Najdbe kostnih ostankov ledenodobnega človeka na slovenskih tleh
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Mit Hinblick auf die vielen Knochenreste des Neandertalmenschen in der eng an Slowenien angrenzenden kroatischen Fundstelle Krapina ist es gewiss auffallend, dass auf slowenischem Gebiet in den zahlreichen nach dem ersten Weltkrieg bisher entdeckten, verschiedenen paläolithischen Kulturstufen zugehö[1]rigen Fundstellen keine Knochenreste eiszeitlicher Menschen festgestellt werden konnten. Sämtliche Angaben und Berichte über derartige Funde stammen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg oder knapp nachher. Folgend werden sie einer Überprüfung unterzogen. Für die von K. Moser (1899. 49) in der Höhle Na doleh (genannt auch Na robeh oder Mosershöhle) bei Nabrežina in Küstenland angeblich aus einer pa[1]läolithischen Kulturschicht ausgegrabenen, dem Eiszeitmenschen zugeschriebenen Knochen kann ein Beweis ihres pleistozänen Alters nicht erbracht werden. Der Berichterstatter hatte offensichtlich vom Paläolithikum eine volkommen un[1]richtige Vorstellung. Deshalb ist das paläolithische Alter auch dem von ihm inder Vlaška jama bei Nabrežina entdeckten, aus einem menschlichen Atlas aus[1]fertigten Knochen ring (K. Moser, 1899, 66) durchwegs abzusprechen. Menschliche Reste, welche gemeinsam mit den Knochen pleistozäner Tier[1]arten (hauptsächlich von Höhlenbären) in noch weiteren Höhlen der Umgebung von Nabrežina ausgegraben worden sind, wurden als dem Eiszeitmenschen an[1]gehörige Funde angesprochen. Unter diesen Umständen meldete R. Battaglia (1926, 77; 1958—59, 77—78) einen zweiten unteren menschlichen Prämolar aus einer Höhle bei Samatorca (Grotta Azzura) und eine menschliche Fibula aus der Losova jama (Grotta dell Alce, Tildegrotte). In beiden Fällen ist eine Ver[1]mischung pleistozäner Schichten mit holozänem Material nicht ausgeschlossen. Durch eine nur geringfügige morphologische Abweichung kann das paläolithi[1]sche Alter der Fibula nicht bewiesen werden. In der Höhle Pod Kalom (Pocala), gleichfalls bei Nabrežina, wurden mäch[1]tige Schichten festgestellt, welche nicht nur eine reiche plei-stozäne Fauna, son[1]dern auch sichere Paläolithartefakte (Moustérien) enthielten. Hier fand schon K. Marchesetti (1910, 28) ein jetzt nicht mehr auffindbares menschliches Schulter[1]blatt. Aus derselben Höhle erwähnte R. Battaglia (1926, 77; 1958—59, 77—78) auch einen menschlichen Unterkiefer. Stratigraphische Angaben über diese Funde sind unbekannt, die Funde selbst nicht mehr erhalten. Es ist bezeichnend, dass die systematische Ausgrabung R. Battaglias (1930) keine paläolithischen Men[1]schenreste ergab. Da in dieser Höhle auch eine spätneolithische Schicht exi[1]stierte, kann man annehmen, dass die früheren Ausgräber den neolithischen Höhleninhalt mit dem paläolithischen vermischten. Zu erwähnen ist noch ein Fibulafragment auf einem Sinterstück, dem auch Holzkohlereste anhafteten, aus einer Höhle beim Schloss Luknja in der Umge[1]bung von Novo mesto. Über diesen Fund äusserte sich brieflich (12. Septem[1]ber 1919) der Krapinaerforscher Prof. D. Gorjanović-Kramberger, dass es sich allem Anschein nach um eine menschliche Fibula aus dem Diluvium handelt. Ein Vergleich jedoch mit den Fundumständen in der Ajdovska jama bei Krško (S. Brodar-J. Korošec, 1953, 20) spricht eher für die Annahme, dass das Fragment einer spätneolithischen Schicht zuzuschreiben ist. Mehr Interesse verdient der Fund eines menschlichen linken Unterkiefers, welchen der seinerzeitige Direktor des Naturhistorischen Museums in Triest J. Mül[1]ler schon im Jahre 1911 in einer kleinen Höhle bei Loka, in der Umgebung von Podpeč in Nordistrien, aus der versinterten Höhlenwand herauslöste, zugleich aber in der Höhle auch Höhlenbärenreste entdeckte. Zweifellos auf diesen Fund bezieht sich (mit Rücksicht auf die briefliche Mitteilung vom Finder J. Müller am 11. No[1]vember 1960) auch der Bericht C. Marchesettis (1911, 26). Darin wird die Behaup[1]tung aufgestellt, dass es ihm gelungen ist, in einer Höhle bei Podpeč »den paläo[1]lithischen Menschen selbst zu finden«. Der Unterkiefer wird hier allerdings nicht erwähnt und die Rede nur von mehreren menschlichen Knochenresten, welche gemeinsam mit den Resten des Höhlenbären, des Höhlenlöwen und anderer pleisto[1]zäner Tierarten gefunden worden sind. Dass in der Höhle nicht der Unterkiefer allein, sondern auch noch andere Menschenreste entdeckt wurden, ist auch aus einer Mitteilung von J. Müller (1914, 32) zu ersehen. Neben Höhlenbärenresten sind hier auch menschliche Knochen aus der Paläolithzeit angegeben. Als R. Battaglia (1949, 17; 1958—59, 189—191) viel später das im Naturwissenschaftlichen Museum in Triest erhaltene Material studierte, fand er tatsächlich noch einen menschlichen Knochen (cuneiforme, 1. c., 191).Die erste Beschreibung und Wertung des Unterkiefers aus der Höhle bei Loka gab R. Lepori (1937, 27—34, Taf. IX). Er weist auf seine primitiven anatomischen und morphologischen Merkmale hin und spricht die Meinung aus, dass es sich um ein Fragment des Homo sapiens handelt, als dieser wahrscheinlich noch im wilden Zustande lebte. Den Unterkiefer unterzog nachher einer gründlichen anthropo[1]logischen Bearbeitung R. Battaglia (1939, 431—432; 1949, 17; 1958—59, 189—191). Mit Hinweis auf die gleiche Fossilisation, wie sie bei den Höhlenbärenknochen feststellbar ist, schreibt er den Fund, der keinem bekannten mitteleuropäischen jungpaläolithischen Rassentypus zugewiesen werden kann, einer Endphase des oberen Pleistozäns zu. Seiner Meinung nach entspricht der Unterkiefer der medi[1]terranen Rasse, was er mit dem Funde eines mediterranen Menschenschädels aus einer Höhle bei Baderna in der Umgebung von Poreč (Istrien) bekräftigt. Angeblich war die mediterrane Rasse gegen Ende des Pleistozäns im Süden schon sehr ver[1]breitet (italienische Fundstellen Romanelli, Maiella, S. Teodoro bei Messina). Die Stratigraphie der Fundstelle des Unterkiefers, welche eine endgültige Auf[1]klärung dieses wichtigen Fundes geben könnte, ist völlig unbekannt. Eine nach[1]trägliche Ausgrabung in der Höhle wäre gewiss sehr notwendig. Leider ist ihre genaue Lokalität bisher gleichfalls unbekannt geblieben, wenn auch einige Ver[1]suche, dieselbe zu finden, unternommen wurden. Nach den Angaben J. Müllers wird die Beschreibung der Umwelt, wo sie zu suchen wäre, gegeben.
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