlich oder doch in ziemlichem Grad handverfertigt war, logisch ist, und so fällt die Darstellung weniger ausgeprägt aus. Vergleiche die zwei Fibeln aus Grab Nr. 15 (T. 1: 6). Wahrscheinlich darf an diese Gruppe auch der Beschlag des Gürtelblechs aus Grab Nr. 1 (T. 1: 2) angenähert werden. Die beim Verzieren erscheinenden Motive sind hauptsächlich folgende: die Ranke in mehr oder weniger rein entwickelter Form, Einschnitte, die Abdrücke von Wickelschnuren nachahmen, geometrische Figuren, bei zwei Exemplaren stilisierte Tierköpfchen, das Zickzack- Motiv, das Motiv paralleler gerader oder krummer Kannelüren usw. (s. T. 3: 1; 4: 1, 2, 3; 5: 1, 2). Eine Andeutung des Stils Karavukovo strahlt noch das itief und verhältnismäßig fein eingeschnittene Rankenmotiv auf der Kreuzapplike (Grab Nr. 44, T. 1: 3) in Kombination mit eingeschnittenen Bändern aus, die in Form eines stilisierten Kreuzes und Kreises durcheinander verflochten sind und die Zellengrube für einen Halbedelstein umrahmen. Dagegen ist die Ranke auf den Fibeln des Grabes Nr. 1 bereits teilweise degeneriert, der tiefe Einschnitt zeichnet sich jedoch noch merklich ab. Ein interessantes Beispiel der Verzierungstechnik ist vornehmlich der gegossene Dorn der Gürtelschnalle aus Grab Nr. 1, wo das Dornende in ein plastisches stilisiertes Tierköpfchen ausläuft. Doch muß hervorgehoben werden, daß eine derartige bzw. ähnliche Ausführung des Domes an Gürtelschnallen des analogen Typs in dieser Periode keine besondere Seltenheit ist. An die Seite dieser Gegenstände können auch jene Grabbeilagen gestellt werden, an denen die Technik des flachen Einschnitts, oder vielleicht besser gesagt: des Stempelns, erscheint. Sie wird bei gegossenen und geschmiedeten Stücken verwendet, wie z. B. an einigen Gürtelschnallen des ovalen Typs aus den Gräbern Nr. 25 (T. 2: 5), Nr. 33 (T. 2: 9), Nr. 47. an der Pinzette des Grabes Nr. 25 (T. 2: 6); am Fingerring aus Grab Nr. 33 (T. 2: 3); an den Ohrringen aus den Gräbern Nr. 31 (T. 2: 4) sowie Nr. 34 (T. 2: 7); an der Gürtelzunge des Grabes Nr. 1 und am Anhänger aus Grab Nr. 33. Zwei Gürtelschnallen und die Pinzette weisen ein verwandtes Zeichen auf. Die Frage, ob es sich hier lediglich um eine Verzierung oder nicht, vielleicht sogar um das Zeichen einer Werkstätte handelt, ist sicher gerechtfertigt Die Omamentierung zeigt unterschiedliche Einschnitte: Stempel, Punktkreise, das X-Motiv das Motiv von in Reihen angeordneten geraden und tropfenförmigen Einschnitten, das Quadrat usw. (T. 3: 3, 4; T. 6: 1, 3, 4, 5, 6, 8), manchmal in Kombination verschiedener Muster Als Inkrustierung im breiteren Sinn verstehen wir die Einlage von ein- oder mehrfarbigen Halbedelsteinen, bzw. von unterschiedlichen Glasmassen in einen Metallgegenstand bzw. in eine Metallunterlage. An den Grabbeilagen in Dravlje erschienen vier verschiedene Varianten dieser Ornamentierungstechnik, und zwar: das Cloisonné — die Zellenschmelztechnik, die Einlage von halbkugelförmigen Halbedelsteinen in die einzelnen Zellen, das Email und die Niellotechnik. Die Zellenschmelztechnik kommt an drei Beispielen vor: am Fingerringplättchen des Grabes Nr. 1 (T. 2: 2; T. 4: 4), an der Gürtelschnalle des Grabes Nr. 25 (T. 1: 4; T. 3: 2) sowie in primitiver Form bzw. in einfachster Ausführungsweise an der Scheibenfibel des Grabes Nr. 33 (T. 1: 1; T. 6: 2). Beim Fingerring war die Oberfläche mit hell- und dunkelroten Almandineinlagen überdeckt, bzw. war in der ‘ Mitte wahrscheinlich ein blaugrüner Stein eingelegt, während sie bei der Gürtelschnalle mit roten Almandinplättchen ausgefüllt war (in den ovalen Zellen fehlt die Füllung). Die eingelegten Steine liegen auf einer Silberfolie und sind in einem verschieden geformten, aus Gold verfertigten Netzmotiv angeordnet. Die Ränder des Plättchens am Dom der Gürtelschnalle aus Grab Nr. 25 sind geschliffen. Die Zellen der Scheibenfibel aus Grab Nr. 33 sind mit Glas überdeckt, nur zwei Zellengruben sind mit Email ausgefüllt; die ursprüngliche Farbe sämtlicher Zellenfüllungen ist heute unbestimmbar. Das durch die so bewegte Oberfläche gebildete Ornament ist geometrisch, zusammengesetzt aus rechteckigen, gestützten dreieckigen, kreis- und halbrunden Figuren, die bei zwei Beispielen ein kombiniertes Kreuzmotiv darstellen (Fingerring des Grabes Nr. 1, T. 4: 4 und Scheibenfibel des Grabes Nr. 33, T. 6: 2), wogegen die Oberfläche der Gürtelschnalle aus Grab Nr. 25 lediglich ein einfaches Flächenmotiv aufweist, kombiniert mit einer ovalen Zelle (T. 3: 2). Die Technik des Einlegens von Halbedelsteinen, Glas oder Bernstein und verschiedenen Pasten in die einzelnen Zellen auf Metallgegenständen ist eine recht übliche und häufige Erscheinung, namentlich in der Antike und natürlich ebenso in den späteren Zeiträumen. Die derartige Einlage von Halbedelsteinen tritt bei uns z. B. bei den Fibeln aus Grab Nr. 1 auf (T. 1: 5), wo die Steine herausgefallen sind, und Nr. 15 (T. 1: 6); bei der Gürtelschnalle aus Grab Nr. 1 (T. 1: 2); dem Fingerring des Grabes Nr. 14 (T. 2: 1); bei der Kreuzapplike (herausgefallen) aus Grab Nr. 44 (T. 1: 3); meist wird diese Technik an den augenfälligsten Stellen des Gegenstandes angewendet und in Verbindung mit der Kannelürenverzierung. Her können noch die zwei Ohrringe aus Grab Nr. 34 (T. 2: 8) mit verglastem Polyeder eingereiht werden, wo in ein Netz von geometrischen Figuren Glasplättchen ohne Grandlage bzw. Unterlage eingelegt sind (T. 6: 7). Die nächste hier vorkommende Inkrustierungsweise ist die Niellotechnik. Sie ist nur an der Fibel aus Grab Nr. 41 (T. 1: 7) verwendet, in Kombination mit einem mittels Kannelierung gestalteten Ornament. Dieses hier vorhandene Niello-Ornament ist einfach: eine Doppelreihe dreieckiger Figuren in abwechselndem Rhythmus (T. 4: 2). Bei allen sich besonders abhebenden Beigaben ist die Oberfläche auch vergoldet. Interessant ist, daß der flache Einschnitt bzw. das Stempeln nur an Gegenständen aus Silber, Eisen und vor allem aus Bronze auftritt (unberücksichtigt bleiben die Gravuren am Fingerring des Grabes Nr. 1). Für die Gegenstände, die in den übrigen Techniken ornamentiert waren, wurden folgende Metalle verwendet: Gold, Silber, Bronze, und sie erscheinen auch in wechselseitiger Kombination. Bei einem Beispiel tritt als Ergänzung sogar das Eisen auf. Die Verzierungsweise der Gegenstände aus Knochen ist in technischer Hinsicht sehr einfach. Sie besteht lediglich darin, daß in die Knochenfläche symmetrische gerade oder schräge Einschnitte und Linien (man trifft auch das Zickzack- und Karomotiv) sowie Punktkreise eingebrannt oder eingeschnitten sind (T. 7: 1—8). Die Elemente der einzelnen Verzierungen ergänzen einander. Verzierungen sind auch an den Perlen zu bemerken, die aus unterschiedlichen Rohstoffen und in mannigfaltigen Formen ausgestaltet sind. Doch zeichnet sich hier die Omamentierung weder durch Farbigkeilt noch durch Motivik aus. Im allgemeinen muß jedoch das augenscheinliche Interesse für die Mannigfaltigkeit der Verzierung und Wahl der Formenmotive und die Verwendung unterschiedlicher Goldschmiedetechniken hervorgehoben werden, die einen mit ihrer Kühnheit und Kunstfertigkeit nicht selten überraschen. Das Prunkvolle der Farbenkomposition, ausgedrückt mit verschiedenen Metallnuancen und kombiniert mit Halbedelsteinen, die manchmal auch von verschiedener Farbe sind, und der Reichtum der Formenmotive ist kurzerhand einer der basischen Wesenszüge des Schaffens des damaligen Erzeugers solcher »Kleinkunstwerke«. Unbedingt müssen wir indes noch erwähnen, daß der bodenständige Einwohner unserer Gegenden Gegenstände mit »betont fremder Charakteristik« ohne Zweifel nur ausnahmsweise annimmt und seinem übrigen Hab und Gut eingliedert. Man könnte sagen, daß sich bei ihm kein ausgeprägteres Absorbieren der neuen Elemente auf Rechnung der eingebürgerten heimischen wahrnehmen läßt. Denn wegen der damaligen allgemeinen Zustände und außergewöhnlichen Bedingungen, der verhältnismäßig kurzwährende Aufenthalt der einzelnen fremden Völker in diesem voritalischen Raum schafft keine Grundlage für irgendwelche stärkere Kohäsion zwischen den neuen Ankömmlingen, die mittelbar oder unmittelbar vor allem Mitglieder der Militärschicht sind, und den Altansässigen. Dazu kommen der Rückgang des Handels, der Sturz des Lebensstandards, der Mangel an primären Werkstätten und Fachleuten für derartige Arbeiten und nicht zuletzt ein gewisser Widerstand gegen alles Fremde usw.) kann man keineswegs schließen, daß die neuen Kraftlinien die eingewurzelte, zwar versiegende heimische Produktivität gefährden oder sogar verdrängen und sie dem neuen Geschmack unterordnen würden. Ebenso verschmilzt der damals lebende Einheimische seine Vorstellung des Übersinnlichen nicht mit irgendwelchen fremden Vorstellungen über das lenseits, die nicht selten von wesentlicher Bedeutung für die Ausdrucksform der Betätigungen waren. Verhältnismäßig anders ist die Lage in Italien und an der Adria. Allerdings dürfen wir auch die Schaffenskräfte in einigen Bereichen des übrigen Europa nicht außer acht lassen, von woher zu uns unterschiedliche Objekte von nicht minder prunkvollem Charakter gelangten. In Italien wird z. B. in dieser Zeit, wie uns die Funde verraten, die gewerbliche Betätigung der spätantiken Goldschmiedewerkstätten teilweise fortgesetzt und es werden noch immer hochrangige Objekte im Sinn der Überlieferung verfertigt. Zugleich möchten sie aber auch dem Fremden gefällig sein und bieten ihm Inventar nach seinem Geschmack. Allerdings handelt es sich hier nicht immer um pures Nachahmen, sondern auch ums Ergänzen und Vervollkommen sowohl der Dekorations- als auch der Formenmotive. Dabei erlitt natürlich vor allem das einheimische Schaffen Schaden. Das dortige Inventar (namentlich von Dekorationscharakter) gelangte damals auch in Regionen außerhalb Italiens und auf einen Teil davon trifft man auch in der Nekropole in Dravlje.

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Biografija avtorja

Marijan Slabe

Ljubljanski regionalni zavod za spomeniško varstvo

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Objavljeno

1979-01-06

Kako citirati

Slabe, M. (1979). O krašenju predmetov iz grobišča v Dravljah-Ljubljana. Arheološki Vestnik, 30. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9452

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