Brinjeva gora 1953

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  • Stanko Pahič

Povzetek

Im südöstlichen Pohorje, zwischen den Gewässern der Dravinja, Oplotnica und Ložnica gibt es bekanntlich archäologische Fundstätten in Hülle und Fülle, insbesondere aus der Römerzeit.1 Am bedeutendsten davon ist die Brinjeva gora nad Zrečami, ein 630 m hoher, schmaler Bergrücken aus Triaskalk (Abb. 1—2), mit einer schroff abfallenden Wand and auf der nördlichen Seite, an der südlichen jedoch einem 4 ha breiten sanft abhängigen Gürtel. Hier gibt es heute auf zwei Gipfeln je eine Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert, auf dem gerodeten Waldland aber zwei Anwesen (Abb. 3). Die einstige Oberfläche ist aufgrund von Erosionen mächtig kahl geworden, dickere Erdschichten gibt es nur am Südrand, wo auch zwei Gruben mit rotem Lehm sind, der bereits in urgeschichtlicher Zeit aufgegraben und zur Töpferei gebraucht worden ist. Der ganze obere Teil des Hangs ist voller urgeschichtlicher und römischer Funde, vor allem Scherben, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Pfarrer M. Karba als ersten gesammelt, in der einheimischen Geschichtsschreibung jedoch nicht erwähnt wurden.2— 7 Die dichtesten Kulturschichten gibt es am südlichen Rand, der in der Spätantike durch eine Mauer befestigt war, und wo man 1952 beim Bau eines neuen Wohnhauses auf zahlreiche Funde stieß.8— 9 Zufällig Kunde davon erhielten im Frühjahr 1953 Archäologen, die in der Nähe Spuren einer römischen Straße suchten, und sie entschlossen sich zur sofortigen Erforschung der bedrohten Fläche (Abb. 4).10 Die Ausgrabungen dehnten sich dann über das ganze Siedlungsgebiet aus (Abb. 5), dauerten an bis zum Jahre 1963 und erfaßten auch drei dazugehörige Gräberfelder aus verschiedenen Zeiten (Tabelle l).11 Wegen der Reichhaltigkeit der Funde wurden die Ausgrabungen dann unterbrochen, es blieb jedoch ziemlich viel Fläche für weitere Forschungen übrig, und auch die verschiedenen Siedlungsphasen der dazugehörigen Gräber sind noch nicht alle entdeckt.12— 15 Um die Veröffentlichung der gegenwärtigen Funde zu beschleunigen, haben wir uns zu einer stufenweisen Veröffentlichung von Berichten im Arheološki vestnik entschlossen, vereint mit dem Verlauf der Aufzeichnung des Materials, die gleichzeitig mit der Auswertung der urgeschichtlichen Keramik von D. Oman übernommen worden ist.16 Die Ausgrabungsarbeiten in den Jahren 1953—1963 erfolgten unter den bescheidenen finanziellen Bedingungen des Heimatmuseums Maribor und ferner unter teilweiser Hilfe durch die Fabrik Unior und die Bauerngenossenschaft in Zreče, unter interdisziplinärer Hilfe durch einige Fachleute und Archäologen und unter der ständigen Information der einheimischen Öffentlichkeit in Form von Artikeln, Berichten und Ausstellungen.17— 26 In diesem Bericht sind die Forschungsergebnisse erfaßt aus dem Jahre 1953, wo 100 m2 unmittelbar an dem neuen Gebäude auf der Grenze zwischen dem sanften oberen und dem steilen unteren Hang gegraben wurde (Abb. 6—7). Der Felsuntergrund war hier von rotem Lehm bedeckt mit einer gräulich-gelben Oberschicht, in der die tiefsten Scherben steckten. Auf dieser Schicht waren die Reste der Wohnstätte A (Beilage 1:5), wo es eine auf einem Raum von 1,7 X 2,8 m verstreute dünne Holzkohleschicht gab (Abb. 8), teilweise bedeckt von einer 10—15 cm dicken Schicht von durch Hitze stark geschmolzenem zerbröseltem Kalkstein. Hier gab es auch zwei zerbrochene größere Gefäße (T. 2: 1—2) und andere Scherben.26 Einige größere Steine erinnerten an das Fundament eines hölzernen Blockhauses von 2,5 m Breite, das noch über den aufgegrabenen Raum hinausgriff. Dazu gehörten noch Stücke stark gebrannten Lehmbewurfes und Spuren einer Feuerstelle. Ähnliche Reste wurden später noch an mehreren Stellen am Rand des 200 m langen nach Westen reihenden Hanges entdeckt, während sich der Felsboden an der östlichen Seite in eine tiefe Grube senkte, die von einem Wall eingefriedet war.27— 29 Die Reste der anderen, gleichzeitigen Wohnstätte B wurden an der Nordwand des jetzigen Anwesens gefunden, unter welcher sie schon durch Bauarbeiten zerstört worden waren. Erhalten ist ein 7,5 m langer Streifen der Nordwand aus verkohltem Holzboden mit Holzfußboden und Steinen (Abb. 9). Der Fund spricht für eine durch Brand vernichtete Wohnstätte, die auf einer Hangterrasse erbaut war, etwa 80 cm höher gelegen als die Wohnstätte A (Beilage 1: 3). Auf der sterilen Unterlage waren auch Reste noch einer Wohnstätte am Westrand der Ausgrabungsstelle zu sehen, die aber nur angeschnitten worden war (Beilage 1: 1—2) und 1,4 m höher am Hang lag.30 Auch hier lieferten Reste von Verkohltem den Beweis für einen Holzfußboden unmittelbar über der Felsfläche.3 1 Die Reste der Töpferwaren in den Schichten der Gebäude A — B gehören ihren Eigenschaften nach — z.B. innen facettierte Ränder der Mundsäume, Griffe mit dreieckigem Querschnitt, wie auch die Form der Gefäße, von den großen Amphoren bis zu großen Vorratstöpfen und zahlreiches kleineres Geschirr (T. 1 — 6 ) — in die Ha-A-Stufe.3S— 33 Am ganzen Südrand hat sich über dem untersten Siedlungsgrund eine 60 cm dicke Schicht, mehliger feiner grauer Erde von einheitlichem Bestand gebildet.34 An der Nordseite der Ausgrabungsstätte reichte sie bis zu einer Schicht von aufgesetzten Steinen, an der südlichen, unteren Seite aber war sie durch Wegbereitung schon abgetragen. Darin gab es neben Holzkohle, Lehmbewurf und Scherben auch Reste noch irgendeiner zerstörten Wohnstätte: Steine eines vermuteten Fundaments, eine Schicht von rot gebranntem Ton, die teilweise weiß gefärbt war.35— 38 Die in die Mauer gesetzten Steine auf der Grenze zwischen der feinen unteren grauen Erde und dem harten braunen Ton des oberen Hangteils stammen wahrscheinlich aus einer Zeit, wo in der unteren Schicht eine neue Wohnstätte C errichtet wurde (Abb. 10). Dafür sprechen noch andere Gruppen in das Fundament gelegter Steine, die Schicht rot gebrannten Tons und das einzige mit Steinen ausgelegte Pfostenloch (Abb. 11a). Der Wohnraum dürfte 2,5 X 4 m groß gewesen sein und ist wahrscheinlich auch durch Feuer vernichtet worden.30 Im Laufe der Zeit haben die Bewohner den Siedlungsraum um mindestens 10 m hangaufwärts erweitert (Beilage 2: 3).40 Die von dort erodierte Erdschicht und der Steinschutt wurden für den Untergrund der Wohnstätte D verwendet (Abb. 12), die einen ziemlich eingeebneten Boden in zwei verschiedenen Höhen hatte und deren Nordwand teilweise aus Trockenmauer bestand (Abb. 13). Der nicht völlig freigelegte 5 X 3,5 m große Raum des hölzernen Blockhauses hatte in der östlichen Hälfte einen mit Stein ausgelegten und mit Ton bekleideten 50 X 80 cm großen Herd (Abb. 14), in dessen Nähe waren noch in situ drei Gefäße: eine zerbrochene Schüssel (T. 30: 2) und zwei Unterteile grober Töpfe (Abb. 15). Die Gefäße lagen auf jenem Boden, der höher als der Herd war, in der ganzen Siedlungsschicht dieser Wohnstätte gab es aber noch rund 2000 andere Scherben und 200 Stücke von Tierknochen. Nach dem Fund der teilweise erhaltenen Gefäße an den ursprünglichen Stellen und dem Fehlen vom Lehmbewurf sowie anderen Brandspuren zu schließen ist das Gebäude D offensichtlich nicht abgebrannt, sondern lediglich verlassen worden. Zu den Ruinen gehört auch ein Teil auseinandergewältzer Steine von der Nordwand, alles aber war verdeckt von der Erosionsschicht aus den höheren Hanglagen (Beilage 1: 4). Über dem steinernen Grund beziehungsweise der Hangmauer hat sich auf dem braunen, festgestampften Ton, wahrscheinlich schon zur Zeit des Bestehens von Gebäude D eine 5 X 2,5 m große Gehfläche gebildet — der Wohnraum E? (Abb. 16), mit über 4000 Scherben grober Küchentöpferwaren. Auch unterhalb der Mauer lagen rund 3000 Scherben, in vermischtem Zustand, aber ohne Spuren, die eine solche Anhäufung erklären würden. Der Boden dieses Raums lag 50 cm höher als der Boden in Gebäude D und war an der Nordseite durch Steine begrenzt, die in Form des Fundaments verlegt waren. 4 1— 42 Auf der Ausgrabungsstätte wurden 1953 also mehr Wohnflächen entdeckt, die nicht in Gänze erhalten waren oder freigelegt wurden und sich teilweise überlagerten (Abb. 17—18).43 Es handelt sich um Holzhütten auf Steinfundament, im wesentlichen aus waagerechten Balken erbaut und im Durchschnitt 6 X 2,5 m groß.43— 45 Lehmbewurf (T. 5) weist auf die Verwendung von gezimmerten und runden Balken bis zu 20 cm Durchmesser, aber auch dünnerer Pfähle und Äste hin.46— 48 Es gab keine Spuren über die Verwendung weiß gefärbten Lehmbewurfes.49— 59 Der in situ erhaltene urgeschichtliche Siedlungsgrund der Ha-B-Stufe wurde dann überdeckt von einer bis zu 50 cm dicken Schicht schwärzlicher Erde, reichlich vermengt mit Steinsplittern. In dieser Schicht gab es keine Gebäudereste mehr, jedoch spärliche einer spätantiken Ummauerung.5 1 Bis zur Grasnarbe war sie voller vornehmlich spätantiker Scherben, dazwischen lagen auch solche aus spätkeltischer Zeit, sowie auch reichlich ältere und einige Bronzegegenstände (Messer T. 3: 1). Spätkeltische Töpferware (T. 58) war spärlich und über einige Abschnitte der Ausgrabungsstätte verstreut (Abb. 21: 2), ohne daß man irgendwo auf unmittelbare Reste von Wohnstätten aus dieser Zeit gestoßen wäre.S2 Zahlreiche spätantike Scherben, über 5000 Stück, waren am nördlichen Rand der Ausgrabungsstätte konzentriert (Abb. 21: 3), dazwischen auch Metallschlacken und antike Metallerzeugnisse, und in der westlichen Hälfte noch Münzen (Abb. 20: 1). Auch antike Funde waren daruntergemengt, sie sind durch Erosion an diese Stelle gelangt, darum sind auch keine antiken Gebäudereste entdeckt worden.53— 54 Die Stücke von Eisenerzeugnissen (Abb. 20: 2) und von Schlacken (Abb. 19: 3) waren an einigen Stellen konzentriert, Spuren von Schmiedetätigkeit gab es hier aber nicht. Das Anhäufen der Erosionsschichten setzte sich noch nach der Römerzeit fort, diente doch das Ummauerungsfundament als Stütze, an die sich noch heute die Fahrstraße lehnt. Unter den Keramikfunden gab es mit Ausnahme kleiner Gefäße (T. 56: 3a) keine vollständigen Gefäße in situ Lage. Die in den Schichten der Wohnstätte A angehäuften Scherben stellen einige Ha-A-Formen anschaulicher dar,55 die ausnehmend hohe Zahl von Scherben in der Schicht der Wohnfläche E und darunter weist aber auf intensiveren Gebrauch oder sogar Gefäßanfertigung hin. Die Konzentrierung der Scherben betonen die bisher festgestellten Wohnräume (Abb. 21: 1). Innerhalb der Gattungen urgeschichtlicher Gefäße (Tabelle 2) überwogen die größeren, grob ausgearbeiteten Gefäße, und unter den kleineren waren die Schüsseln, Schalen und Töpfe am zahlreichsten.56 Die Scherben dieser Gefäße waren hart genug, ein unbeträchtlicher Teil war durchgebrannt, unter diesen hatte das Gefäß (T. 2: 2) von der Hitze verbogene Wände.57 Der Ton war zu gleichen Dritteln gereinigt, vermengt mit organischen Stoffen und überwiegend mit Quarzkorn.58— 6 1 Die Steinkörner sind manchmal auch bis zu 15 mm dick, zeigen sich aber auch bei Gefäßen aus gereinigtem Ton.62— 67 Alle Gefäßarten außer den großen Vorratstöpfen und den Backhauben waren sowohl aus grobem als auch aus feinem Ton gefertigt, letzterer überwog freilich bei dem feineren Geschirr (Abb. 23). 68 Die Hälfte der Gefäße war dunkelgrau bis schwarz gebrannt, insbesondere die Schüsseln, Schalen und Töpfe (Abb. 24). Braungebrannt waren vor allem Töpfe und allemal die Griffe der Backhauben, grau hauptsächlich Schüsseln und Schalen, hellgrau und rot nur einige Amphoren und andere Gefäße.69— 77 Ein Zehntel der Gefäße hatte vom Brennen zweifarbige Brüche in verschiedenen Kombinationen, meist innen dunkelgrau und außen rotbraun, häufig war das bei Töpfen, Amphoren und Schalen zu finden.78— 80 Bei seltenen Gefäßen — Vorratstöpfen, Amphoren, Töpfen und Schüsseln — waren die Brüche dreifarbig, mit dunkelroter Umrandung.81— 82 Porös waren nur die im Feuer verbrannten Scherben.83 Einige Brüche mit dünnen andersfarbigen Rändern sind vielleicht Spuren des Einfärbens.84— 86 Die Oberfläche der Gefäße war häufig von graubrauner Farbe, bei einem Viertel aber rot und rotbraun.87 Die Farben der Innen- und Außenfläche waren oftmals unterschiedlich und oft heller als die dunklen Brüche der Wände.88— 93 Gefäße mit ausgesprochen roter Farbe oder schwarzem Überzug sind seltener, diese letzteren mit Glanzpolierung stammen vielleicht von anderswoher.94— 96 Kleinere Gefäße haben jedesmal eine gut polierte Oberfläche, größere aber nur selten und haben manchmal eine mit dem Finger kannelierte Oberfläche.97— 98 Die Gefäßwände sind häufig 5—7 mm dick, bei dem kleineren Geschirr nicht weniger als 3 mm, bei dem großen nicht mehr als 16 mm.99 Die Böden sind häufig eben, bei einigen kleineren Amphoren eingebogen, hohle Füße gab es nicht, aber einige mit niedriger Umrandung. Henkel sind meist erhalten nur noch in Stücken oder in Teilen der Wände, mit unterschiedlichem Querschnitt, und gehören zu verschiedenen Gefäßen, von den Schüsseln bis zu den Amphoren und Töpfen. Insbesondere die größeren Töpfe hatten je 2—7 cm breite Griffe verschiedenster Form. Beide waren an die Wand geklebt oder seltener durch einen Zapfen befestigt. Spuren freier Handanfertigung waren bei der Verbindung gesondert ausgearbeiteter Teile am häufigsten zu bemerken — das gilt für die Böden und Mundränder. Die Töpferdrehscheibe war erst seit spätkeltischer Zeit in Gebrauch.109— 101 Ausdrückliche Spuren für den Gebrauch der Gefäße gab es nicht — in drei Fällen war die Oberfläche verrußt, einige Scherben hatten einen (von Kalk?) weißen Überzug. 102— 103 Es gab nur ein Seihgefäß (T. 45: 9), 104 auf Deckel bzw. Backhauben kann nur, vor allem aus Henkeln, geschlossen werden.105— 106 Von den übrigen Tonerzeugnissen waren die größeren Tonringe alle zerbrochen und rotfarbig, die kleineren grauen waren aber besser erhalten.107— 109 Von den meist 10 cm hohen pyramidenartigen Gewichten war eines ganz, drei waren leicht verziert, alle lagen verstreut meist in den höheren Schichten.110— 1 1 1 Die Spinnwirtel waren gleichfalls verstreut und von unterschiedlicher Form (Abb. 25).112— 113 Unter den übrigen Tonerzeugnissen treten eine trapezförmige Platte hervor und eine kleine Menschenfigur (Abb. 26: l).114—715 Die spätkeltische Töpferware (T. 58) ist teilweise einheimisches Erzeugnis mit Besenstrichverzierung, teilweise handelt es sich um eingeführte (Graphit)-Gefäße.116—120 Die antiken Gefäße gehören in die Spätantike, waren in der Mitte der Ausgrabungsstätte dichter gestreut und bestehen meist aus grober einheimischer Hauskeramik, bei der Töpfe und Schüsseln überwiegen (T. 2), die bereits an anderer Stelle genauer beschrieben worden sind.121—123 Nur ein Drittel der verschiedenen Gefäßarten (Tabelle 3) ist importiert — Schalen, flache Teller, Töpfchen und Krüge.124 Einige Teller haben schon glasierte Innenflächen, die seltenen Sigillata-Scherben gehören den Rheinzabern-Schüsseln (T. 1, 1—2), zahlreiche sind Gefäße mit verstärktem oder nach außen gebogenem Rand (T. 1: 7 ab), meist graue flache Teller (T. 1: 8), innen glasierte Teller (T. 1: 9) und verschiedenerlei anderes Geschirr (T. 1: 10—20).125—132 Bei der Verzierung herrschen flache, waagerechte Einkehlungen vor, andere Motive, z.B. Wellenlinien (T. 1: 3) oder Reliefschmuck (T. 1: 4) und anderes sind selten.133—134 Urgeschichtliche Metallgegenstände waren selten: ein Bronzemesser mit zungenförmigem Griff (T. 3: 1), ein bandförmiger Reif mit Haken (T. 3: 2) aus dem Beginn der Ha-B-Stufei35— 137 unc) einige unausgeprägte Gegenstände (T. 3: 3—5).138 Bronzeerzeugnisse der Spätantike sind Armbänder (T. 3: 9), eine Gürtelschnalle (T. 3: 8) und eine einknotige Fibel (T. 3: 6), die die einzige schon aus dem 2. Jahrhundert stammt.139—140 Neben einer größeren Anzahl verschiedener schmiedeeiserner Erzeugnisse (T. 4) 14 1— 142 wurden auch sechs Bronzemünzen Gordians III. und des Gallienus gefunden, während die Zeitspanne aller Münzen der Brinjeva gora von Severus Alexander bis Honorius reicht.143— 144 Unter den übrigen antiken Erzeugnissen kamen Reste von Glasschalen zutage (T. 3: 10—11), ein Stück Blei (T. 3: 12) und ziemlich viele Stücke von Dachziegeln, die auf der ganzen Ausgrabungsstätte verstreut waren (Abb. 19 : 2) . 145— 147 Eisenschlacke zeugt für die heimische Schmiedekunst,148— 149 und verschiedene Steingegenstände für anderen heimischen Gebrauch.150 Einige Gesteine vom Pohorje sind ein hierhergebrachter Fremdkörper, Geröllsteine aus Feuerstein sind aber wahrscheinlich Reste uralter Schichten.15 1 Von den annähernd 1400 Stücken von Tierknochen aus den verschiedenen Schichten (Abb. 20: 3), von denen es noch keine der Menge nach aufgegliederte Übersicht gibt, gehören den üblichen Haustierarten an: Rind, Schwein und Schaf und Ziege mit Schwergewicht auf Jungtieren. 152— 15 3 Pferde- und Hundeknochen und Hirschgeweihe waren selten.154 Ein wie großer Anteil auf die Urgeschichte und auf die Antike entfällt, ist noch nicht geklärt.155 Es gab bislang nur ein Knochenerzeugnis.156 Die Brinjeva gora ist neben dem Schloß von Ptuj und Ormož die dritte größere und teilweise erforschte Ansiedlung aus der Urnefelderzeit in Slowenien, jedoch die erste Höhenansiedlung mit einem Beginn vor der Ha-B-Stufe.157— 160 Man kann sie mit Ha-A-Höhenansiedlungen in Ungarn und jenen in ähnlicher J-age in der Schweiz vergleichen.16 1— 162 Die zusammenhängende Kette von Ha-A-Wohnstätten war am südlichen Rand entstanden, in der Ha-BStufe erweiterte sich die Ansiedlung bis zum Scheitel des Bergrückens. Auf dem felsigen Boden mit engen Terrassen war es nicht möglich, größere Flächen aufzudecken (wie z.B. in Ormož), in der Bauweise aber herrschte das System der waagerechten Balken mit Steinfundament und Stützmauern vor.163— 166 Der Zweck der Siedlung an dem steilen wasserlosen Bergrücken ist nicht völlig klar, gleicht aber dem der ähnlichen Schweizer Fundstätten. Der Schwerpunkt der Lebenserhaltung lag auf der Viehzucht, für den Ackerbau kamen die niederen Hänge in Betracht. Was einheimische Gewerbe betrifft, so läßt sich aus den Funden auf Töpfereiwesen, Weberei und (einem Sandsteinmodel nach) aus bescheidene Metalbearbitung schließen, in keltischer und antiker Zeit noch auf Schmiedehandwerk.167— 1171 Der urgeschichtliche Handel umfaßte den Tausch einheimischer Erzeugnisse gegen einige bessere Gefäße und Metallgegenstände, in der Antike dann Ankäufe einiger Arten von Töpferwaren und anderer Glas- und Metallerzeugnisse gegen Geld.172— 17 3 Aus der urgeschichtlichen Ansiedlung haben wir neben einer Menge von Ha-A-B Gefässen, noch einige ältere Erzeugnisse.174 Die Scherben aus dem Äneolithikum, wie sie an zwei Siedlungsräumen am Westhang der Brinjeva gora gefunden wurden, sind hier noch nicht bestätigt, aber die Reste von Litzenkeramik (Abb. 27) weisen noch auf die frühe Bronzezeit hin.17 5— 176 Für die Besiedlung im Zeitalter der Hügelgräberkultur sprechen neben solchem Grabhügel am Hang der Brinjeva gora noch eine druchbohete Nadel mit bilkonischem Köpfchen und wahrscheinlich noch die Reste einiger Krüge mit Buckelverzierung der mittelbronzezeitlichen Tradition (Abb. 28).177—182 Nach der Lage in den verschiedenen Schichten zu schließen reicht dieser Krug zusammen mit den Buckeln auf der Brinjeva gora noch über Bronzezeit in die Ha-A-Stufe. 183— 185 Für die Stufen C — D sind die Reste einer Schüssel kennzeichnend (Abb. 29: 1), die zusammen mit einigen anderen Gefäßen (Abb. 29: 2), röhrenförmigen Henkeln (T. 29: 17) und anderen noch nicht überprüften Formen die Besiedlung der Brinjeva gora auch in der frühesten Urnenfelderzeit bezeugen.186— 190 Für die Ha-A-Stufe sind die großen Amphoren mit trichterförmigem, zylindrischem und konischem Hals und einem häufig innen facettierten Mundrand charakteristisch (T. 2: 2, T. 10: 2, T. 15: 23 u. a. ) ,le l— 193 Henkel mit dreieckigem Querschnitt an verschiedenen Gefäßen (Abb. 30),1 9 4 - 1 9 5 die andernorts beschriebenen großen Töpfe (T. 2: 1, 4), Schalen mit nach auswärts gebogenem Rand (T. 5: 3—4), ein Topf mit Henkel (Abb. 29: 3), Schale mit dreieckig profiliertem Rand ( T. 15: 1), ein kleines Gefäß mit konkaver Wand (T. 12: 5), die großen groben Töpfe mit den durch Finger gefurchten Wänden, Gefäße mit getupftem Mundrand (T. 7: 2; 12: 1), die jetzt häufigsten konischen Schüsseln mit durchbohrten aufrechten Griffen (T. 8: 9, 12), unter dem Schmuck aber hornatige Buckel auf den Schultern (T. 1: 14, 17), schraffierte Dreiecke mit eingekerbten Umrandung (T. 3: 16) und Gürtel aus schraffierten gekreuzten Dreiecken (T. 15: 9 )396— 207 pjjr solche Funde gibt es in Slowenien wenig Vergleichbares, nicht einmal auf dem Gräberfeld von Dobova (Beilage 3).208 Die Brinjeva gora war demnach, wenn noch die Grabfunde vom Abhang berücksichtigt werden, vom Äneolithikum bis zur Spätantike (und dem Frühmittelalter?) — mit Unterbrechungen — besiedelt. Wohnstätten des Äneolithikums sind am Westhang in Brezje bekannt, für die frühe Bronzezeit sprechen einige Scherben der Litzenkeramik, die mittlere Bronzezeit ist durch den Grabhügel in Brezje belegt und durch verstreute Gegenstände auf dem Gipfel des Berges, aus der späten Bronzezeit gibt es im Siedlungsbereich mehrere verstreute Funde. Die Ha-A-Stufe ist durch eine Reihe von Wohnstätten am Südrand des Gipfels belegt, die Ha-BStufe durch zahlreiche Funde überall im Gipfelbereich der Brinjeva gora und durch Brandgräber am Südhang, die Ha-C-Stufe durch verstreute Gegenstände, das spätkeltische Zeitalter durch verschiedene Ton- und Metallfunde, die Spätantike aber mit einigen gemauerten Fundamenten der Gebäude, durch eine Vielzahl verschiedenartiger Funde, die steinerne Ummauerung und Skelettgräber in Brezje. Ohne bekannte Siedlungsböden ist die Zeit vom Äneolithikum bis zur Ha-A-Stufe, ganz fundlos sind die Ha-D-Stufe, die frühe Keltenzeit und im wesentlichen die frühe Römerzeit, aber auch die frühmittelalterlichen Gräber in Brezje finden in der Siedlung auf der Brinjeva gora keine Entsprechungen

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Stanko Pahič

Pokrajinski muzej Maribor

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Objavljeno

1981-11-20

Kako citirati

Pahič, S. (1981). Brinjeva gora 1953. Arheološki Vestnik, 32(1). Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9314

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Brinjeva Gora