Lengyelska kulturna skupina v Bosni, Sremu in Slavoniji
Povzetek
Das Bestehen einer Lengyel-Kulturgruppe, die von einigen Forschern noch immer verneint wird, ist heute jedoch unbestreitbar. Mit diesem Namen kann man heute die Gruppe bezeichnen, die sich in dem Eneolithikum im westlichen und im südlichem Dunnantul verbreitet. Leider ist diese Gruppe bisher fast noch ganz unerforscht, obwohl recht starke Indizien für ihre ziemliche Ausdehnung sprechen. Einige Fundstellen, wie Lengyel, Zengövarko.ny und andere gehören zu dieser Gruppe in Ungarn. Manche Funde wurden bisher anderen Kultur[1]gruppen zugezählt. Milojčić, der -sich mit der Lengyel-Kultur befasste, hat die Fundstellen in Slawonien in die sogenannte slawonisch-syrmische Kultur eingereiht. Diese Kul[1]turgruppe soll eine unmittelbare Nachfolgerin der Körös-Starcevo Kultur sein. In die pannonische Ebene sollte aber diese slawonisch-syrmische Kultur bereits zur Zeit der älteren Bandkeramik eingedrungen sein. Obwohl Milojčić berechtigt war, slawonische und syrmische Ortschaften zu einer besonderen Gruppe aus[1]zuscheiden, bleibt jedoch die Frage offen, ob diese Gruppe mit der Lengyel[1]Kultur wirklich so verwandt list, dass sie mit ihr gleichgestellt werden kann, oder ob sie eine besondere Untergruppe darstellt. Die gleichzeitige slawonisch[1]syrmische Kultur kann man auch als eine Untergruppe der Vinča-Kultur be[1]trachten, mit der sie sogar mehr gemeinsame Berührungspunkte hat als mit der vorgenanntem. Nach allem zu urteilen, kann man heute die slawonisch-syr[1]mische Kultur als eine Mischung von Vinca und einigen anderen — in erster Reihe Butmir — Elementen betrachten, in beträchtlich minderem Masse, und dies ziemlich später, jedoch von Lengyel-Elementen. Auch die Fundstellen der slawonisch-syrmisehen Gruppe sind bis heute noch ungenügend erforscht, so dass man kein genaues chronologisches Urteil geben kann. Es wäre von Interesse zu wissen, wie sich auf dem jugoslawischen Gebiet einerseits die Lengyel — und anderseits die slawonisch-syrmische Gruppe ver[1]breitet hat. Mehr auf Grund von Zufallsfunden weiss man, dass die letztgenannte[1]sich auch im nördlichen Bosnien verbreitete. Als eine bedeutende Fundstelle muss man Crkvine in Turbet bei Travnik hervorheben, wo Vinca-, Butmir- und Lengyel-Elemente gefunden wurden. Es gibt aber auch einige Elemente der Vucedol-Kultur. Bezüglich des Vordringens der Vinča-Kulturgruppe wird uns bedeutende Resultate Tuzla mit Umgebung liefern. Dort war sowohl die Vinča[1]als auch die Rutmir-Gruppe in den gleichen Ortschaften reich vertreten. Leider fanden bisher systematische Forschungen noch nicht statt. Weiterhin sind von Bedeutung die Fundstellen in Donji Klakar und Donja Mahala, die bisher ver[1]schieden gedeutet wurden, von denen aber Donji Klakar nach seinem Kul[1]turinventar zur ausgesprochenen slawonisch-syrmisehen Gruppe gehört. In bei[1]den Ortschaften gibt es sowohl Vinca-, als auch Butmir- und teilweise auch Lengyel-Elemente (Abb. 1—5). Bei der Analyse der bosnischen Fundstellen mit slawondsch-syrmischer Gruppe sieht man, dass es überall nur reine Erzeugnisse, sei es einer oder der anderen Grundkulturgruppe gibt. Nirgends wurden bisher Entwicklungsformen gefunden, wobei die eine oder die andere Gruppe einzelne Elemente ihr fremden Gruppe übernommen und sie der eigenen Materialkultur angepasst hätte.Die Expansion der Butmir-Kulturgruppe aus Zentralbosnien gegen das nördliche Bosnien musste etwa zwischen der 6 und 4 m Kulturschicht in Vinca stattgefunden haben. Vielleicht auch etwas früher. Damit wird man aber die Zeit[1]setzung des Anfangs der Butmir-Gruppe, die nach der bisherigen Annahme etwa der 6 m Schichte der Vinča-Kultur entsprechen sollte, verbessern müssen- Die Vinča[1]Gruppe musste das Tuzla Becken etwas vor der Butmir-Gruippe erreichen, wo[1]für auch die für die Vinča-Kulturschicht zwischen 8 und 6 m chrakteristischen, mit schwarzer Farbe überzogenen Fragmente der grauen Keramik sprechen[1]Die erste Kulturberührung zwischen der Vinca- und Butmir-Gruppe mochte aber nach den bisherigen Angaben etwa zwischen 7 und 6 m der Vinöa-Kultur[1]schicht .stattgefunden haben. Reine Lemgyel-Elemente dringen nach Bosnien erst sehr viel später vor. Auf Grund dieser Elemente kann man heute auch einige Fundstellen in Bosnien etwas besser zeitlich festsetzen. So ist die Fundstelle in Donji Klakar, die zur reinen slawonisch-syrmischen Gruppe gehört, älter, wodurch aber die Möglich[1]keit nicht ausgeschlossen ist, dass bei einer systematischen Forschung auch jüngere Elemente gefunden werden. Die Fundstelle in Donja Mahala ist später. Hier befinden sich auch Beispiele der Kostolac-Kultur und einige Beispiele der Lengyel-Gruppe. Auch diese Siedlung hatte ihren Anfang vielleicht viel früher, als es heute den Anschein hat. So könnten ältere Phasen in das Gefüge der slawonisch-syrmischen Gruppe gesetzt werden. In das Gefüge der slawonisch[1]syrmischen Gruppe werden wahrscheinlich auch einzelne Beispiele aus anderen Fundstellen gehören, wie zum Beispiel die Funde von »Gradina in Alihodže«. Eine ähnliche Mischung verschiedener Vinca- und Butmir-Elemente gibt eš auch an slawonischen Fundstellen. Je mehr diese Fundstellen gegen Osten liegen, desto mehr Vinca Elemente weisen sie auf. Ein solches charakteristi[1]sches Beispiel ist z. B. Kormadin, das nach bisherigen Funden durchaus in das Gefüge der Vinča-Kultur gesetzt werden könnte. Ähnlich auch einige andere Fundstellen in Syrmien. Die Fundstellen aber, die mehr westlich gelegen sind, weisen mehr und mehr gemischte materielle Kutur auf. Zum Beispiel Babska. weiter Sama.tovci, Sarvaš ujs.w . Ein charakteristisches Butmir-Element an diesen Fundstellen ist die Kugelamphore. Es gibt aber auch andere Formen ausser dem Gerät und der Waffe, was eben für Butmir charakteristisch ist, da dies in Vinca unbekannt ist. Kugelamphoren befinden sich auch in der Lengyel-Gruppe. Hier kommen sie jedoch auf hohen zylindrischen und konischen Gestellen vor, auf Füssen, zuweilen mit Wandöffnungen, was in der Butmir-Gruppe nie der Fall ist. Ausserdem kennt die Butmir-Kulturgruppe Gestelle solcher Art überhaupt nicht. Auf Grund von Vorkommen solcher Füsse an verschiedenen Fundstellen in Slawonien, Bosnien, aber auch in Slowenien, die in eine relativ sehr späte Zeit gehören, scheint es, dass die Amphoren seihst im Kreise der Butmir-Gruppe entstanden, von hier aber in die Lengyel- mittels der slawonisch-syrmischen Gruppe übergegangen sind. Wenn man einige allgemeine Erscheinungen in der Ornamentik, z. B. spi[1]raloide Verzierung, die eine allgemeine Charakteristik für den Balkan ist, aus[1]nimmt, gibt es zwischen der Butmir- und der Lengyel-Kultur keine Berührungs[1]punkte. Die Kugelamphoren ausgenommen gibt es heute auch in den Formen zwischen diesen zwei Gruppen keine Analogien. Die Datierung der Lengyel-Gruppe ist heute bereits unklar, während auch die Datierung der slawonisch-syrmischen Gruppe nicht ganz sicher ist. In Bosnien kann man zeitlich alle bekannten slawonisch-syrmischen Elemente in eine spä-iere Zeit setzen. In dieser Hinsicht sind die neuesten Funde in Slowenien be[1]sonders werholl. Die Annahme von MilojČic, wonach die slawonisch-syrmische * unmittelbar der Körös-Starcevo-Kultur folgen sollte, ist ziemlich glaubhaft, jedoch bis heute noch nicht vollkommen bewiesen. Der Möglichkeiten gibt es nämlich mehr. So könnte die erste der zweiten ohne jedwede Zäsur gefolgt sein, wenn die Körös-Sitarcevo-Kultur hier etwas länger als mehr nach Osten hin gedauert hätte. Wenn jedoch diese Kultur so wie anderswo ihr Ende genommen hat, so musste eine Zäsur zwischen dem Ende dieser und dem Anfang der slawonisch-syrmischen bzw. der Vinca-Expansion stattgefunden haben. Keines[1]wegs kann man nämlich die Vinca-Expansion parallel mit der Besiedlung von Vinca setzen. Dafür gibt es heute in Slawonien keine Beweise. Das, was heute als echte Lengyel-Kulturgruppe, die keineswegs mit der sla[1]wonisch-syrmischen identisch, bekannt ist, gehört bereits in eine spätere eneolithische Zeit. Die Anfänge der Lengyel-Kultur sind vorläufig durchaus unbekannt. Die Annahme, dass diese Kultur in verschiedenen Varianten sowohl in Ungarn als auch in Slawonien, Kroatien, Slowenien und auch in Österreich zu finden ist, war falsch. Zwischen der slawonisch-syrmischen und unseren west[1]lichen Fundstellen (Slawonien, Kroatien, Slowenien) gibt es einen ungeheueren Unterschied und diese Fundstellen können keineswegs mit den ungarischen Fundstellen, wie zum Beispiel Lengyel, Zengövarkony u. a. in Verbindung ge[1]bracht werden. Es gibt auch keinen Beweis von einem Einfluss von Slawonien[1]Syrmien auf Lengyel bereits zur Zeit der älteren Bandkeramik. Das Ende der Lengyel-Gruppe kann heute gewissermassen vorausgesetzt werden. Dafür hätten wir einige indirekte Dokumentation zur Verfügung. Nach einzelnen Funden zu schliessen, mag diese Kultur teilweise auch noch zur Zeit der V need ol-Kultur gedauert haben. Allerdings verläuft sie mancherorten pa[1]rallel mit der Badener, bzw. Péceler Kultur. Selbstverständlich ist heute das enemalige Ausbreitungszentrum noch nicht feststellbar. Sicherer für dais wäre es für die mehr westlich und östlich gelegenen Gebiete, wo eine zwar nicht identische, aber chronologisch gleichzeitige Gruppe erscheint. Aus Dufi[1]nantul wich die Lengyelgruppe vielleicht bereits zur Zeit der neuen Anköm[1]mlinge der Badener Kulturgruppe. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass einige Ortschaften trotzdem noch durch die ältere Einwohnerschaft besiedelt waren. Aus alledem kann man einige Schlüsse ziehen: 1. Unter der slawonisch-syrmischen Gruppe kann man heute die gemischte Vinča-Butmir-Gruppe verstehen, wohin später, und zwar viel später, auch verschiedene Lengyel- und andere Elemente gelangen. Die reine Vinca-Kultur verbreitet sich bisher nur in Syrmien und in den östlichen Teilen Slawoniens. Man findet jodoch bereits in den östlichen Teilen Slawoniens in einzelnen Ort[1]schaften echte slawonisch-syrmische Kulturen. 2. Die Expansion der Vinca-Kultur ist im Bereiche von Syrmien und Sla[1]wonien vor der 6 m Vinča-Kulturschicht, jedoch nach ihrer 8 m Schicht, voll[1]zogen, sofern man dies nach dem heutigen Material urteilen kann. 3- Zu gleicher Zeit wurde auch die Expansion der Vinča-Gruppe nach dem nördlichen Bosnien bzw. auf das rechte Sava-Ufer vollzogen. 4. Man wird die Datierung der Butmir-Kuliurgruppe verbessern müssen, besonders die Datierung ihres Anfangs, der jedenfalls älter als die 6 m Vinča-Kulturschicht sein wird, wie man die« bisher annahm. Es werden auch verschie[1]dene Entwicklungsphasen diiser Gruppe festgesteltt werden müssen. 5. Es ist bisher noch nicht festgestellt, bis wohin die reine Butmir-Kultur[1]gruppe sich ausdehnte, es konnten auch nördliche Gebiete von Bosnien um[1]fangen sein. 6. Aller Annahme nach musste die Butmir Gruppe, wenn man als ihr Zen[1]trum Zentralbosnien annimmt, etwas später als die Vinca-Gruippe nach Norden vorgedrungen «ein. 7. Mehrere der Butmir-Gruppe verwandte Elemente, die in Slawonien bisher der Lengyel-Gruppe zugeordnet wurden, werden in die Butmir-Gruppe gehören, wofür besonders die neuesten Forschungen im nördlichen Bosnien und die Da[1]tierung von Lengyel selbst sprechen. 8. Die bisher bekannten Funde der Lengyel-Gruppe in Ungarn gehören in das Eneolithikum. 9. In Slawonien und im nördlichen Bosnien erscheinen die Lengyel-Elemente vdel später. 10. Stellenweise in Slowenien und auch an einzelnen Fundstellen in Bos[1]nien gehören einzelne den Lemgyelschen verwandte Elemente bereits in das Ende des Neolithikums und gehen in die Mettalzeit über. 11. Es gibt bisher keine Beweise, dass das Südgebiet von Ungarn bereits zur Zeit der älteren Bandkeramikkultur von der slawonisch-syrmischen Gruppe beeinflusst worden wäre. 12. Ins nördliche Bosnien dringt während der Dauer der Legyel- und Ba[1]dener-Gruppe, ähnlich wie in Slawonien, die Eostolacer-Kultur vor
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