KANT UND TETENS
Abstract
In dem Aufsatz versucht der Verfasser seine Interpretation von Kants Lehre über dem inneren Sinn, wonach zwischen den beiden Sinnen ein strenger Parallelismus bestehe und jedes Bewußtsein, auch das des Denkens, empirisch sei, durch eine historische Argumentation zu begründen. Das Argument verfahrt in zwei Schritten. Es wird zunächst daraufhingewiesen, daß in dem Brief an M. Herz aus 1772 Kant noch nicht imstande ist, Lamberts Einwand an die Idealität der Zeit zu widerlegen, und es wird die Meinung vertreten, der entscheidende Durchbruch erfolge erst nach 1775. Im zweiten Schritt wird Tetens Theorie des sinnlichen Erkennens, mit besonderer Hinsicht auf die Rolle des inneren Sinnes, vorgestellt, wie es aus seinem Werk Philosophische Versuche über menschliche Natur und ihre Entwicklung (1776-1777) hervorgeht. Es werden folgende Hauptzüge aufgestellt: Tetens Theorie zeichnet sich durch eine konsequente Übereinstimmung in der Betrachtung des äußeren und des inneren Sinnes aus; zwischen dem bloßen Gegebensein eines Eindrucks in den Sinnen und dem Formieren einer entsprechenden Sinnenvorstellung gibt es eine strukturelle Verspätung - von Tetens durch Begriffspaar Empßndung-Nachempßndung bezeichnet - die sich ans Verhältnis Passivität-Aktivität anknüpft; wie die Erkenntnis der äußeren Gegenstände von der Beschaffenheit der Sinnesorgane abhängt, so wird uns auch unsere Seele nur als Erscheinung gegeben. Da aber die angeführten Merkmale zugleich die Grundelemente von Kants Lehre von dem inneren Sinn ausmachen, stellt der Verfasser die Behauptung auf, Kant habe seine Theorie des inneren Sinnes in einer schon voll ausgebildeten Form von Tetens übernommen.Downloads
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Published
2016-01-22
How to Cite
Kobe, Z. (2016). KANT UND TETENS. Filozofski Vestnik, 15(1). Retrieved from https://ojs.zrc-sazu.si/filozofski-vestnik/article/view/3870
Issue
Section
Problemi kantovske filozofije
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