K trem novim napisom s spodnjega Posavja
Povzetek
Im vorliegenden Artikel veröffentlicht der Verfasser drei Inschriften aus dem unteren Savegebiet und beleuchtet sie zugleich als wichtige Zeugen für das Ver[1]ständnis des antiken Lebens in diesen Gegenden. Bei dem Meilenstein von Čatež, von dem die Textrekonstruktion wie bei an[1]deren erwähnten Denkmälern im slowenischen Teil des Aufsatzes wiedergegeben wird, ist, von anderen Tatsachen abgesehen, zweierlei besonders bezeichnend. Er[1]stens, weil er uns die Strassenbautätigkeit unter Antoninus Pius auf der Strasse Emona—Neviodunum bekundet, und zweitens, weil er einiges zur klareren Fixie[1]rung der östlichen Stadtgrenze von Neviodunum beiträgt. Vier bereits bekannte Meilensteine an diesem Strassenabschnitt beweisen zur Genüge die Instandsetzung der Strasse von Stična bis Drnovo und weiter gegen Osten. Nach der Reihenfolge der Konsulate zu urteilen, beginnen die Restaurierungsarbeiten im Jahre 139 bei dem Gebiet von Emona. Das rasche Fortschreiten der Festigung des Strassenkör[1]pers bestätigen die Meilensteine von Hudo bei Stična (im Jahre 139) und von Vihre (im Jahre 141). Der weitere Verlauf der Arbeiten auf der Magistrale Siscia—Sir[1]mium ist mangels jedweder epigraphischer Quellen, besonders der Meilensteine des Antoninus Pius, ungewiss. Viel besser können wir die gleichzeitigen Restaurierungs[1]arbeiten an der itinerarisclien Strasse Emona—Carnuntum feststellen, deren Bau, den Inschriften nach zu urteilen, sofort nach der Rekonstruktion des Strassen[1]körpers von Emona gegen Osten begann. Die Quellen verschweigen uns aber, was wir eigentlich logisch voraussetzen dürften, den Bau und die Restaurierung der transversalen Verbindungen der beiden Strassen zwischen Celje und Drnovo durch das Tal der Savinja und Sava. Was jedoch bei dem neuen Meilenstein überrascht, ist die Angabe der Distanz ab A ..., da wir jedoch a Neoioduno erwartet hätten. In Betracht kommen die Ansiedlungen an der Magistrale, und zwar Acervo, Andautonia, Atrans und Aemona (Schreibart nach Plinius). Nach sorgfältiger Erwägung aller Möglichkeiten kommt der Verfasser zum Schluss, dass der Meilenstein von Čatež höchstwahr[1]scheinlich am äussersten westlichen Rand des municipium Andautoniensium auf[1]gestellt war, wie dies die Inschrift CIL III, 4008 = AIJ 474 anführt. Bisher hatten alle Wissenschaftler den in den Strassenverzeichnissen angeführten Posten ad Fines XXI MP von Sisak als Endstation des Gebietes von Siscia bezeichnet. Das Gebiet von Siscia nimmt hier sein Ende und bis hieher reicht von der entgegengesetzten Richtung das Gebiet von Neviodunum. Andautonia liegt an einer anderen Strasse und hat nach der Meinung einiger Autoren ein kleineres ager, da der Fundort des Meilensteines mit der Distanzabmessung a Siscia nördlich von Andautonia liegt. Doch ist es nicht glaubwürdig, dass das Gebiet von Siscia auch das Gebiet von Andautonia umfasst hätte, das ausser dem unmittelbaren städtischen Weichbild überhaupt kein Hinterland gehabt hätte, da ja der Meilenstein von Jelkovac nur III MP von Ščitarjevo gefunden worden war. Siscia ist an und für sich ein so bedeutender Verkehrsknotenpunkt, und es ist ganz möglich, dass man die Distanz von diesem so wichtigen Verkehrsknotenpunkt gemessen hat, wie man später qui[1]narios lapides per Illyricum fecit ab Atrante ad flumen Savum und die Distanz, wie folgt, von Atrans abgemessen hat. Trojane war ein wichtiger Knotenpunkt und deshalb kann uns das nicht überraschen. Das städtische Hinterland von Andautonia reicht nach unserer Meinung über die nördlichen und westlichen itinerarischen Wege, die nach Sisak führen. Bisher ist die Frage, wie weit der ager Andautonien[1]sis reicht, noch nicht zu voller Zufriedenheit gelöst, noch weniger ist sie in den Einzelheiten klar. Die zwei Inschriften aus Petrovina (CIL III, 4008 und 4011) können uns bei der Beurteilung des Umfanges des Distriktes Andautonia von Nutzen sein, da im Text die res publica Andautoniensium erwähnt wird und weil diese Inschriften südlich des itinerarischen Weges Neviodunum—Siscia ge[1]funden wurden. Die Ostgrenze von Andautonia kann man mangels epigraphi[1]scher und anderer Quellen nicht feststellen. Etwas ähnliches gilt auch für die Nordgrenze. Vorderhand können wir neben der Südgrenze auch die Westgrenze feststellen. Nördlich der Save hat man die äusserste westliche Inschrift mit der Widmung res publica Andautoniensium in Stenjevac unter den Abhängen des Sljeme gefunden (CIL III, 5010 = AIJ 477). Die nächste Inschrift, die den Ver[1]lauf der Westgrenze von Andautonia fixiert, ist der Meilenstein von Čatež. Die Inschriften von Neviodunum treten nur auf dem Krško polje (das Gurk[1]feld) auf und reichen nicht östlich über Čatež. Im Raume zwischen Stenjevac und Čatež ist die natürlich bedingte Grenze nur die Sotla, im Süden jedoch der Ge[1]birgsrücken der Gorjanci. Wahrscheinlich trennten schon früher der Gebirgsrücken der Gorjanci und die Sotla zwei Stämme, die Varciani und die Latobici. Eine Lösung, welche die Rolle des vorgeschichtlichen Burgwalles und der spätantiken Befestigungsanlagen in Velike Malence potenziert, da diese das einzige Einfallstor von Osten in das Tal der Krka und nach Dolenjsko (Unterkrain) verschliessen. Den Ursprung der spätantiken Fortifikationsanlage müssen wir in der urgeschicht[1]lichen Erbschaft und den bestehenden geographisch-geologischen Gegebenheiten des Zusammenflusses von Krka und Save suchen. Die erwähnte munizipale Grenze östlich von Čatež erklärt nur zum Teil die bis heute noch offene Frage der Identität der Grenze Italiens mit dem östlichen Ende des munizipalen ager von Neviodunum, was unter anderen auch die Inschrift des Dekurionen von Emona auf dem Gebiete von Neviodunum andeutet (AIJ 237). Der Zwiespalt in der bisherigen Interpretation und die voneinander abweichendenStandpunkte betreffs der Zugehörigkeit von Nevioclunum zur X Regio — Histria et Venetia erheischen eine ausführlichere Abhandlung, die sich auf die urgeschicht[1]lichen Verhältnisse des Gebietes von Neviodunum stützen müsste. Die Zugehörigkeit des Gebietes zwischen dem Praetorium Latobicorum (Trebnje) und dem Municipium Flavium Latobicorum Neviodunum (Drnovo) zu dem keltischen Stamm Latobici ist schon in der römischen Namensgebung der beiden Orte gegeben. Die Zusammen[1]gehörigkeit des unterkrainischen Stammes der Latobici mit dem Stammeskern im Gebiet um Flavia Solva und im Lavanttal ist sehr wahrscheinlich. Trotz der spä[1]teren Lockerung der Beziehungen zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Stammes ist der Gedanke der Zusammengehörigkeit noch beim Auftreten der Römer im Jahre 35 v. u. Zr. lebendig geblieben. Kurze Zeit nach der Ankunft der Römer blieb Neviodunum ebenso wie Emona und Poetovio im Gefüge des Regnum Nori[1]cum, bis sie an Pannonien angegliedert wurden. Durch die Besiedlung der unbewohnten Niederungen zogen die Römer die Interessen des Stammes Latobici nicht wesentlich in Mitleidenschaft; die Haupt[1]sache ist jedoch, dass gerade diese feinfühlende Politik der Römer noch weiterhin die feststehenden Stammesgrenzen bewahrt. Inwieweit wir auf eine Änderung betreffs des früheren Zustandes stossen, geschieht dies im nördlichen Teil, wo sie die Grenze dem natürlichen Hindernis, der Save, anpassen. Die Angliederung an die natürlichen Grenzen bedingt später die Verlegung der östlichen italischen Grenze auf den Bergrücken der Gorjanci. Einen Stützpunkt dieser Ausführungen bietet die Ara, die in der Kirche sv. Valentin in Straža eingemauert ist (CIL III, 3915 = 10798). Diesen Stein widmeten Hadrian die Angehörigen des Stammes der Carni denen der Kaiser die Staatsbürgerschaft und einen Teil des Gebietes des Stammes Latobici verlieh. Deshalb gab schon Mommsen folgendes Urteil ab: »et simul Italiae fines ad Sisciam fere proferret novos cives cum proxima Italiae regione, quae erat Carnorum, quammodo coniugeret.« Mommsen selbst aber weist auf die Schwierigkeiten einer solchen Auslegung hin, besonders wegen der sich widersprechenden Angaben in den Itinerarien betreffs der Lage der Posten ad Fines XX oder XXI MP nördlich oder südlich von Siscia. Der Meilenstein von Čatež verkleinert das antike Gebiet von Neviodunum und bezeichnet genau die wirkliche Grenze von Neviodunum und Andautonia, wobei Mommsens Ausführun[1]gen über die Beziehungen zwischen Siscia und Neviodunum wegfallen, da sich die Gebiete beider auf dieser Strecke nicht berühren. Doch konnte die Zuteilung des Gebietes von Neviodunum in die X Regio in[1]wieweit es zu ihr kam, nicht ständig sein und nahm spätestens zu Beginn des dritten Jahrhunderts ihr Ende. Herodian erwähnt in seiner Beschreibung der An[1]kunft von Maximinus Trax in Emona im Jahre 238, dass Emona die erste Stadt auf italischem Boden war. Der Mangel von tatsächlichen archäologischen Beweisen macht eine vollstän[1]dige Darstellung der historischen Begebenheiten auf dem Gebiet zwischen Save und Krka im zweiten Jahrhundert unmöglich. Vor allem fühlen wir die Notwen[1]digkeit planmässiger Ausgrabungen in Trebnje, wo B. Saria das Denkmal eines Benefiziars aus dem Jahre 158 entdeckte, also eines unserer ältesten Denkmäler dieser Art. Auch die Inschrift des Benefiziars von Čatež deutet einen Grenzüber[1]gang in der Umgebung von Čatež und Mokrice an, wo es in den letzten Jahren gelang, eine umfangreiche Ansiedlung und das dazugehörige Gräberfeld des an[1]tiken Postens Romula bei Ribnica unterhalb von Mokrice zu entdecken.Die Bedeutung der Befestigungsanlage in Velike Malen ce in der späten Kai[1]serzeit haben wir bereits erwähnt; wir möchten nur noch das ähnliche Schick[1]sal der Gebiete von Neoiodunum und Celeia in dieser Zeit betonen. Neviodunum hatte nach der administrativen Teilung Pannoniens durch Diokletian in der neu[1]organisierten Provinz Savia als Verwalter einen Korrektor, was wir fast nirgends ausserhalb der Grenzen Italiens vorfinden. Der Raum von Celeia war aber gleich[1]zeitig, wie dies die Forschungen von R. Egger ergaben, ein wichtiges Glied in der römischen Verteidigung der Ostalpen, nahm ja die civitas Noricum, einen beson[1]deren Platz im Rahmen der Provinz ein. Die erwähnte urgeschichtliche Über[1]lieferung bleibt auch in der späten Antike lebendig. Die Wichtigkeit der Verkehrsverbindung zwischen dem unteren Donauraum und Italien bezeugt auch das bei den Scutzausgrabungen in Ribnica bei Brežice gefundene in zwei Teile zerbrochene Grabmal (Bild 5 a, b).
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