Prvi podatki o grobi hišni lončenini z Brinjeve gore
Povzetek
Wahrend eines Hausbaues auf dem 600 m hohen Kalkrücken der Brinjeva gora wurden im Jahre 1953 einige urgeschichtliche und römerzeitliche Siedlungsschichten angeschnitten. Die vom Mariborer Museum eingeleitete Rettungsgrabung, welche im Folgenden zu einer elfjährigen Erforschung der Bergsiedlung erweitert wurde, hat zunächst die engste Umgebung des neuen Wohnhauses in Angriff genommen. Dabei hat man in der obersten Schichte auch römerzeitliche Funde gewonnen, die von höher gelegenem Wohnplatz stammten und durch die Erosionsverlegung nach unten gerutscht sind. Da ein Katalog der gesammten Funde von Brinjeva gora in Vorbereitung ist, soll hier nur ein Einblick in die heimische Töpferproduktion der Römerzeit erstellt werden.1-3 Die grobe Hauskeramik bildet drei Viertel der antiken Tongefässreste und ist in technologischer Hinsicht im Rahmen einer früheren Arbeit zum Teil schon besprochen worden (Tabelle l).4 -5 Der Grossteil dieser Gefässe sind Reste von Küchentöpfen, unter denen jene der mittleren Grösse weit überwiegen. Von grossen Vorratsgefässen kamen nur einige Scherben vor und auch kleine Töpfe sind ziemlich selten.4 - 89—90 Die Töpfe sind hier rein typologisch (nach den Profilen der Gefässrände) geordnet und kurz besprochen, während die technologischen Eigenschaften auf der Tabelle 2 zusammengefasst sind. 1. Gefässe mit nach aussen gebogenem, rundlich oder kantig abgeschlossenem Rand, welche bis zum frühen Mittelalter ununterbrochen Vorkommen (Beilage 1: 2—3).13—28 2. Gefässe mit nach aussen gebogenem, betont nach oben oder beiderseits kantig gebildetem Rand, die viel seltener sind (Beilage 1: 4 a—d).29—S8 3. Gefässe mit wulstartig verdicktem und meist kantig gebildetem Rand, die hierorts und an der Römerstrasse zwischen Spodnje Grušovje und Pragersko am zahlreichsten vertreten sind (Beilage 1: 5 a—b).39—69 4. Einzelgefässe mit verschiedenen Randprofilen (Beilage 1: 6 a—e).'°—78 5. Einzelne ganz späte Gefässe (Beilage 1: 7).79-88 6. Kleine Töpfe mit verschiedener Randbildung (Beilage 1: 8—9).89—m Die Umschau nach Vergleichstücken hat gezeigt, dass Gefässe der Gruppe 2—3 fast überall öfter oder seltener Vorkommen, jene der Grupe 4 jedoch auf einzelne Fundorte oder Fundgegenden beschränkt zu sein scheinen. Die Töpfe der Gruppe 5 sind schon wegen ihrer Häufigkeit als lokale Sondertorm zu betrachten, da sie auf anderen slowenischen Fundorten — ausser Ptuj — nur selten vertreten sind. Auch sind sie fast nur im 3. und 4. Jahrhundert im Gebrauch gewesen und sind somit für südöstliches Pohorje ein gesichertes Zeugniss jener Zeit zu werten. Spät oder sogar postantik wirken meist kleinere Töpfe der Gruppe 7, welche mit ihrem Dekor einen Übergang zur frühmittelalterlichen Verzierungsweise bilden können. Ein Viertel der groben Hauskeramik auf Brinjeva gora bilden die bis zu 30 cm breite Schüssel und etwas klienere Schalen, die typologisch auf nachfolgend angegebene Gruppen aufgegliedert sind. 93—95 1. Gefässe mit verbreitetem Rand und meist gerippter Aussenwand, die als Dreifussschüsel bzw. -schalen gedeutet sind und den 3. und 4. Jahrhundert angehören (Beilage 2: 2 a—e).96-110 2. Gefässe konischer Form mit eingezogenem, nach aussen oder beiderseits verbreitetem Rand, die auf Brinjeva gora beschränkt zu sein scheinen (Beilage 2: 3 a—c).n!—112 3. Gefässe ähnlicher Form mit rundlich oder dachartig erhobenem, verbreitetem Rand (Beilage 2: 4 a—b).m—1,5 4. Gefässe konischer Form mit kantig abgeschlossenem Rand (Beilage 2: 5 a—c).116—121 5. Gefässe mit meist nach aussen gebogenem Rand und gerippter Aussenwand (Beilage 2: 6 a—c).122 6. Einzelgefässe mit werschiedenen Randprofilen (Beilage 2: 7 a—e)123-126 Unter Schüsseln und Schalen auf der Brinjeva gora sind die Gefässe der Gruppe 2 am zahlreichsten, sie kommen auch an der Römerstrasse bis Pragersko vor, sonstwo scheinen sie aber kaum bekannt gewesen zu sein. Es wird vermutet, dass sie die frühen Formen der Dreifussschalen nach Ende des 2. Jahrhunderts fortsetzen. Andererseits sind die Gefässe der Gruppen 3—4 in dieser Gegend nur auf Brinjeva gora beschränkt. Neben vereinzelter Stücke in Südslowenien sind ähnliche Gefässe vor allem in Bayern bekannt, wo sie meist in das 3. Jahrhundert datiert werden. Gefässe der Gruppe 5 ähneln in manchen Ländern den spätkeltischen Erzeugnissen, seltene Vergleichstücke in Südslowenien reihen aber wahrscheinlich nicht so weit zurück. Auch die Schalen der Gruppe 6 sind meist nur am südöstlichen Pohorje bekannt und gehören derselben späten Zeit an. Fast ein Zehntel der groben Hauskeramik sind Reste der Gefässdeckel üblicher Form, die meist 12—22 cm breit waren und verschiedene Randprofile haben (Beilage 3).127—■131 Die hier dargestellte grobe Hauskeramik von Brinjeva gora gehört zumeist den 3. und 4. Jahrhundert an. Ganz frühe Funde sind zur Zeit noch nicht genau festgelegt, jedenfalls sind sie selten und scheinen an die spätkeltische Töpferei angeknüpft zu haben. Die vorrömische Besiedlung von Brinjeva gora hat anscheinend nicht lange in die Römerzeit gedauert, ähnlich wie es auch anderswo bezeugt ist.132 Zu einer Neubelebung könnte es erst nach Markomannenkriegen gekommen sein, vielleicht zu gleicher Zeit als die neue Linie der Römerstrasse über Spodnje Grušovje (inansio Rogando?) ausgebaut wurde.133 Da die römerzeitliche Funde des Jahres 1953 keine gesicherte Stratigraphie haben, sollten Münzen, Metallgegenstände und Terra Sigillata zur Datierung herangezogen werden. Der Grossteil der Münzen, aber auch andere Erzeugnisse stammt ebenfalls aus dem 3. und 4. Jahrhundert.134—136 Eingeführte feine Gefässe gehören meist zum Tafelgeschirr und sollten nur eine bescheidene Ergänzung der heimischen Ware gebildet zu haben. Die heimische Töpferei von Brinjeva gora hat neben den allgemeinen auch verschiedene lokale Züge, die aber nicht immer nur für diese Fundstelle charakteristisch sind. Besonders die ähnliche Verwendung von Quarz- und Kalkstein als Magerungsmittel, die wegen des wenig intensiven Brennens ungeschmoltzt sich erhalten haben, ist ähnlichen Siedlungsorten eigen. Das häufigste Vorkommen von Töpfen der Gruppe 5 sowie der Schüsseln bzw. Schalen der Gruppe 2 als auch einige andere Schalenformen unterscheiden Brinjeva gora zur Zeit ganz besonders von anderen ländlichen Römersiedlungen auf Anhöhen.1:17 In den Beilagen 1—3 zusammengefaste Gefässrandbildungen sollten einen Einblick in den Formenkreis am südöstlichen Pohorje sowie Vergleichungen mit anderen Töpferbezirken ermöglichen. Wenn einmal die Kataloge und Bearbeitungen der groben Hauskeramik von mehreren Fundorten und Gegenden erstellt werden, wird auch dieser Beitrag für ein synoptisches Studium dienlicher sein.
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