Neolitična naselbina v Drulovki pri Kranju

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  • Josip Korošec

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D urch Zufall w urde die erste neolitische Siedlung in K rain und zw ar in der Nähe der Stadt K ranj im D orfe D rulovka entdeckt. Die Siedlungsstätte iliegt am rechten Saveufer auf einem verhältnism ässig hohen, heute bewaldeten, Plateau. Systematische Forschungen wurden bisher noch nicht durchgeführt. W ir verfügen nur über einiges bei G rabung einer Zisterne gefundenes M aterial. Die bei dieser Gelegenheit entdeckte Schicht ist kaum 30—50 cm dick. D ifferenzierungen w urden darin bisher noch keine festgestellt. D as erhaltene M aterial um fasst einen Silexschaber und eine grössere Anzahl keram ischer Fragm ente. D ie Keram ik ist einerseits aus reiner Tonerde verfertigt, andererseits aber auch m it Körnern von Q uarzitsand verm ischt. Die meisten Gegenstände sind rotgebrannt, in einer geringeren Anzahl sind sie grau bis dunkel[1]graufärbig. D ie Gefässe w urden sehr o ft m it einem roten Ü berzug oder sogar m it roter F arbe überputzt. Farbige Motive w urden bisher nicht festgestellt. Einige Gefässe w urden aber auch schwarz überzogen. G länzend geglättete Vasenfrag[1]mente sind selten. Auf G rund von ziemlich spärlichen Fragm enten kann m an die Gefässform sehr schwer feststellen. Es w aren halbkugelige Schalen im G ebrauch, die allem An[1]schein nach einen ebenen Boden besassen. Im G ebrauch w aren ebenfalls halb[1]kugelige Schüsselchen, deren oberer Teil jedoch in geringem Masse profiliert war. Zu den schönsten Beispielen gehört ein halbkugeliges Schüsselchen m it profiliertem Munde, das zum Henkel einen Tierkopf — W idder oder O chs — besitzt. Eine besondere G ruppe wird von Gefässen gebildet, deren Oberteil mehr halbkugelig geform t ist, während der U nterteil sich gegen den Boden zu konkav verengt. H öchstw ahrscheinlich und m it Bezugnahme auf Ajdovska jam a und einige Fragm ente aus unserer F undstätte w ar der U nterteil solcher Gefässe ausser[1]ordentlich tief, so dass diese Gefässe keine Terrinen, sondern Töpfe darstellen. Vorläufig w erden sie jedoch als terrinenähnliche Gefässe bezeichnet, d a ihre Form m it Sicherheit noch nicht festgestellt ist. Den oberen verw andt w aren Gefässe m it einem regelmässigeren und schärferen Profil und von einer m ehr bikonischen Form. Bei diesen Gefässen w ar der obere Teil nur einigemassen gegen das Innere zu gebogen und sie besassen keinen Hals. Eine ebenfalls besondere G ruppe bilden die Vasen, die in ihrem Oberteil halbkugelig w aren, jedoch einen m ehr oder w eniger zylindrischen Hals besassen. W eiter w urden auch Schöpflöffel und Fragm ente von Gefässen gefunden, die einen hohlen zylindrischen Fuss besassen, dieser Fuss konnte gegen den Boden zu auch konisch etwas breiter sein Leider ist uns die Form der Vase selbst unbekannt. Die Henkel, insofern sie erhalten sind, sind immer Bandhenkel und relativ ziemlich breit. Verschiedene plastische Buckeln auf dem Bauch sind jedoch selten. Die Ornamentik auf unseren Gefässen ist sehr bescheiden. Es wurden einge[1]schnittene Ornamente angebracht, die mit breiten und relativ tiefen, oft kanne[1]lürenartig ausschauenden Einschnitten durehgefürt. Weiter besitzen wir einige Ornamente, die in Wirklichkeit auch seichtere Kannelüren, Stiche und kleine Einbuchtungen aufweisen. Ebenso arm sind die Motive, hauptsächlich verschiedene Parallellinnien in horizontaler, vertikaler oder schiefer Richtung. Hie und da trifft man auch auf Dreiecke aus Parallellinien bzw. aus einer Art Zick-zackbändem. Einstiche und Einbuchtungen erscheinen nur im Zusammenhänge mit den übrigen Ornamenten. Die neuen Funde von Drulovka sind dem Materiale nach mit jenen, die uns von Ajdovska jama bei Nemška vas bei Krško bekannt sind, vollkommen identisch. In neuerer Zeit wurden in dem Dravinja-Tale neue Funde entdeckt und zwar: in Zbelovo bei Loče, in Zreče, in Brezje ob Zreče und in dem vor[1]geschichtlichen Grabhügel unter Brinjeva gora. Es mag sein, dass einige zufälliger[1]weise gefundenen Gegenstände aus Slovenske gorice auch hieher gehören werden. Die neue Kulturgruppe, die mit Recht die slowenische neolitische Gruppe genannt werden dürfte, umfasst, soweit wir heute beurteilen können, einen grösseren Teil von Slowenien und zwar Dravinja-Tal und weiter die Täler von Krka und von Sava. Es ist noch nicht geklärt, in welchem Zusammenhang unsere Funde mit den neolitischen Funden in der Umlgebung von Varaždin stehen. Wir wissen auch nicht, ob sich unsere Kultur nach Kroatien verbreitet hat, was jedoch mehr als wahrscheinlich sein dürfte. Die Funde aus unseren Karsthöhlen gehören jedoch einem anderen (dem adriatischen) Kulturkreise an. Auf dem Gebiete von Österreich trifft man auf einige Berührungspunkte zwischen unserer Kultur und den Funden vom Kanzianberg bei Villach. Drulovka sowohl als auch Ajdovska jama und die übrigen Fundstätten dieser Art in Slowenien gehören zeitlich gegen das Ende des Neolithikums. Man kann sie mit der, von Pittioni zwar negierten, jedoch trotzdem bestehenden, Lengyel[1]kultur in Verbindung bringen. Neben den Schöpflöffeln, dem roten Überzug und der charakteristischen konkaven Verengung des Unterteils sind dies die Haupt[1]berührungspunkte mit Lengyel. In dieser Hinsicht dürften auch die verwandten Funde vom Kanzianberg, die von Pittioni mit der Badenergruppe in Verbindung gebracht werden, eher mit unseren Fundstätten und indirekt mit der Lengyel[1]gruppc im Zusammenhang stehen. Insofern jedoch auch eine Verbindung mit der Badener Kultur, sowohl hin[1]sichtlich des Kanzianbergs, als auch unserer Fundstätten, in Betracht zu ziehen wäre, wird die Annahme Pittioni’s betreffend einen nordischen Ursprung der Badener Kultur in diesem Sinne geändert werden müssen, dass diese Kultur südöstlichen Ursprungs ist. Die neue Fundstätte zeugt dafür, dass gegen das Ende des Neolithikums fast ganz Slowenien von einer Kulturgruppe umfasst wurde, die mit der Lengyel Kultur im Zusammenhang stand. Diese Kultur breitete sich jedoch nicht in der Richtung gegen das Meer aus, ebensowenig wie wir heute noch über keine rich[1]tigen Beweise verfügen, dass sie auch auf anderer Seite nördlich von Karavanken und Alpen sich ausgebreitet hätte. Der Kanzianberg wird vielleicht nur unter einem stärkeren Einflüsse unserer Kulturgruppe gestanden haben, ohne jedoch ein Teil ihrer selbst zu sein.

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Objavljeno

1956-06-08

Kako citirati

Korošec, J. (1956). Neolitična naselbina v Drulovki pri Kranju. Arheološki Vestnik, 7(1-2). Pridobljeno od https://ojs.zrc-sazu.si/av/article/view/10209