Wie kann das politische postuliert werden?

Authors

  • Rado Riha

Abstract

Der Beitrag versucht folgende These zu entwickeln: Kants Theorie des höchsten Guten in der zweiten Kritik macht es möglich, im praktischen Handeln der Menschen etwas mehr und etwas anderes zu sehen als eine bloße Zufriedenstellung von natürlichen oder gesellschaftlichen Selbsterhaltungsinteressen. Dieses Andere des praktischen Handelns kommt so zum Vorschein, daß vom höchsten Guten jenes begrifflich auseinandergelegt und dargestellt wird, worum es dem universellen moralischen Gesetz wirklich geht: Jenes Etwas, »ohne Rücksicht worauf« sich das Gesetz einzig als universelles durchsetzen kann, jener objektale Rest, der immer das Gesetz supplementieren muß, damit dieses als restlos universell fungieren kann. Dieses objektale Etwas wird in der Theorie des höchsten Guten auf zwei Weisen auseinandergelegt: In der Form eines Begriffes, der in der empirischen Welt nichts als die Leere seines Platzes ist, und in der Form zweier anderen Begriffe, die in der Wirklichkeit nur als das anwesend sind, was mit ihr nichts zu tun hat, was ihr aber gerade dadurch eine Stütze anbieten kann, die realer als die empirische Wirklichkeit selber ist. Der unauflösbare Zusammenhang der drei Begriffe artikuliert das unmögliche Reale im Bereich des Praktischen als etwas, wovon dieser Bereich nichts wissen darf und nichts wissen kann. Genauer gesagt, dieser Zusammenhang ist nichts anderes als die Weise, auf die das unmögliche Reale innerhalb des praktischen Handelns so vergegenwärtigt wird, daß es aus ihm auf immer ausgeschloßen ist. Im zweiten Schritt versucht der Beitrag diese Auffassung der Postulate für die philosophische Reflexion des Politischen fruchtbar zu machen.

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Published

2016-01-24

How to Cite

Riha, R. (2016). Wie kann das politische postuliert werden?. Filozofski Vestnik, 17(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/filozofski-vestnik/article/view/3936