DIE NEUEN SOZIALEN BEWEGUNGEN — EIN NEUER SUBJEKTBEGRIFF?

Authors

  • Rado Riha

Abstract

In dem Beitrag wird der Versuch gemacht, Habermas zu denjenigen Gesellschaftstheoretikern einzuordnen, die den »konstitutiven Charakter der Differenz« (Laclau) hervorheben. Für diesen Zweck werden zwei grundlegende Argumente von Habermas besprochen. Erstens wird sein wiederholter Hinweis, daß im Rationalisie-rungsprozess der kulturellen Moderne keineswegs alle inhaltlichen Konotationen verloren gehen, zum Argument erweitert, daß die inhaltslose, rein prozedurale kommunikative Vernunft insofern nicht als etwas bloß Formelles aufzufasen ist, als gerade durch sie ein paradoxes inhaltliches Moment auftaucht, das gleichzeitig ihr Produkt und dennoch eigenständig, nicht mehr mit ihr vermittelbar ist. Und zweitens wird aus Habermas Hervorhebung des ambivalenten Charakters der Subjektivität als Prinzip der Moderne geschlossen, daß ihre verzerrte, unzulängliche Erscheinungsform zugleich auch ihre einzige Erscheinungsform ist. Dies führt wiederum zum (aus der Theorie Lacans schöpfenden) Vorschlag, das Subjekt als Unmöglichkeit seiner eigenen Darstellung, als Leerstelle in der symbolischen Reproduktion der Lebenswelt aufzufassen. In einem letzten Schritt wird versucht, dieses Konzept des Subjekts in den neuen sozialen Bewegungen festzumachen.

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References

Foucault, M. 1984, Kant. Was ist Aufklärung, in: Un cours inédit, Magazinne littéraire, Paris.

Habermas, J., 1985, Der philosophische Diskurs der Moderne, Frankfurt/M.

Habermas, J., 1985a, Die neue Unübersichtlichkeit, Frankfurt/M.

Kripke, S. A., 1981, Name und Notwendigkeit, Frankfurt/M.

Published

2016-01-14

How to Cite

Riha, R. (2016). DIE NEUEN SOZIALEN BEWEGUNGEN — EIN NEUER SUBJEKTBEGRIFF?. Filozofski Vestnik, 9(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/filozofski-vestnik/article/view/3580