Preistoriski nalazi iz Crnobuki kod Bitolj

Authors

  • Milutin Garašanin

Abstract

Der von Fewkes gelegentlich einer Aufklärungsreise festgestellte Wohn[1]hügel (Tumbe) von Crnobuki, gehört der Zeit des ausgehenden Neolithi[1]kums und der frühen Bronzezeit (1—2), was durch eine genauere typo[1]logische Durchsicht der Funde schon zweifellos erkannt werden kann. Ein einziger, von einem plumpen massiven Fuss stammender Scherben zeigt Entsprechungen zu älteren Funden vom Starcevo-Typus (Abb. 1), reicht aber als Einzelfund zu weitgehenden Schlüssen nicht aus. Dem jüngeren Neolithikum gehören hauptsächlich Scherben einer mit schwarzem, grauem, selten auch hellem Überzug versehenen, geglätteten Keramik, aus gut gereinigtem Ton, ungleich gut gebrannt, im Bruch grau bis weisslich. Bei einigen Scherben ist die Innenseite mit rotem farbigem Überzug versehen. Es handelt sich um die »black polished wäre« Make[1]doniens, die Glal (»donauländische«) Gattung Thessaliens, dieselbe Ware die auch im Subneolithikum Tigani’s und in der kretischen Jungsteinzeit erscheint, und deren Entsprechungen über Thermi auch nach Kleinasien zu verfolgen zu sein scheinen (5—10). Als Formen erscheinen Näpfe und flache Teller mit verdicktem Rand, erstere in folgenden Spielformen: a) mit «ingezogenem Rand und scharfem oder abgerundetem Profil (Abb. 2 a, b, d); b) mit stärker gegliedertem Profil (Abb. 2 f, g); c) mit betontem Mundsaum und abgerundeter Schulter (Abb. 2 c) und d) konische Näpfe (oder Füsse von »Fruchtständern«) (Abb. 3). Diese Formen werden in verschiedenen Weisen verziert und zwar: 1. durch weisse Bemalung auf schwarzem Untergrund, an Gefässen der Formen a, b, d (Abb. 3—5). Die Malbarbe ist matt und enthält keinen Graphitzusatz. Es ist die »white on black wäre« Heurtley’s, mit ihren verwandten Gattungen (12), die G lal Keramik Thessaliens (13). Weitere Entsprechungen sind gleichfalls aus Orchomenos, Korinth, Tigani und Thermi samt Kleinasien bekannt (14—18), wovon wir allerdings die »light on dark« Keramik der frühhelladischen Kultur aus stilistisch-chronologi[1]schen Gründen trennen möchten. Im Gegenteil sind die innerbalkanischen Erscheinungen der Bubanj-Hum I und ihrer verwandten Gruppen, obwohl chronologisch jünger von dieser Gruppe nicht zu trennen (20); 2. durch crusted-Bemalung, mit weisser und roter pastoser Malfarbe (Abb. 6), deren beste Entsprechungen in der »crusted wäre« Thessaliens, in Kaputsedes und der zwar jüngeren Unterstufe II von Bubanj (Bubanj-Hum I Kultur) vorhanden sind (21—23); 3. durch Rillen und Rippen, wie dies auch ßonst aus makedonischen Fundstellen, wenn auch verhältnismässig selten be[1]kannt ist (24). Diese Gattung hat mehr Entsprechungen weiter im Osten und im Rahmen der Vinča-Kultur (25—26); 4. durch eingetiefte Verzierung doba, nije poznato iz Crnobuki. Jasno je da ipak treba voditi računa o mogućnosti slučaja, makar ova bila i slabo verovatna.(Abb. 7a), deren Motive jenem der Gattung 1. und 3. völlig entsprechen, wobei scheinbar durch Eintiefung bis zum weisslichen Kern der Gefäss[1]wand, derselbe Verzierungskontrast von hell und dunkel wie bei jener angestrebt wurde. Viel mehr als in Makedonien scheint diese Ware im Osten verbreitet zu sein (27—29); 5. durch Ritzung und Punktierung (Abb. 7 c) wie sonst auch auf anderen Fundstellen in Makedonien (30, 31). Es ist hervorzuheben, dass die Verzierungsart 2 bisweilen nur von einem Teller mit verdicktem Rand bekannt ist. Als Henkel wurden ausschliesslich. Ösen, zum Teil durchbohrt, angewandt. Die Idolplastik (Abb. 8—13) erscheint in zwei Grundtypen: A. stehende und B. sitzende Idole. Letztere Gruppe zerfällt wieder in einen groben und einen etwas feineren Typ, bei dem anscheinend die Darstellung einer auf einem Sessel sitzenden Figur angestrebt wurde. Bei den Idolen vom Typ A und der primitiven Gruppe von B (Abb. 8, 12) ist auch das zum Ansetzen eines abgesonderten Kopfes bestimmte Loch besonders kennzeichnend. Bei der besseren Gattung erscheinen nach unten gebogene Arme und ein stili[1]sierter Kopf (Abb. 9—1). Beide Gattungen finden ihre nächsten Entspre[1]chungen im ausgehenden Neolithikum Thessaliens (32, 33). In der frühen Bronzezeit entspricht die bessere Keramik in ihrer Machart noch immer der jungsteinzeitlichen, wobei ein Bruchstück sogar Spuren der weiss auf schwarz Bemalung trägt. Allerdings ist durch weniger sorgfältigen Brand eine Farbenverschiedenheit entstanden, die oft auf ein und demselben Gefässe vorhanden ist, was übrigens auch von anderen Fundstellen Makedoniens bekannt ist (34). Das Scherbenmaterial weisst: einhenkelige (vielleicht zweihenkelige) Gefässe auf, wie diese auch im Neolithikum gelegentlich erscheinen (Abb. 14b, c, 15) (33), jedoch stammen die besten Entsprechungen aus der Bronzezeit (36—39). Die grobe Haus[1]keramik ist viel reicher vertreten. Leider ist der Formenschatz dieser Gruppe aus dem Scherbenmaterial nicht einwandfrei zu ermitteln. Aller[1]dings sind konische Näpfe mit Griff lappen (Abb. 14 f), eine konische Deckel[1]form (Abb. 17 b), Miniaturgefässe (Abb. 17 a) und grössere mit verschie[1]denen Henkelarten versehene Gefässe vorhanden. Gewisse Erscheinungen (Deckel und Miniaturgefässe) haben mehr oder weniger nahe Entsprechun[1]gen in anderen Fundstellen und Fundgebieten (40). Als Henkel- und Griff[1]formen seien angeführt: a) breite Bandhenkel, »tubulär lugs«, deren Form die Weiterentwicklung der ersten Erscheinungen dieser Art aus Kritsana 1—2 darstellen (Abb. 18) und auch im frühhelladischen und kleiinasiatischen Kreis erscheint (42—43); b) gewöhnliche Bandhenkel; c) eine Art wish-bone Henkel (Abb. 14 a) ; d) Grifflappen, deren folgende Variante e) mit seitlichen Hornansätzen versehen ist (Abb. 14, d—f). Auch diese Formen sind mit Entsprechungen in den öfters erwogenen Gebieten in Beziehung zu bringen (44). Dies gilt auch von den plastischen Handhaben (Abb. 16 b) (45) und der Form (Abb. 16 a), während Netzbeschwerer und Spinnwirtel die für die makedonische frühe Bronzezeit typische Formen annehmen (Abb. 17c) (47). Der in Crnobuki bestehende Mangel an stratigraphischen Beobachtun[1]gen gestattet keine völlig sichere feinere chronologische Einteilung. Wir müssen uns also mit Vermutungen und Angabe verschiedener diesbezüg[1]lichen Möglichkeiten zufrieden erklären. Ausser der Möglichkeit einer Ausscheidung einer älterneolithischen Phase, die vorläufig nur angedeutet werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit des Bestehens einer jüngstneo[1]lithischen, in Makedonien bisweilen fast unbekannten Phase, die durch crusted-Bemalung und die Idolplastik vertreten ist, besonders hervor­zuheben (49). Dabei sind folgende drei Möglichkeiten zu erwähnen: 1. das Vorhandensein von drei (white on black-gradlinig, white on black kurvo[1]linear, crusted mit Idolplastik), zwei (Gleichsetzung der beiden white on black Gattungen, crusted mit Idolplastik) oder einer Phase (Gleichsetzung aller angeführten Gruppen), wobei natürlich bei den zwei ersterwähnten (Möglichkeiten auch ein Weiterleben der ursprünglich älteren, unabhängig erscheinenden Gattungen in späterer Zeit in Betracht kommen muss. Für die frühe Bronzezeit in Crnobuki würde auf Grund der Bandhenkelformen die Zeit des Beginns von Kritsana und Saratse (Early Bronze) als terminus ante quem non in Betracht kommen. Die Spätstufe von Armenochori scheint uns Crnobuki nicht erreicht zu haben (54), dies natürlich unter Voraus[1]setzung, dass die bisweilen vorhandenen Funde zur chronologischen. Aus[1]wertung ausreichen. Auf Grund der Schätzungen Milojčić’s würden wir ein Datum um 2400—2300 für den Beginn der frühen Bronzezeit in Crnobuki vorschlagen (51—53). Dadurch wäre auch nun im Crnagebiet eine Armeno[1]chori vorangehende frühbronzezeitliche Phase erwiesen. Es ist jedoch selbstverständlich, dass eine sichere Lösung der hier gestreiften Probleme nur durch systematische Grabungen endgültig erreicht werden kann

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Published

1953-07-20

How to Cite

Garašanin, M. (1953). Preistoriski nalazi iz Crnobuki kod Bitolj. Arheološki Vestnik, 4(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/10343