Bronastodobna naselbina Oloris pri Dolnjem Lakošu

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  • Irena Horvat Šavel

Povzetek

Die Gegend um Lendava herum umfaBt das Flachland am linken Ufer des Flusses Mura und tertiares Hugelland. In der Ebene entstanden Siedlungen am Schnittpunkt zweier naturlicher Wege. Der erste fiihrte durch das Muratal aus dem Alpeninneren zur weitlaufigen pannonischen Ebene, wahrend der zweite in der Romerzeit die pannonische Welt mit dem Zentrum des damaligen romischen Imperiums verband.1 Den uberwiegenden Teil der Ebene bilden humusreiche Alluvialanschwemmungen, wo sich Acker erstrecken, in den feuchten Bereichen dagegen Walder. Bei Lendava ergieBen sich nahezu alle Gewasser des Prekmurje in den Bach Ledava.2 Ihre urspriingliche Funktion ist stellenweise schon stark verwischt, der Mensch veranderte und versetzte ihre Betten ja schon seit jeher auf alle moglichen Weisen.3 Der einst umfangreiche Wald wurde stark ausgebeutet, deshalb bedeckt er den Boden nur noch in Form von Geholzen.4 In diesem Bereich der Region gibt es ziemlich viele Spuren vorgeschichtlicher und antiker Ansiedlung. Die Besiedlung in der Jungsteinzeit bezeugen Einzelfunde von Steinbeilen5 und Siedlungsreste auf Kapitan domb." Siedlungsspuren aus der Bronzezeit erscheinen auf Oloris in Dolnji Lakoš, Gaborkert bei Lendava und Pašnik bei Gornji Lakoš.7 Ftir eine stflrkere Besiedlung wahrend der Antike zeugen die Spuren einer StraBe,8 die Siedlungen in Dolga vas und bei Gaberje' sowie Grabhtigelnekropolen.10 Der bedeutendste vorgeschichtliche Fundort dieser Gegend sind die Reste einer bronzezeitlichen Siedlung auf den Oloris genannten Feldern, 500 m nOrdlich von Dolnji Lakoš. Die Siedlung ist von dreieckiger Form und von Natur an alien Seiten mit einem bis 2 m breiten Graben begrenzt, worin bei starken Regenfallen Wasser steht. Mittendurch steigt das Terrain leicht an, und dort war hOchstwahrscheinlich das Zentrum der Siedlung, woftir die in diesem Bereich stfirkste Konzentration von OberflSchenfunden zeugt. Die Oberflachenfunde waren ein Hinweis auf die Existenz einer Siedlung. Die ersten Forschungen fanden in den Jahren 1975 und 1977 statt," worauf man seit dem Jahr 1981 bis 1985 zu systematischen Forschungen nach dem Programm des Slowenischen Archfiologischen Vereins ilberging. Der die Siedlung umlaufende Graben ist am besten an der Nord- und Westseite erhalten, wo mehrere Schnitte ausgegraben wurden. Es wurde festgestellt, daB zur Zeit der Siedlung auf dem Grabengrund Kies lag und daB das Gefalle der damaligen Boschung parallel mit dem heutigen verlief. Auf dem Kies liegen Holzreste - Uberbleibsel der Einfriedung, die im AuBenbereich des Grabens die Siedlung umgab. Die Einfriedungsgrundlage bilden einige dickere horizontal liegende Eichenbalken sowie vertikal stehende Pfahle, wahrend sich dazwischen ein teilweise erhaltenes Zweiggeflecht befand.12 In einem der Schnitte wurde in einer Tiefe von 80 cm der Unterteil eines Brunnens entdeckt, der aus vier gespaltenen Brettern mit Falzen gefertigt war, wodurch das Zusammensetzen der Kiste ermoglicht wurde.13 Im Siedlungsinneren wurde auf den zwei hochsten Steigungen ein Areal von 1600 m2 freigelegt. Die Schichtenstruktur ist in der ganzen Siedlung die gleiche; die Siedlung war einschichtig mit einer 50 cm machtigen Kulturschicht. Die Architekturreste sind als Pfostenlochumrisse erhalten und kamen nach dem Ausheben der dritten Schicht an den Tag, dicht uber dem sterilen gelben Lehm. Der Durchmesser der Pfostenlocher betrug von 30 bis 40 cm, im Querschnitt hatten sie einen ebenen Boden und waren mit fetter dunkelbrauner Erde, Lehmbewurffragmenten sowie Brandresten ausgefiillt. Die Bautengrundrisse sind lediglich anhand der Pfostenlocher schwer bestimmbar. Sehr klar ist der GrundriB des 6 x 10 m groBen Gebaudes auf der nordlichen Anhohe. Die Bauwerke auf der siidlichen Anhohe standen ziemlich nahe beieinander und waren um die im Freien stehenden Ofen angeordnet. Die Gebaude waren aus groBeren und dickeren Tragpfeilern zusammengesetzt, die leeren Stellen dazwischen verbanden dunnere, durch Zweige miteinander verbundene Pfosten. Auf die Holzkonstruktion war ungleichmaBig Lehm aufgetragen. Auf der siidlichen Anhohe befanden sich im Freien vier Ofen von unterschiedlicher Form und GroBe. Die Gebaude enthielten Herdstellen14 sowie groBere und kleinere, in den Boden eingegrabene Gruben. Unter dem ergrabenen Material ist am zahlreichsten die Keramik vertreten. Es kann behauptet werden, daB in alien Tiefen und im ganzen erforschten Areal der Siedlung einheitliche Formen der KeramikgefaBe erscheinen. Die typologischen Tabellen der Funde (Abb. 1—4) stellen die Haupttypen der GefaBe samt ihren Varianten vor. Der Anzahl nach uberwiegen Topfe (Taf. 1: 1-4; 4: 1-9; Abb. 1) von bauchiger Form. Die meisten haben einen ausgezogenen Rand, einige haben Henkel, die entweder bandformig, vertikal perforiert oder als plastische Griffe gestaltet sind. Das Ornament befindet sich an der groBten Peripherie; in der Regel ist es eine plastische, durch Fingerabdriicke oder schrage Einritzungen aufgegliederte Rippe. Samtliche kleineren GefaBe zahlen wir zu den Schalen (Taf. 2: 3-11; 5: 2, 4, 6, 9-13; Abb. 2). Der Anzahl nach sind Schalen mit ausgezogenem Rand und abgerundetem Bauch Vorherrschend, vertreten sind indessen auch Schalen mit scharferer bikonischer Profilierung und ausladendem Rand. In der Minderheit sind halbkugelformige Schalen. Einige haben Bandhenkel, das Ornament ist selten und hat die Form einer plastischen Rippe. Die Schiisseln (Taf. 2: 1, 2; 3: 1-3; 5: 1, 3, 5, 7, 8; Abb. 3) sind groBer als die Schalen und haben breite Offnung und schmalen Boden. Einige weisen Bandhenkel auf, das Ornament ist selten und tritt in Form v°n Knubben oder einer plastischen Rippe auf. Die wichtigeren Fragmente sind auf Abb. 4 v°rgestellt. Haufig waren FuBgefaBe vertreten, von denen sich leider keines ganz erhalten hat. Alle aufgezahlten Keramikformen sind charakteristische GefaBformen aus den Siedlungen und Nekropolen des westlichen Transdanubien15 und den Nekropolen der Virovitica-Gruppe16 und werden ans Ende der Mittel- sowie an den Beginn der Spatbronzezeit eingeordnet. Bronzege- Senstande waren in der Siedlung sparlich vertreten, was auch fiir die Virovitica-Gruppe charakteristisch ist." Am wichtigsten ist die Bronzenadel (Taf. 6: 4) mit nagelformigem Kopf (gefunden 1977), die ftir den mittleren Donauraum im Zeitraum der spaten Mittelbronzezeit Kennzeichnend i s t . " Jedenfalls gehort die Siedlung in Dolnji Lakoš einstweilen zu den ersten, aus diesem j^itraum bei uns erforschten Siedlungen1" Es gelang uns nicht, die zur Siedlung gehorende j^ekropole zu lozieren, desgleichen nicht die Grabhugel, die an der Nordseite der Siedlung "<gen und durch die Meliorationsarbeiten vernichtet worden sind2

Prenosi

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Biografija avtorja

Irena Horvat Šavel

Pokrajinski muzej, Trubarjev drevored 4, YU-69000 Murska Sobota

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Objavljeno

1989-10-02

Kako citirati

Horvat Šavel, I. (1989). Bronastodobna naselbina Oloris pri Dolnjem Lakošu. Arheološki Vestnik, 40. Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/9083

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Kolokvij bronasta doba v Sloveniji